Nachdem bekannt wurde, dass Manuel Neuer seinen Vertrag beim FC Bayern bis 2023 verlängert hat, traf seinen künftigen Kollegen und Konkurrenten Alexander Nübel die gesammelte Häme aus den sozialen Netzwerken. Drei Jahre Ersatzbank oder doch Leihgabe - in jedem Fall wurde dem Noch-Schalker eine düstere Zukunft prophezeit: ein Leben im Schatten der Bayern-Legende.
Was bei der Argumentation vergessen wurde:
Manuel Neuer spielt, Alexander Nübel lernt
Der Weltmeister spielt, der Lehrling lernt: Entspricht dieses Modell nicht exakt jenem Vorschlag, wonach man den Nachwuchs behutsam auf das nächsthöhere Level heben soll? Bayern konnte nichts Besseres passieren: Die Qualität im Tor ist gesichert, der mögliche Nachfolger kann sich bewähren, das Risiko bleibt bei einem ablösefreien Transfer überschaubar.
Nübel selbst, erst 23 Jahre alt, kann nach 40 Bundesliga-Spielen für Schalke noch keine höheren Ansprüche stellen. Er wusste sogar: Kein Bayern-Boss wird ihm die Garantie geben, dass er die Qualität entwickelt, um Nachfolger von
Neuer genießt Vertrauen der Bayern-Bosse
Neuer dagegen, inzwischen 34, genießt mit der Vertragsverlängerung das Vertrauen aus der Chef-Etage, dass seine Dienste beim Rekordmeister bis auf Weiteres gefragt sind. Ein vorzeitig abgeschlossener Vertrag bedeutet nämlich auch, dass die Bezüge vorzeitig angehoben werden und in der Addition bis 2023 ein prächtiges Sümmchen vor dem Karriere-Ende ergeben.
So viel Weitsicht in der Kaderplanung wünscht man sich bisweilen in den anderen Bundesliga-Mannschaften. Man braucht nicht viel Geld, um dem Stammpersonal ein gutes Gefühl zu vermitteln und dem Nachwuchs eine Perspektive aufzuzeigen. Man muss ja nur nach Schalke schauen, wie das mit Fährmann, Nübel und Schubert im Tor gelaufen ist - ein einziges Chaos.