Auf den ersten Blick schaffen es immer dieselben Mannschaften ins Achtelfinale der Champions League. Es gibt wenige Überraschungen: Borussia Mönchengladbach auf Platz zwei, Inter Mailand und Manchester United raus.

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Bei den 16 Klubs, die es ins Achtelfinale der Champions League geschafft haben, ist man so kurz vorm Jahresende geneigt zu sagen: "same procedure as every year". Vier Mannschaften aus Spanien und Deutschland, drei aus England und Italien, dazu jeweils ein Team aus Frankreich und Portugal. Von den kleinen Nationen: niemand dabei.

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So einfach darf man es sich aber nicht machen. Denn genau das soll die Champions League doch sein: eine Liga der Besten. In den acht Vorrundengruppen hatten die vermeintlich kleinen Klubs wie Donezk oder Krasnodar sechsmal die Gelegenheit, ihre Berechtigung zur Teilnahme an der Elite-Runde zu erwerben. Am Ende fehlte ihnen das Zeug dazu.

Der Vorwurf der Langeweile hält keiner Überprüfung stand. Man muss nur sehen, wer den Sprung in die K.-o.-Runde nicht geschafft hat, zum Beispiel Ajax Amsterdam, Inter Mailand und Manchester United. Während Ajax und ManUnited wenigstens in der Europa League gelandet sind, schaut Inter dem kontinentalen Treiben für den Rest der Saison nur zu.

Stattdessen reüssierten Emporkömmlinge wie Atalanta Bergamo, Lazio Rom und der FC Porto erneut. Auch von Borussia Mönchengladbach war Platz zwei nicht erwartet worden.

Abwechslungsreicher, als man denkt

Am Montag findet die Achtelfinal-Auslosung statt. Niemand kann prognostizieren, wie die Königsklassen-Lotterie ausgeht. Darin liegt der eigentliche Reiz der Champions League. So überraschend der FC Liverpool 2019 den Wettbewerb gewann, fiel die Überraschung mit PSG und RB Leipzig 2020 aus, als beide Vereine mit dem Einzug ins Halbfinale Historisches in der Vereinsgeschichte erreichten.

Womöglich sind die Zeiten vorbei, da Großklubs wie zuletzt Real Madrid oder in den 70er Jahren Bayern München dreimal in Folge die Elite-Liga gewinnen. Damit die Abwechslung aber gelingt, müssen die besten Mannschaften mit ihren Superstars weiterkommen, und die spielen, keine Überraschung, nunmal in den Topligen in Spanien und England, in Italien und in Deutschland.

Ja, das sind die ersten vier Nationen im UEFA-Ranking. Aus deutscher Sicht besteht die Überraschung darin, dass vier Bundesligisten das Achtelfinale erreichten. Im UEFA-Ranking sind nämlich nur Bayern München und Borussia Dortmund unter den ersten 16 Mannschaften in der Fünfjahreswertung platziert. Man muss nur genau hinsehen: Die Champions League ist abwechslungsreicher als man denkt.

Verwendete Quellen:

  • uefa.com: uefa-rankings

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