• Die Diskussion um gleiche Bezahlung für die deutschen Fußballerinnen hat die oberste Ebene erreicht.
  • Bundeskanzler Scholz hat sich nun bereit erklärt, der Einladung des DFB-Direktors Oliver Bierhoff zu einem Gespräch über das Thema Equal Pay zu folgen.

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist zu einem Gespräch mit DFB-Direktor Oliver Bierhoff über gleiche Bezahlung für Frauen und Männer in Fußball-Nationalteams bereit. "Natürlich wird er sich auch gerne mit Herrn Bierhoff darüber unterhalten", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit.

Hebestreit wies auch darauf hin, dass Scholz die ersten beiden Spiele der Frauen-Nationalelf bei der Europameisterschaft verfolgt habe. "Er wird das auch weiterhin tun." Deutschland hat die beiden Spiele gegen Dänemark und Spanien gewonnen und sich damit vorzeitig für das Viertelfinale qualifiziert.

Scholz hatte am Dienstag auf Twitter gleiche Bezahlung für Frauen und Männer im Sport gefordert - besonders in Nationalteams. Bierhoff hatte daraufhin ein Gespräch über das Thema Equal Pay bei Nationalteams eingeladen. "Ich lade ihn gerne mal ein. Dann kläre ich ihn ein bisschen besser über die Zahlen auf", sagte er in der ARD.

Scholz fordert gleiche Bezahlung für Fußballerinnen

Scholz hatte getwittert: "Wir haben 2022. Frauen und Männer sollten gleich bezahlt werden. Das gilt auch für den Sport, besonders für Nationalmannschaften. Spanien hat da die Nase vorn."

Bierhoff relativierte die Aussagen bei der Fernsehübertragung vor dem Spiel zwischen Deutschland und Spanien bei der EM in England.

"Da werden auch viele Dinge verdreht", sagte der ehemalige Profi und ergänzte: "Was für uns auch wichtig ist, sind gleiche Voraussetzungen." Das Frauenteam hätte laut seiner Aussagen einen "genau so großen Trainerstab" wie die Männer um Bundestrainer Hansi Flick. "Wir versuchen die Infrastruktur, alle Bedingungen für sie gleichzusetzen", sagte Bierhoff und forderte: "Da müssen wir natürlich auch sehen, dass es in der Liga weitergeht."

Zugleich verwies Bierhoff auf die ausgesetzte Rekordprämie des Deutschen Fußball-Bundes für die Frauen: Beim Titelgewinn in England gehen jeweils 60.000 Euro an die Spielerinnen. Zum Vergleich, das DFB-Team der Männer hätte bei einem EM-Triumph vergangenes Jahr 400.000 Euro bekommen. (dpa/ska/lh)

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