Experten haben Verständnis für die Absage des Staatsbesuchs von König Charles III. in Frankreich gezeigt. Ein geplantes Staatsbankett für den Monarchen im Schloss Versailles hätte "Anklänge" an die Französische Revolution von 1789 gehabt, wenn es trotz der heftigen Proteste gegen die Rentenreform des französischen Präsidenten Emmanuel Macron stattgefunden hätte. Das sagte der frühere britische Sicherheitsberater Peter Ricketts am Samstag dem Sender BBC Radio 4. Die französische Ex-Botschafterin in London, Sylvie Bermann, sagte, ein solches Bankett "hätte kein gutes Bild abgegeben".
Es habe das Risiko bestanden, dass die Visite von Zwischenfällen überschattet worden wäre, sagte Ex-Diplomat Ricketts. "Wie sich herausgestellt hat, waren die Umstände nicht richtig, und in diesem Fall ist es richtig, zu verschieben." Ex-Botschafterin Bermann sagte: "Es ist sicherlich für die (französische) Regierung frustrierend, weil wir den
Charles (74) und Königsgemahlin Camilla (75) sollten eigentlich an diesem Samstag in Frankreich eintreffen und am Mittwoch nach Deutschland weiter reisen. Wegen der teilweise gewalttätigen Proteste gegen Macrons Rentenreform und eines angekündigten Großstreiks am Dienstag wurde der Staatsbesuch aber am Freitag abgesagt. Der Besuch in Berlin und Hamburg vom 29. bis 31. März soll hingegen wie geplant stattfinden. Damit wird Deutschland zum ersten Auslandsziel von Charles als König. © dpa