• Schon wieder Marco Reus: Nach 2014 verpasst der BVB-Star erneut eine Weltmeisterschaft.
  • Auch Mats Hummels wird nicht mit nach Katar fliegen.
  • Bundestrainer Hansi Flick zeigt sich bei der Kader-Bekanntgabe für die WM 2022 betroffen.
  • Reus selbst äußert sich bei Instagram zu der bitteren Nachricht - und auch Mats Hummels meldet sich zu Wort.

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Marco Reus saß vor der WM 2014 quasi schon im Siegerflieger nach Brasilien. Doch ein Syndesmoseriss, erlitten im letzten Test gegen Armenien kurz vor dem Abflug nach Salvador, beendete schlagartig und auf tragische Weise alle Träume. Als WM-Held Mario Götze nach dem gewonnenen Finale von Rio ein Reus-Trikot in die Kamera hielt, lag der Dortmunder schon im Bett. Zu groß waren Kummer und Enttäuschung.

Inzwischen ist Reus in seiner wechselvollen Karriere reichlich Kummer gewohnt - auch das WM-Turnier in Katar wird der 33-Jährige verpassen. Es dürfte seine letzte Chance gewesen sein. Diesmal streikt das Sprunggelenk des Kapitäns von Borussia Dortmund.

Reus meldet sich bei Instagram zu Wort

"Ich wünschte, es wären schönere News, die ich mit euch teilen könnte, jedoch ist es leider nicht zu ändern. Und das muss ich und alle anderen akzeptieren. Ein großer Traum von mir ist damit leider geplatzt", meldet sich Reus selbst bei Instagram zu Wort.

Alle Beteiligten hätten in den letzten Tagen alles Mögliche versucht, "um meine Teilnahme an der WM doch noch möglich zu machen", erklärt der BVB-Star und schickt einen besonderen Dank "an all diejenigen, die Alles gegeben haben, um mir in den vergangenen Wochen zu helfen." Auch danke er Bundestrainer Hansi Flick und Mannschaftarzt Jochen Hahne, die ebenfalls alles versucht hätten. "Am Schluss mussten wir allerdings alle einsehen, dass es nicht reicht."

Es sind bittere Worte, die deutlich zeigen, wie arg auch der Trainerstab mit sich gerungen haben muss, ob man Reus nicht doch irgendwie noch die Tür zur WM offenhalten könne.

Wenig verwunderlich war auch Bundestrainer Hansi Flick bei der Bekanntgabe des WM-Kaders sichtlich betroffen: "Das tut weh. Ich habe schon oft gesagt, wie sehr ich ihn schätze. Er tut mit seinen Qualitäten jeder Mannschaft gut, er wird uns fehlen."

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Immer wieder Reus als Turnier-Pechvogel

2016 hatte Reus die EM wegen einer Schambeinentzündung nicht spielen können, beim Confederations Cup 2017 war er wegen eines Kreuzbandrisses ausgefallen, auf die EURO 2021 verzichtete der anfällige BVB-Profi selbst. Und jetzt das!

Von möglichen 140 Länderspielen seit seinem Debüt bestritt der hochveranlagte Offensivspieler gerade einmal 48. Nur 2012 bei der EM in Polen und der Ukraine sowie beim historischen Aus nach der Gruppenphase bei der WM 2018 in Russland stand Reus im DFB-Kader.

Das Unheil nahm diesmal im Derby gegen Schalke 04 Mitte September seinen Lauf. Reus knickte böse um und zog sich eine Außenbandverletzung im Sprunggelenk zu. BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl hatte die Blessur nach der ersten Diagnose als nicht so gravierend bezeichnet, "dass die WM womöglich gefährdet ist".

Reus war noch zuversichtlich

Auch Reus selbst gab sich zuversichtlich. "Ich werde niemals aufgeben", betonte er. Schon bald werde er "zurück sein". Ein Trugschluss. Zwar wurde Reus am vergangenen Samstag gegen den VfL Bochum (3:0) in der zweiten Halbzeit eingewechselt, doch nach dem gerade einmal 23-minütigen Einsatz traten die Beschwerden wieder auf.

Dabei hatte sich Reus mit einem überzeugenden Saisonstart nach fast einem Jahr Abstinenz bei Flick zurückgekämpft. Der Bundestrainer nominierte ihn für die Nations-League-Spiele gegen Ungarn und in England im September - doch wieder einmal kam eine Verletzung dazwischen. Nun verpasst Reus erneut den WM-Flieger.

Hummels: "Eine der größeren Enttäuschungen meiner Karriere"

Trotz seiner zuletzt starken Leistungen für den BVB, wird auch Mats Hummels nicht mit nach Katar reisen - stattdessen entschied sich Flick für Armel Bella-Kotchap. Der Bundestrainer betonte, dass seine Entscheidung "nicht gegen Mats, aber für die Mannschaft" gefallen ist.

Dennoch ist die Enttäuschung beim BVB-Star groß. Kurz nach der Bekanntgabe schrieb Hummels auf Instagram: "Wenig überraschend ist das eine der größeren Enttäuschungen meiner Karriere. Ich drücke der Mannschaft die Daumen bei der WM und werde die Zeit nutzen, um wie jedes Mal mit harter Arbeit auf eine solche Erfahrung zu reagieren.“ (afp/ska)

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