- Die Ukrainerin Marta Kostjuk hat nach ihrem ersten Turniersieg auf der WTA-Tour emotionale Worte an ihr Heimatland gerichtet.
- Ihrer russischen Gegenspielerin hatte sie nach dem Match den Handschlag verweigert ‒ ein Vorgehen, das sie nicht zum ersten Mal wählte.
Marta Kostjuk sank auf die Knie, kauerte sich hinter der Grundlinie auf den Boden und schluchzte: In einem brisanten Endspiel gewann die Tennisspielerin aus der Ukraine am Sonntag (Ortszeit) im texanischen Austin ihr erstes WTA-Turnier – ausgerechnet gegen eine Russin. Die 20-Jährige besiegte im Endspiel die Russin Warwara Gratschewa mit 6:3 und 7:5.
Anschließend verweigerte sie ihrer Gegnerin den traditionellen Handschlag am Netz. Sie werde das nicht tun, wenn sie gegen eine Kontrahentin aus Russland, das die Ukraine angegriffen hat, oder Belarus, das die Invasion unterstützt, spiele, sagte sie. Dies bezieht sich laut Kostjuk auf Spielerinnen, die sich nicht deutlich genug gegen die russische Invasion positionieren.
Bei der Siegerehrung erklärte Kostjuk unter dem Beifall der Zuschauerinnen und Zuschauer: "In der Situation, in der ich mich gerade befinde, ist es etwas ganz Besonderes, diesen Titel zu gewinnen. Ich möchte diesen Titel der Ukraine und all den Menschen widmen, die gerade kämpfen und sterben".
Kostjuk erreicht ihre bisher beste Platzierung auf der Weltrangliste
Nach ihrem verwandelten Matchball war Kostjuk, die sich durch ihren Erfolg in der Weltrangliste von Platz 52 auf 40 verbessert, weinend zu Boden gesunken. Bereits bei den US Open im vergangenen Jahr hatte sie der Belarussin Wiktoria Asarenka den Handschlag verweigert.
Zuletzt hatte sie bei den Australian Open in Melbourne betont, dass sie auch weiterhin jeder Gegnerin den Handschlag verweigere, die keine klare Stellung gegen den Krieg beziehe. "Nur zu sagen, dass man gegen Krieg ist, reicht nicht. Das klingt dann so, als wollten wir Ukrainer den Krieg. Den wollen wir natürlich nicht", sagte Kostyuk im Januar.
Bei den Australien Open kritisierte sie zudem offen den Vater von Grand-Slam-Rekordsieger Novak Djokovic. Srdjan Djokovic war nach dem Halbfinaleinzug seines Sohnes mit Fans gefilmt worden, die eine russische Flagge und prorussische Symbole zur Schau gestellt hatten.
Verwendete Quellen:
- bild.de: "'Für die Ukraine!' Bewegende Rede nach erstem Turnier-Sieg"
- welt.de: "Ukrainerin verweigert ihrer Gegnerin den Handschlag"
- dpa
- SID