Wie lange König Charles auf dem Thron sitzen wird, ist völlig offen. Wenn es nach dem deutschen Adelsexperten Alexander von Schönburg geht, könnte es sogar sein, dass Charles eines Tages - also noch zu seinen Lebzeiten - an William abgibt.

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Der deutsche Adelsexperte und Autor Alexander von Schönburg hält es für möglich, dass der britische König Charles (74) die Regentschaft eines Tages an seinen älteren Sohn William abgibt. "Charles ist ein Übergangskönig, und er weiß das", sagte von Schönburg der Deutschen Presse-Agentur in London kurz vor der Krönung von König Charles III. am Samstag. Das müsse nicht bedeuten, dass Charles abdanke, aber er könne sich zurückziehen und die wichtigsten Aufgaben an William übergeben.

Dem Autor des kürzlich erschienenen Buchs "Was bleibt, was wird - die Queen und ihr Erbe" zufolge könnte Charles seinem Sohn William lediglich den Boden bereiten. Er schätzt, dass es schon in zehn Jahren so weit sein könne. Dafür spreche, dass William, der inzwischen selbst 40 Jahre alt ist, dann noch mit einer gewissen Frische auf den Thron gelangen würde.

William hat mit Herzogin Kate ein "Ass im Ärmel"

Für Charles sei es dafür längst zu spät. Mit seinen Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit sowie religiöser Toleranz und Diversität habe Charles zwar den Zeitgeist der heutigen Jugend vorhergesehen, aber in dieser Gruppe kaum eine Anhängerschaft. Seine traditionellen Unterstützer im konservativen Milieu verprelle er hingegen er mit seinen Ansichten.

William habe zudem mit seiner Frau, Herzogin Kate, ein "Ass im Ärmel". Anders als Charles oder dessen Frau Königin Camilla (75) habe Kate Bodenhaftung durch ihre bürgerliche Herkunft. Auch im persönlichen Umgang sei sie alles andere als abgehoben. Das werde helfen, die von der Zustimmung in der Bevölkerung abhängige Institution der Königsfamilie in die Zukunft zu führen.

König Charles, den der selbst aus adligem Hause stammende von Schönburg ebenfalls aus persönlichen Begegnungen kennt, müsse man einfach mögen, sagte der Experte. Charles sei aber von sich eingenommen und fühle sich auserwählt. Ganz anders sei das bei dessen Mutter Queen Elizabeth II. gewesen. (dpa/pak)

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