- Das war eine Nummer zu groß für den Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt.
- Die Frankfurter verlieren gegen einen groß aufspielenden Serie-A-Spitzenreiter und stehen vor dem Aus in der Königsklasse.
Eintracht Frankfurt ist auf seiner phänomenalen Europa-Reise entzaubert worden und steht vor dem Aus im Achtelfinale der Champions League. Der Europa-League-Sieger verlor gegen den groß aufspielenden Serie-A-Spitzenreiter SSC Neapel am Dienstag das Hinspiel 0:2 (0:1) und benötigt im Rückspiel am 15. März schon einen Gala-Auftritt, um das Weiterkommen noch zu schaffen. Die erst zweite Heimniederlage unter Trainer Oliver Glasner auf europäischer Bühne sorgte bei den Hessen für große Ernüchterung.

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Der einst in Wolfsburg durchgefallene Stürmerstar Victor Osimhen (40.) und
Napoli lässt die Muskeln spielen
Gänsehaut-Atmosphäre herrschte in der stimmungsvollen Frankfurter Arena gegen die "große Nummer" aus Italien (
Der einstige Club von Diego Maradona ließ sich aber nur gut eine Viertelstunde von der Kulisse beeindrucken, dann übernahm Napoli das Kommando und zeigte, warum es die offensivstärkste Mannschaft der Königsklasse und der Serie A ist. Angeführt vom feinen Techniker Kwarazchelia und dem wuchtigen Stürmer Osimhen sorgten die Süditaliener, die in dieser Saison bereits die Topclubs FC Liverpool (4:1), Ajax Amsterdam (6:1) und Juventus Turin (5:1) auseinander genommen hatten, mit einem dominanten Auftritt für mächtig Wirbel.
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Nach einer scharfen Ecke von Piotr Zielinski musste Trapp erstmals eingreifen (18.), kurz darauf wurde der viel beschäftigte Nationalkeeper von Kwarazchelia (19.) geprüft. Der Druck nahm minütlich zu, das konnte nicht gut gehen. Nach gut einer halben Stunde wackelte die Eintracht bedenklich. Hirving Lozano setzte den Ball an den Pfosten (34.), beim Abpraller war Osimhen gedankenschneller und wurde von Aurelio Buta an der Strafraumgrenze gefoult. Doch Trapp, der Held von Sevilla, zeigte wieder seine Qualitäten, als er den Elfmeter von Kwarazchelia parierte (36.). Es war bereits der sechste Strafstoß, den Trapp auf internationaler Bühne parierte.
Die Freude währte aber nur kurz. Nach einem Fehlpass von Mario Götze war es dann doch passiert. Der schnelle Lozano bediente Osimhen, der zur Führung einschoss. Und wäre der Nigerianer nicht zwei Minuten später im Abseits gewesen, die Eintracht hätte schon deutlich zurückgelegen. Kaum zu glauben, dass Osimhen zwischen 2017 und 2018 beim VfL Wolfsburg gefloppt war und damals nicht einen Treffer erzielt hatte. Inzwischen ist sein Marktwert in den dreistelligen Millionenbereich geschnellt.
Kolo Muani kassiert Platzverweis
Die Frankfurter Abwehr, die von Kristijan Jakic als Abwehrchef dirigiert wurde, hatte jedenfalls viel zu tun. Für Kapitän Sebastian Rode hatte es nach einer Grippe nicht für die Startelf gereicht.
Auch im zweiten Durchgang drängte die Mannschaft von Luciano Spalletti die Eintracht in die eigene Hälfte zurück, doch Trapp hielt, was es zu halten gab. Erst gegen Lozano (54.), dann großartig gegen den freistehenden Kwarazchelia (56.). Und das Unterfangen wurden noch schwerer, als Kolo Muani vom Platz gestellt wurde. Der Franzose kam einen Schritt zu spät und traf Zambo Anguissa mit offener Sohle am Knöchel. So fiel der zweite Gegentreffer fast zwangsläufig. Per Hacke bediente Kwarazchelia seinen Kapitän di Lorenzo, der unhaltbar für Trapp einschoss. (br/dpa)