Hertha-Präsident Kay Bernstein ist im Alter von 43 Jahren völlig überraschend gestorben. Die Anteilnahme in Fußball-Deutschland ist groß. Die Reaktionen auf den Tod Bernsteins.

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Die Nachricht kam am Dienstagmittag völlig überraschend: Kay Bernstein, Präsident von Zweitligist Hertha BSC, ist "unerwartet verstorben", wie der Verein mitteilte: "Der gesamte Verein, seine Gremien und Mitarbeitenden sind fassungslos und zutiefst bestürzt."

Fußball-Zweitligisten mit großer Anteilnahme

Die Trauer und Anteilnahme in Fußball-Deutschland sind groß. Bereits kurz nachdem der Klub den Tod Bernsteins öffentlich gemacht hatte, kondolierten mehreren Zweitligisten auf ihren Kanälen in den Sozialen Medien.

"Was für eine schreckliche Nachricht. Wir sind in Gedanken bei Hertha BSC sowie der Familie und den Angehören von Kay. Viel Kraft und unser herzliches Beileid!", schreibt beispielsweise Tabellenführer Holstein Kiel. Unter anderem auch der Karlsruher SC sowie der VfL Osnabrück und der FC Schalke 04 veröffentlichten bereits Beileidsbekundungen.

Hertha-Profis verabschieden sich emotional von Bernstein

Die Hertha-Spieler Fabian Reese und Nader Jindaoui haben ihrem verstorbenen Präsidenten ebenfalls in emotionalen Worten gedacht. "Ich erinnere mich an die Momente nach unseren Spielen, in denen wir uns freudestrahlend, elektrisiert bis in die Haarspitzen und voller Glück in die Arme gefallen sind", schrieb der 26 Jahre alte Reese am Dienstag bei Instagram. "Diese wertvollen Momente sind ein Kapitel in meinem Herzen - ab heute mit einem goldenen Schloss versehen und dankbar, diese erlebt haben zu dürfen."

Hertha-Profi Fabian Reese.
Hertha-Profi Fabian Reese. © IMAGO/Jan Huebner/Scherbaum

Reese spielt seit vergangenem Sommer in Berlin und ist zum Schlüsselspieler und Publikumsliebling geworden. "Wir als Hertha Familie haben eine große Aufgabe und Kay würde wollen, dass wir noch enger zusammenrücken", schrieb der Flügelspieler. "Fühl dich voller Leidenschaft angebrüllt und ganz fest umarmt, meine Augen sind diesmal nicht nass vor Freude ..."

Auch Jindaoui fand bewegende Worte. "Du hast an mich geglaubt, als viele mich abgeschrieben haben. Das werde ich dir niemals vergessen", schrieb der 27-Jährige. "Ruhe in Frieden Kay. Die Geschichte wird weiter geschrieben, für dich und den Berliner Weg." Zahlreiche andere Profis des Klubs erinnerten ebenfalls an den 43-Jährigen.

Bundesligisten kondolieren: Statements von Dortmund und Augsburg

Auch im Fußball-Oberhaus sprachen mehrere Vereine ihr Beileid aus. "Was für eine schockierende Nachricht - unfassbar. Unser Mitgefühl gilt der Familie, allen Freunden und Angehörigen. Viel Kraft Euch in dieser Zeit", schrieb Borussia Dortmund auf dem vereinseigenen Kanal auf X kurz nach der Todesmeldung.

"Diese Nachricht macht sprachlos. Den Hinterbliebenen sowie allen Herthanerinnen und Herthanern gilt unser Mitgefühl!", ist auf dem X-Kanal des FC Augsburg zu lesen. Unter anderem auch RB Leipzig, Werder Bremen, der VfL Bochum und der FSV Mainz 05 haben bereits Statements veröffentlicht.

"Der FC Bayern ist in Trauer vereint mit der gesamten Fußball-Familie um Kay Bernstein. Unsere Gedanken sind bei der Familie, den Angehörigen, Wegbegleitern sowie seinem Verein Hertha BSC", sagte Präsident Herbert Hainer vom FC Bayern München.

