- Eindrucksvoll startet Titelverteidiger Bayern München in die neue Saison.
- Der deutsche Meister überrollt die Eintracht nahezu ohne Gegenwehr.
- Und wer war noch einmal Robert Lewandowski?
Wer soll diese Super-Bayern stoppen? Mit einem Tor-Spektakel hat der Rekordmeister aus München die 60. Jubiläumssaison der Fußball-Bundesliga bei Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt eröffnet und ein beeindruckendes Statement an die Konkurrenz gesendet. Mit dem 6:1 (5:0)-Sieg am Freitagabend vor 51 500 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Arena unterstrich der Titelverteidiger gleich am ersten Spieltag nachdrücklich seine Ambitionen auf die elfte Meisterschaft in Serie. Die Hessen kassierten dagegen vor dem UEFA-Supercup gegen Champions-League-Gewinner Real Madrid am kommenden Mittwoch in Helsinki einen heftigen Dämpfer.
In einer rasanten und teilweise vogelwilden Partie machten
Für die kurioseste Szene des Spiels sorgte
Nagelsmann hatte die Qual der Wahl und entschied sich für die gleiche Startformation wie beim Supercup-Spektakel gegen RB Leipzig (5:3) - und damit gegen den fast 70 Millionen Euro teuren Neuzugang Matthijs de Ligt. Auch Nationalspieler Leroy Sané saß zu Beginn nur auf der Bank. Dafür meldete sich Torhüter
Beim ersten Versuch der Eintracht hilft die Latte den Bayern
Der senegalesische Ausnahmespieler setzte nach 90 Sekunden eine erste Duftmarke, sein Kopfball nach einer Ecke von Kimmich verfehlte aber klar das Tor. Nur wenig später machte es Kimmich besser - und wie! Bei einem Freistoß aus halbrechter Position düpierte der Nationalspieler Eintracht-Torhüter Kevin Trapp, der auf eine Flanke spekulierte, und schlenzte den Ball frech an der Mauer vorbei ins kurze Ecke. Der rechte Pfosten half mit.
Die Eintracht war komplett von der Rolle und kassierte nur sechs Minuten später den zweiten Gegentreffer durch Pavard, der die Schläfrigkeiten in der Frankfurter Hintermannschaft gnadenlos bestrafte. Erst danach gab der Gastgeber ein erstes Lebenszeichen ab. Innenverteidiger Tuta hatte aber Pech, dass er per Kopf nur die Latte traf. Neuer wäre machtlos gewesen.
Die Münchner schüttelten sich kurz - und setzten ihren Hochgeschwindigkeits-Fußball unbeirrt fort. Hellwach, aggressiv und kombinationsstark fuhr das Star-Ensemble einen gefährlichen Angriff nach dem nächsten auf das gegnerische Tor. Der Lohn: drei weitere Treffer im ersten Durchgang durch Mané, Musiala und Gnabry. Das 5:0 war die höchste Halbzeitführung seit Einführung der Eröffnungsspiele.
Musiala konstant vorne dabei
Im ersten Spiel nach dem Abgang von Robert Lewandowski (FC Barcelona) fokussierte sich das Offensivspiel nicht mehr auf einen Stoßstürmer, sondern Mané, Müller und Gnabry tauschten oft die Positionen, kreuzten viel und waren so kaum zu fassen für die Frankfurter. Auch der zurzeit bärenstarke Musiala tauchte vorne überall auf.
Die Eintracht wurde nach allen Regeln der Kunst vorgeführt, hatte zwischenzeitlich aber die Riesenchance zum 1:2-Anschlusstreffer durch Jesper Lindström (26.). Das Team von Trainer Oliver Glasner agierte in der Defensive viel zu offen und lud damit die pfeilschnellen Bayern-Stürmer regelrecht zum Kontern ein. Auch offensiv kam vom Champions-League-Teilnehmer zu wenig, zumal Bundesliga-Rückkehrer Mario Götze blass blieb. Auch von Flügelflitzer Filip Kostic, der von Juventus Turin heftig umworben wird, kam viel zu wenig.
Neuer verschätzt sich - und Kolo Muani nutzt das
Glasner reagierte und brachte zur zweiten Hälfte in Kristijan Jakic, Christopher Lenz und Kolo Muani gleich drei neue Spieler. Außerdem dürfte der Trainer die richtigen Worte in der Kabine gefunden haben. Nachdem ein Tor nach Videobeweis noch aberkannt worden war, traf Kolo Muani nach einem Patzer von Neuer, dessen Ausflug aus dem Strafraum bestraft wurde, zum 1:5.
Die Münchner schalteten mindestens einen Gang runter, wodurch die Eintracht zu weiteren Chancen wie die von Ansgar Knauff (69.) kam. Wirklich gefährlich wurde es für den Titelverteidiger aber nicht mehr. (best/dpa)