Wiener Opernball 2023: Ein Comeback der Kontraste

Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause hat der Wiener Opernball ein großes Comeback gefeiert.

Rund 5.000 Gäste besuchten das Highlight der Ballsaison.

Der Ball selbst lief gewohnt professionell ab - inklusive des Auftritts der Debütantinnen und Debütanten (Bild).

Rund 150 Tanzpaare im Alter zwischen 18 und 25 Jahren eröffnen traditionell den Opernball.

Wer auf dem Wiener Opernball debütieren will, muss sich schon deutlich im Voraus bewerben - mit Lebenslauf, Fotos und Größenangaben. Einzelbewerbungen haben praktisch keine Chance.

Opernsänger Andreas Schager und Geigerin Lidia Baich ließen sich für ihren Auftritt feiern.

Auch Balletteinlagen durften freilich nicht fehlen.

Ebenso nicht fehlen durfte Opernball-Urgestein Richard "Mörtel" Lugner.

Als Stargast begleitete den 90-Jährigen dieses Jahr Hollywood-Ikone Jane Fonda.

Die Schauspielerin hatte vorab klargestellt, dass sie auf keinen Fall einen Walzer mit Lugner tanzen würde. Als Begründung nannte die 85-Jährige, dass sie "eine künstliche Schulter, zwei künstliche Hüftgelenke und zwei künstliche Knie" hat.

Seit 1992 bringt Lugner prominente Gäste mit auf den Opernball - und lässt sich das einiges kosten. Fonda meinte vor ihrem Besuch, sie brauche das Geld. Der Medienrummel um die US-Amerikanerin war nicht nur auf dem Ball riesig.

Die traditionelle Pressekonferenz im Vorfeld des Balls nutzte die engagierte Umweltschützerin dafür, auf die Anliegen von Klimaaktivisten aufmerksam zu machen. Sie betonte zudem, sie wäre nicht gekommen, hätte sie gewusst, dass der Opernball vom Öl- und Gaskonzern OMV gesponsert wird.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen (Mi.), seine Frau Doris Schmidauer und Bundeskanzler Karl Nehammer sangen die österreichische Bundeshymne mit.

Der Kanzler parlierte später mit dem belgischen Premierminister Alexander De Croo.

Neben heimischer Politprominenz – hier Europaministerin Karoline Edtstadler und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (beide ÖVP) – besuchten zahlreiche österreichische und internationale Promis den "Ball der Bälle".

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP, li.) traf sich mit seinem deutschen Amtskollegen Christian Lindner (FDP).

Auch der österreichische Physik-Nobelpreisträger Anton Zeilinger besuchte den Opernball.

Ebenso der US-Schauspieler Chris Noth ("Sex And The City").

Ein Gast verkleidete sich als Affe.

Designerin Lena Hoschek (r.) war nicht nur selbst Gast des Opernballs, sondern kleidete Kollegin Niki Osl ein.

Christian Rainer, bis Ende Februar noch Herausgeber des Politik-Magazins "Profil", posierte mit ORF-Moderatorin Claudia Stöckl.

Life-Ball-Gründer Gery Keszler (l.) kam mit seinem Lebensgefährten Miha Veberic.

Moderatorin Silvia Schneider kam in einem selbst designten Kleid, auf dem 67.644 Strasssteine funkelten (im Bild mit Sänger Jamie Harrison).

Dustin Hanke, Model und Influencer aus Berlin, trug Netzstrumpfhose zu seiner Robe.

Schauspielerin Verena Altenberger (re.) mit Begleitung.

Die Schauspielerinnen Hilde Dalik (li.) und Lilian Klebow auf dem roten Teppich. Klebow trug eine asymmetrische, recycelte Robe des Designers Moulham Obid.

Vier Klimaaktivisten, darunter Lena Schilling und Daniel Shams, stürmten den roten Teppich und hielten ein Plakat hoch, auf dem stand: "Ihr tanzt - wir brennen". Sie erhielten prominente Unterstützung von Daliks Lebensgefährten Michael Ostrowski, der in einem "Protest-Frack" mit der Botschaft "Power To The People" ("Macht dem Volk") kam.

Sie wurden von der Polizei aus der Staatsoper eskortiert. Ab 19:45 Uhr fand vor der Staatsoper eine Demonstration statt.

Hunderte demonstrierten unter dem Motto "Eat The Rich" gegen soziale Ungerechtigkeit.

Der Ring wurde von der Polizei gesperrt. Die Kommunistische Jugend Österreichs (KJÖ) hatte zu einem Protestzug aufgerufen.

Mit laut Polizei zeitweise rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war es die größte Opernball-Demo seit Jahren.

Gegen 22:00 Uhr löste sich die Demonstration wie geplant auf.