• Das brasilianische Fußball-Idol Pelé ist tot.
  • Die gesamte Fußball-Welt trauert.
  • Brasilien selbst hat eine dreitätige Staatstrauer ausgerufen.

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Nach dem Tod von Fußball-Idol Pelé hat die brasilianische Regierung eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Das teilte der scheidende Präsident Jair Bolsonaros in einem am Donnerstag im Amtsblatt veröffentlichten Dekret mit.

"Wir trauern um einen Mann, der durch den Fußball den Namen Brasiliens in die Welt getragen hat. Er verwandelte Fußball in Kunst und Freude", hatte der rechte Staatschef zuvor auf Twitter geschrieben. "Möge Gott seine Familie trösten und ihn in seiner unendlichen Barmherzigkeit aufnehmen." Bolsonaro scheidet am Sonntag aus dem Amt, dann übernimmt der Linkspolitiker Luiz Inácio Lula da Silva die Regierungsgeschäfte im größten Land Lateinamerikas.

Auch Luiz Inácio Lula da Silva trauert um Pelé

Brasiliens künftiger Präsident Luiz Inácio Lula da Silva trauert um Fußball-Idol Pelé. "Ich hatte ein Privileg, das die jüngeren Brasilianer nicht hatten: Ich habe Pelé live spielen sehen. Er spielte nicht nur. Ich habe gesehen, wie Pelé eine Show abzog. Denn wenn er den Ball bekam, machte er immer etwas Besonderes, was oft in einem Tor endete", schrieb der Linkspolitiker am Donnerstag auf Twitter. "Pelé hat uns heute verlassen. Er ging in den Himmel, um mit Coutinho, seinem großen Partner bei Santos, zusammenzuspielen. Er hat eine Gewissheit hinterlassen: Es hat nie eine Rückennummer 10 wie ihn gegeben. Vielen Dank, Pelé."

Lula wird am Sonntag als Präsident vereidigt. Er ist der erste demokratisch gewählte Staatschef Brasiliens, der eine dritte Amtszeit antritt. Der Linkspolitiker regierte das größte Land Lateinamerikas bereits von 2003 bis 2010.

FIFA-Präsident Infantino würdigt verstorbenen Pelé

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat in einer Stellungnahme des Fußball-Weltverbandes an die Leistungen Pelés erinnert. "O Rei", der König, wie Pelé genannt wurde, sei in vielerlei Hinsicht einzigartig gewesen. "Pelé tat Dinge, von denen kein anderer Spieler auch nur zu träumen wagte", schrieb Infantino über die am Donnerstag im Alter von 82 Jahren im Albert Einstein-Krankenhaus in São Paulo verstorbene Legende.

"Vor allem aber bestieg "The King" den Thron mit einem Lächeln im Gesicht", teilte der FIFA-Chef mit. "Der Fußball konnte damals sehr brutal sein, und Pelé wurde oft hart angefasst. Aber er wusste sich zu wehren und war immer ein vorbildlicher Sportler, der seinen Gegnern echten Respekt entgegenbrachte."

Die Momente, die er gemeinsam mit dem dreimaligen Weltmeister verbracht habe, "werden für immer in meinem Gedächtnis und in meinem Herzen bleiben", schrieb Infantino. "Pelé hatte eine magnetische Ausstrahlung, und wenn man mit ihm zusammen war, blieb der Rest der Welt stehen."

Das Vermächtnis des Weltmeisters von 1958, 1962 und 1970 lasse sich nicht in Worte fassen. "Sein Leben besteht aus mehr als nur Fußball. Er hat die Wahrnehmung in Brasilien, in Südamerika und in der ganzen Welt zum Besseren verändert." Pelé sei schon seit langer Zeit unsterblich "und wird deshalb für immer bei uns sein."

So verabschiedet sich Brasilien von Pelé

Der Sarg des am Donnerstag verstorbenen brasilianischen Fußball-Idols Pelé soll am frühen Montagmorgen vom Albert-Einstein-Krankenhaus in São Paulo in dessen Heimatstadt Santos transportiert werden. Dort findet am Dienstag im engen Familienkreis die Beerdigung statt, wie Pelés langjähriger Club FC Santos mitteilte.

Demnach soll der Sarg mit dem Leichnam am Montag zunächst im Stadion des FC Santos in der Mitte des Spielfelds aufgebahrt werden. Die öffentliche Totenwache wird dann voraussichtlich um 10 Uhr beginnen.

Die Zeremonie soll bis 10 Uhr am Dienstag andauern, wenn der Leichenzug durch die Straßen von Santos führt - vorbei auch am Kanal 6, wo Pelés Mutter Dona Celeste wohnt. Sie wurde kürzlich 100 Jahre alt.

Pelé war am Donnerstag im Alter von 82 Jahren im Krankenhaus Albert Einstein in São Paulo an Krebs gestorben. Edson Arantes do Nascimento, wie der Stürmer mit bürgerlichem Namen hieß, war im vergangenen Jahr ein Tumor am Dickdarm entfernt worden. Danach musste er immer wieder zur Chemotherapie, die Medienberichten zufolge zuletzt nicht mehr anschlug. Seine letzten Tage verbrachte Pelé im Kreise seiner Familie im Krankenhaus. (dpa/mgb)

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