Von Platz neun aufs Siegertreppchen gefahren: Max Verstappen in Red Bull gewinnt beim Großen Preis von Miami, während Teamkollege Sergio Pérez – von der Pole gestartet – das Nachsehen hat.
Max Verstappen hat beim Formel-1-Spektakel von Miami mit einer weiteren famosen Aufholjagd die Verhältnisse bei Red Bull wieder zurechtgerückt. Nur von Platz neun aus gestartet, raste der zweimalige Weltmeister und Vorjahressieger am Sonntag beim ersten von drei US-Rennen zum Sieg und verwies seinen aufbegehrenden Teamkollegen Sergio Pérez auf den zweiten Platz. Der von der Pole Position gestartete Mexikaner verpasste damit die WM-Führung und liegt nun mit 14 Punkten Rückstand hinter dem weltmeisterlich fahrenden Titelverteidiger.
Dritter wurde
Miami-Spektakel: Die Formel 1 mit neuer Hymne
270.000 Zuschauer an den drei Grand-Prix-Tagen und eine Promi-Dichte wie wohl noch nie machten Miami erneut zum Spektakel. Noch bevor das Rennen losging, bewies die Formel 1, warum sie in den USA mittlerweile die Massen fasziniert.
LL Cool J stellte zur neuen Hymne der Motorsport-Königsklasse die Fahrer vor - ein Einzug der PS-Gladiatoren. Amazon-Gründer
Und für die neue Formel-1-Liebe der Amerikaner mit der krönenden Rückkehr nach Las Vegas Mitte November bot allein die Startaufstellung mit dem Topfavoriten in der fünften Reihe schon Spannung genug.
Pérez mit Top-Start und Fan-Unterstützung
Der zunehmend selbstbewusste Stallrivale Pérez, dem vor dem Rennen nur noch sechs Punkte im Klassement auf Verstappen fehlten, hatte sich die Pole gesichert. Beide hatten bis Miami die Siege unter sich aufgeteilt. "Ich will mein eigenes Rennen fahren und so gut wie möglich Spaß dabei haben", kündigte Pérez unmittelbar vor dem Start an. Und besser hätte er nicht loslegen können.
Der Mexikaner, gefeiert von den vielen Latinos in Miami, erwischte einen Top-Start. Er verteidigte die dritte Pole Position seiner Karriere gegen den zweimaligen Champion Alonso. Auch Carlos Sainz von Ferrari blieb auf seinem dritten Startrang.
Verstappen, der sich für die haltbarsten, aber erstmal nicht so schnellen Reifen entschieden hatte, begann recht fix mit seiner Aufholjagd. Spektakulär nahm er bei einem Manöver auf der Start- und Zielgeraden gleich zwei Rivalen auf einmal. "Ich habe es mir selbst ein bisschen schwieriger gemacht", sagte er noch vor dem Start, ehe er mit einer schnellsten Runde nach der anderen weiter nach vorn raste.
Nach der 20. Runde übernimmt Verstappen die Führung
In der zehnten Runde lag Verstappen schon auf Platz vier, weniger als fünf Sekunden hinter seinem Teamkollegen an der Spitze. Und alle drei vor ihm waren mit Medium-Gummis unterwegs, würden also vor Verstappen zum Boxenstopp reinkommen müssen.
In Saudi-Arabien hatte es Verstappen in dieser Saison von Startrang 15 bis auf Platz zwei hinter Pérez geschafft. In Miami lieferte der 25 Jahre alte Niederländer einen weiteren Beleg seines Ausnahmekönnens und der Überlegenheit des RB19 von Red Bull. Runde 14, Verstappen auf drei. Runde 15, Verstappen auf zwei.
Nur noch den Teamkollegen vor sich, der Verschleißprobleme mit einem der Vorderreifen an den Kommandostand funkte und von seinem Vorsprung stetig einbüßte. Nach der 20. Runde kam Pérez in die Box, Verstappen übernahm die Führung.
Pérez musste nun Druck machen, den Rückstand minimieren, sodass Verstappen bei seinem Boxenstopp hinter ihm rauskommen würde. Und Pérez, am vergangenen Wochenende der große Abräumer mit dem Sieg im Sprint und im Grand Prix in Aserbaidschan, erledigte das zunächst mit Bravour. Aber je näher Verstappen dem Reifenwechsel kam, umso größer wurde wieder sein Vorsprung. Und klar war auch: Mit den frischen und etwas weicheren Reifen würde Verstappen noch mal schneller sein.
Und so kam es. Knapp hinter Pérez kam Verstappen raus. Den ersten Versuch wehrte der Mexikaner ab. Ein packender Zweikampf. Wenn auch nur kurz. Denn dann zog Verstappen außen vorbei und davon. (best/dpa)

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.