- Nach der Halbzeit lag Katharina Althaus noch auf dem zweiten Platz, doch dann flog sie allen davon und griff nach Gold.
- Hinter ihr übernahmen Eva Pinkelnig aus Österreich und Anna Odine Stroem aus Norwegen die weiteren Plätze.
- Selina Freitag verpasste als Vierte nur knapp einen überraschenden Medaillencoup.
Großereignis-Spezialistin
Althaus sackte sofort unter Tränen zusammen und stieß einen lauten Jubelschrei aus. "Ich wäre auch mit Platz zwei sehr, sehr zufrieden. Auf der kleinen Schanze muss wirklich alles passen, damit man überhaupt um die Medaillen mitspringt", hatte sie noch vor der ersten Entscheidung, bei der sie 98,5 und 97 Meter sprang und damit alle überflügelte, betont. Ins Publikum warf sie Handküsse, die beste Deutsche wirkte überwältigt. "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich freue mich einfach riesig. Ich checke es noch gar nicht", sagte Althaus.
Althaus schaffte mit zweitem Sprung die entscheidenden Punkte
Vor der überraschend dürftigen Kulisse von rund 1.000 Zuschauern hatte sich ein packender Wettkampf, den das deutsche Team von Bundestrainer Maximilian Mechler maßgeblich mitprägte, entwickelte. Am Ende zeigte Althaus besonders starke Nerven und holte mit der starken Landung im zweiten Sprung die entscheidenden Punkte heraus.
Ebenfalls einen starken Auftritt legte Selina Freitag hin, die als Vierte nur knapp einen überraschenden Medaillencoup verpasste. "Ich bin gerade so richtig erleichtert. Der Sprung war richtig gut, es war der Beste bisher. Ich habe einfach gejubelt. Herrlich! Ich fand den Sprung einfach mega", sagte Freitag über ihren ersten Sprung auf 97 Meter.
Selina Freitag von Bruder und Eltern angefeuert
Bruder Richard Freitag, der vor seinem Rücktritt im vergangenen März selbst jahrelang Top-Skispringer war, reiste gemeinsam mit den Eltern nach Slowenien, um das Springen zu sehen. Stolz sagte der 31-Jährige: "Wahnsinn! Es ist wirklich schön zu sehen, wie sie sich entwickelt hat." Althaus und Freitag dürften damit auch als Duo für das Mixed am Sonntag (17.00 Uhr) feststehen. Anna Rupprecht (9.) und Luisa Görlich (15.) schafften es ebenfalls in den zweiten Durchgang.
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Der Wechsel von Andreas Bauer - langjähriger Erfolgscoach - auf Mechler im Jahr 2021 hat sich für den Deutschen Skiverband (DSV) bereits ausgezahlt. Auf die dürftige Heim-WM in Oberstdorf folgten Olympia-Silber und nun WM-Gold für Althaus, die in diesem Winter schon sechs Mal im Einzel gewann. "Es ist eine super Situation, dass sie so vorne dabei ist", sagte der ehemalige Athlet und heutige Coach Mechler. Auch auf der Großschanze, im Teamspringen sowie im Mixed gibt es für Althaus und Co. Medaillenchancen. (dpa/cgo)

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