"Kay Bernstein hat in seiner leider viel zu kurzen Amtszeit bei Hertha BSC bereits prägende Spuren hinterlassen. Die furchtbare Nachricht von seinem Tod war auch für uns Unioner ein Schock, und wir teilen den Schmerz und die Trauer der Hertha-Familie", schrieb der Präsident vom Stadtrivalen 1. FC Union Berlin, Dirk Zingler, an Hertha.

DFL: "Wir trauen mit der gesamten Hertha-Familie"

"Fassungslos und zutiefst bestürzt haben wir die Nachricht vom Tod Kay Bernsteins aufgenommen", schrieb die Deutsche Fußball Liga (DFL) bei X: "Wir trauern mit der gesamten Hertha-Familie und wünschen insbesondere den Angehörigen viel Kraft!" Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sprach von einer "schrecklichen Nachricht" und bekundete ebenfalls Beileid.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat ebenfalls mit Trauer und Fassungslosigkeit auf den unerwarteten Tod von Bernstein reagiert. "Ich habe die Nachricht auch vor wenigen Stunden erhalten und bin wirklich tief erschüttert und bestürzt", sagte Neuendorf am Rande des Neujahrsempfangs der Deutschen Fußball Liga am Dienstag in Frankfurt/Main: "Wir trauern mit der ganzen Hertha-Familie, mit den Fans und insbesondere mit der Familie."

Nach Tod Bernsteins: DFL verkürzt Neujahrsempfang

Als Reaktion auf den Tod von Bernstein hat die DFL ihren Neujahrsempfang stark verkürzt. "Eigentlich hätte ich acht Thesen zum deutschen Profifußball besprechen wollen", sagte der DFL-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Watzke: "Aber ich fühle mich angesichts der tragischen Umstände nicht dazu im Stande, über Business as usual zu reden."

Die DFL hatte auch eine kurzfristige Absage des Empfangs im Palmengarten in Erwägung gezogen, sich dann aber für ein verkürztes Programm bis 18:30 Uhr entschieden. "In Gedanken sind wir bei der Lebensgefährtin von Kay Bernstein und seiner Tochter", sagte Watzke: "Wir wollen das Ganze in Würde begehen." Die beiden DFL-Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel baten ebenfalls um Verständnis, dass sie nicht wie geplant über tagesaktuelle Themen sprechen wollten.

Nicht nur der Fußball trauert um Kay Bernstein

Auch abseits des Fußballs sorgt der Tod Bernsteins für Fassungslosigkeit: "Die Nachricht vom Tod von Kay Bernstein hat mich völlig geschockt", teilte Frank Steffel, Präsident des Handball-Bundesligisten Füchse Berlin, mit. "In zahlreichen Begegnungen und Gesprächen habe ich ihn als herzlichen Menschen schätzen gelernt. So werde ich ihn in bester Erinnerung behalten. Mein tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen Angehörigen." Der deutsche Handballbund äußerte sich ebenfalls kurz nach der Meldung und sprach von einer "ganz traurigen Nachricht aus Berlin".

Neben dem Sport reagierte auch die Politik auf die Todesmeldung: "Ich bin zutiefst bestürzt über den plötzlichen Tod von Kay Bernstein", schreibt Grünen-Politiker Omid Nouripour auf X. Und weiter: "Meine Gedanken sind bei der Familie und Angehörigen." Und Lars Lindemann, Generalsekretär der FDP in Berlin, schreibt: "Die Blau-Weiße Familie trauert um ihren Präsidenten Kay Bernstein."

Auch Berliner Bürgermeister Wegner äußert sich

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner ergänzte: "Mit 43 Jahren war er mitten im Leben. Mit seinem Berliner Weg ist es ihm gerade erst gelungen, Fans und Verein wieder zu vereinen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und Freunden in diesen schweren Stunden."

Hertha zeigte sich von dem Todesfall geschockt. Am Sonntag bestreitet die Mannschaft von Trainer Pal Dardai im heimischen Olympiastadion das erste Spiel des Jahres gegen Fortuna Düsseldorf. Welche Gedenkaktionen es geben wird, ist bislang noch nicht bekannt.

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Verwendete Quellen

  • Mit Material von dpa und sid
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