• Nach der Krönung von Lionel Messi zum Weltfußballer wird Österreichs Nationalmannschaftskapitän David Alaba in den sozialen Medien heftig angegriffen.
  • Der Real-Star hatte seinen Mannschaftskollegen Karim Benzema nicht auf Platz eins gewählt.
  • Das Wahlverhalten der befragten Fußballer und Trainer gerät jedes Jahr zu einem Politikum.

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David Alaba sieht sich nach der Weltfußballerwahl heftigen Anfeindungen ausgesetzt. Weil er auf seinem Stimmzettel - wie viele andere - Lionel Messi fünf Punkte gab und seinen Teamkollegen Karim Benzema nur auf Platz zwei wählte, schlägt ihm der Hass einiger Real-Madrid-Fans entgegen.

In den sozialen Medien wird der Österreicher rassistisch beleidigt, einige Fans fordern per #Alabaout "Alaba raus!" und bekommen dafür zahlreiche Likes.

Alaba selbst will diese Reaktionen nicht auf sich sitzen lassen. In einer Instagramstory erklärt er den tobenden Fans: "Zum FIFA The Best Award: Die österreichische Nationalmannschaft stimmt für diese Auszeichnung, nicht ich allein. Jeder im Mannschaftsrat darf abstimmen und so wird das entschieden."

Jeder wisse, besonders Karim (Benzema, Anm.d.Red.) selbst, "wie sehr ich ihn und seine Leistungen bewundere". Alaba habe oft gesagt, dass Benzema der beste Stürmer der Welt sei. "Ohne Zweifel."

Wahlverhalten als Sportpolitikum

Das Wahlverhalten gleicht jedes Jahr einem Sportpolitikum. Messi votierte als argentinischer Kapitän für seinen brasilianischen Club-Kollegen Neymar vor Mbappé und Benzema. Sein Nationalcoach Lionel Scaloni wählte Messi vor Julian Alvarez und Luka Modric. Der französische Kapitän Hugo Lloris stimmte wiederum für Mbappé vor Benzema und Messi. Nationalcoach Didier Deschamps verteilte seine Punkte wie Lloris.

Deutschlands Bundestrainer Hansi Flick und Nationalmannschaftskapitän Manuel Neuer stimmten ebenfalls für Lionel Messi. Neuer wählte Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain auf Platz zwei, seinen ehemaligen Club-Kollegen Robert Lewandowski setzte er auf den dritten Rang. Auch Flick setzte den polnischen Stürmer - den er einst in München trainierte - auf Platz drei, Zweiter wurde bei ihm der Kroate Luka Modric. Im Gesamtranking kamen Mbappé und Karim Benzema auf die Plätze hinter Messi.

Keine deutschen Fußballer unter den Top Drei

Für Portugal stimmte nicht Messis langjähriger Trophäen-Rivale Cristiano Ronaldo ab, der erstmals seit Jahren nicht für das Finale nominiert war, sondern Verteidiger Pepe - und zwar für Mbappé, Modric und Benzema.

Deutsche Fußballer wurden von keinem Trainer oder Kapitän unter den besten Drei genannt. Bayern-Profi Sadio Mané und Jude Bellingham von Borussia Dortmund erhielten als einzige Bundesliga-Profis mehrere Stimmen.

Stimmberechtigt bei der Auszeichnung des besten Fußballers sind neben den Nationaltrainern und Spielführern jedes FIFA-Mitgliedslandes auch Fans und ausgewählte Journalisten.

Flick und Neuer hatten wie ihre Kollegen drei Stimmen, mit denen in der Rangfolge 5 und 3 Punkte sowie 1 Zähler vergeben werden. (dpa/ska)

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