• Für Cristiano Ronaldo scheint das Kapitel Manchester United endgültig abgehakt.
  • Eine andere Interpretation lässt ein brisantes Interview des portugiesischen Superstars mit dem Sender TalkTV kaum zu.
  • Vor allem in Richtung Trainer Erik ten Hag schießt Ronaldo Giftpfeile. Aber auch Ralf Rangnick kommt bei Ronaldo nicht gut weg.

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Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo hat sich mit brisanten Aussagen beim englischen Rekordmeister Manchester United wohl endgültig ins Abseits gestellt. In einem Interview sagte der 37 Jahre alte Portugiese er fühle sich "verraten". Der Torjäger bezog dies auf den niederländischen Trainer Erik ten Hag und "zwei, drei andere Leute rings um den Klub". Das vorab veröffentlichte Interview des Senders TalkTV mit Piers Morgan wird in zwei Teilen an diesem Mittwoch und Donnerstag ausgestrahlt.

Ronaldo hatte bereits von 2003 bis 2009 für Manchester United gespielt, schaffte dort seinen Durchbruch in den internationalen Fußball, wurde 2009 Weltfußballer. Bei seiner Rückkehr Ende August 2021 sahen viele in ihm den Heilsbringer, der United wieder auf die Siegerstraße zurückbringen sollte. Ein Plan, der nie aufging - auch wenn Ronaldo vor allem 2021 durchaus einige gute Auftritte für ManUtd zeigte.

In der laufenden Saison unter ten Hag kam Ronaldo bislang lediglich zehnmal zum Einsatz, spielte nur drei Spiele durch und erzielte lediglich ein Tor. Für Schlagzeilen sorgte auch, dass Ronaldo einmal seine Einwechslung verweigerte und ein andermal den Platz schon vor Spielende verließ. Eigentlich hatte Ronaldo Manchester bereits im Sommer verlassen wollen, ein Wechsel kam jedoch nicht zustande.

Ronaldo: "Ich fühlte mich verraten"

Die Menschen sollten die Wahrheit hören, sagte Ronaldo nun. "Ja, ich fühlte mich verraten, und ich hatte das Gefühl, dass mich einige Leute hier nicht wollen. Nicht nur dieses Jahr, sondern auch voriges Jahr." Für ten Hag habe er keinen Respekt, weil dieser ihn auch nicht respektiere.

Über den einstigen Interimstrainer Ralf Rangnick, der vor seinem Amtsantritt als Nationaltrainer Österreichs auch als Berater für United tätig war, sagte Ronaldo: "Wenn du nicht mal Trainer bist, wie kannst du dann der Boss von Manchester United sein? Ich hatte noch nie von ihm gehört."

In dem 90-minütigen Interview betonte Ronaldo, er liebe Manchester United, die Fans seien immer auf seiner Seite. "Ich will das Beste für den Klub", sagte der zuvor bei Real Madrid und Juventus Turin tätige Portugiese über seine Rückkehr nach Manchester.

Seit der einstige Erfolgstrainer Alex Ferguson den Club verlassen habe, sehe er keine Entwicklung mehr. Der Verein sei auf einem Weg, den er nicht verdiene. Das wisse Ferguson, das wisse jeder. "Die Leute, die das nicht sehen - das ist so, weil sie es nicht sehen möchten. Sie sind blind", sagte Ronaldo.

Ronaldo wirft Klub mangelnde Empathie vor

Doch Ronaldo spricht in dem Interview nicht nur über sportliche Aspekte, sondern adressiert auch die Gerüchte, er habe in der Saisonvorbereitung das Training gestreikt, um einen Wechsel zu forcieren. Seiner Aussage nach hatte sich seine damals drei Monate alte Tochter im Krankenhaus befunden und er habe bei ihr bleiben wollen.

Die Klub-Verantwortlichen hätten diese Erklärung angezweifelt, erzählt Ronaldo. Das habe ihn verletzt. Er wirft dem Verein daher mangelnde Empathie vor, auch angesichts des Todes seines Sohns, der bei der Geburt verstarb.

Mit diesem Interview dürfte die Geschichte Ronaldos bei Manchester United endgültig zu Ende gehen. Es ist kaum vorstellbar, dass der Portugiese noch einmal für den Klub auf dem Platz stehen wird. Aktuell bereitet sich der 37-Jährige auf seine vermutlich letzte Fußball-Weltmeisterschaft vor. (dpa/ska)

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