Daniel Meyer
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Hannelore hat keinen Ahnung, als sie zu Horst Lichter in die Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" kommt: "Ich will wissen, was das überhaupt ist." Experte Detlev Kümmel kennt die Antwort, bringt sie aber erst nach dem großen Staunen über die Lippen. Ein Händler hingegen will das Objekt als "billige Geschichte" einkassieren ...
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Der Experte ist kaum ansprechbar, als er das kleine Buch mit unscheinbarem Einband betrachtet. Horst Lichter verortet das Objekt aufgrund der Gestaltung nach Asien und schlussfolgert: "Da bist du ja voll im Thema." Kümmel lächelt und findet wieder Worte: "Ich bin weg, im Tunnel." Lichter nickt schmunzelt: "Du bist also gar nicht mehr hier."
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"Ich bin gerade sehr, sehr begeistert", erklärt Kümmel, als Verkäuferin Hannelore ans Pult tritt. Sie kann seine Euphorie anscheinend nicht ganz nachvollziehen. Denn das handgebundene Heft hat sie bereits vor 50 Jahren von einem Freund geschenkt bekommen. Mehr weiß sie dazu aber nicht.
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Kümmel klärt auf: Das Buch sammelt Holzschnitte von Katsushika Hokusai, "einem der berühmtesten Holzschnittkünstler Japans." Der Künstler ist 1760 geboren und 1849 gestorben und hat viele bedeutende Kunstwerke geschaffen. Der bekannteste Holzschnitt weltweit ist wohl "Die Welle".
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"Wann hat er das Buch gemacht?", fragt Lichter skeptisch und Kümmel antwortet: "1812 hat Hokusai einen Band entworfen, wo über 300 Holzschnitte eingeplant waren." Das Buch war damals so erfolgreich, dass weitere folgen. "Erst waren es drei, dann zehn und am Ende 15 solcher Bände." Lichter ist beeindruckt: "Wow."
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Die Sammlung von originalen Handdrucken aus der Sendung stammt aber nicht aus der ersten Zeit, sondern ist "definitiv nach seinem Tode entstanden". Kümmel schätzt nach 1900: "Das Reispapier ist zwar original, aber noch etwas zu frisch." Gezeigt werden epische Geschichten von Helden und Kriegern, die an animierte Comics von heute erinnern.
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"Die Mangas und Animes von heute in Japan haben sich aus diesem Buch Ideen geholt", so der Experte. Lichter findet das "unglaublich", denn "das ist im Prinzip eines der ersten Comics." Obwohl das Buch samt dünnem Papier sehr fragil ist, zeigt es einen sehr guten Zustand. "Irre, ein verrücktes Teil", freut sich nun auch Lichter.
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Der Wunschpreis liegt bei 400 Euro. Auch Kümmel schätzt den Wert auf 400 bis 450 Euro. Doch: "Die Grenze ist nach oben offen - vor allem bei Liebhabern", meint er dazu. Der wird im ersten Anlauf aber im Händlerraum nicht gefunden. Denn für Händler Daniel Meyer ist das kleine Heftchen anscheinend eine "billige Geschichte" ...
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"Das Blockbuch ist einfach gebunden. Das ist eine relativ billige Geschichte. Man kann auch nicht immer davon ausgehen, dass es die höchste Qualität hat. Das kann ein Ding sein, das am Ende 50 Euro kostet", führt eintönig Meyer (l.) aus, bis er von Lisa Nüdling unterbrochen wird. Denn die wittert Taktik: "Daniel Meyer will es günstig kaufen."
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Meyer (Bild) gibt zu: "Ich habe Originale schon für 6.000 Euro verkauft, aber die waren größer und besser erhalten." Auch Julian Schmitz-Avila erkennt Meyers Strategie und fügt hinzu: "Komm wieder nach hinten, Daniel. Du setzt 'ne falsche Fährte." Für Wolfgang Pauritsch aber steht schon fest: "Ich will es haben!"
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Ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Meyer (l.) und Pauritsch beginnt, bis Meyer bei 1.000 Euro aussteigt. Dann stellt sich plötzlich Schmitz-Avila (r.) quer und kauft das Buch für 1.050 Euro: "Das ist ganz neue Materie für mich." Besiegt und etwas geknickt gibt ihm Meyer aber noch den Tipp: "Wenn die Welle dabei ist, kriegst du allein dafür 1.000 Euro."
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Als weiteres Objekt der Sendung bringt ein Paar eine Schmuckdose mit, die laut Wendela Horz anlässlich des Opernballs in Wien 1911 gefertigt und damals als Geschenk an weibliche Gäste vergeben wurde. "Das wunderbare Döschen ist aus Messing, versilbert", erklärt Horz.
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Der Wunschpreis für die Dose aus der Werkstatt von Wilhelm Melzer liegt bei 100 Euro. Die Expertin taxiert die Dose sogar auf 150 bis 200 Euro. Nach vielen Geboten erhält Roman Runkel bei 250 Euro den Zuschlag.
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Ein Verkäufer möchte eine Glasvase aus Familienbesitz loswerden, die schon lange nur im Schrank steht und verstaubt. Colmar Schulte-Goltz ist begeistert von dem schönen Objekt, das dank des Ätzglas-Verfahrens unterschiedliche Farben zeigt.
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Die Vase des französischen Glasmachers Paul Nicolas, die er typischerweise mit seinem Werkstatt-Namen D'Argental signiert hat, stammt von 1919 bis 1925. Der Verkäufer wünscht sich 100 Euro, Schulte-Goltz schätzt 600 bis 900 Euro - vor allem auch wegen des zeitlosen Designs. Wolfgang Pauritsch zahlt 500 Euro.
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Ein Paar verkauft eine Schreibtischleuchte, die einst bei einer Firmenauflösung weggeschmissen werden sollte. Viel zu schade, findet Horst Lichter, denn das runde Objekt stammt von einem Designer: von Egon Hillebrand aus der Zeit von 1950 bis 1960.
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Die auflackierte Tischleuchte aus der Sendung ist von 1982 und soll für 80 Euro verkauft werden. Der Experte geht sogar auf 200 bis 250 Euro. Händler Daniel Meyer zahlt letztlich 120 Euro für die "Vintage-Lampe" mit Macken.
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Ein Kragen-Collier aus 585er Gold will ein Verkäufer loswerden, um die Urlaubskasse aufzustocken. Der Schmuck mit vielen Plättchen aus den 1970er-Jahren wurde in dieser Gestaltung bis in die 1990er-Jahre verkauft, meint Wendela Horz, die das Collier auch an Kleopatra erinnert.
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Der Wunschpreis beträgt 1.000 Euro. Der Goldankaufswert liegt bereits bei rund 930 Euro. Insgesamt taxiert Horz aber nur auf 1.100 Euro, denn "es ist kein seltenes Stück." Nach einigen Geboten zahlt Wolfgang Pauritsch 1.050 Euro für den "zeitlosen Klassiker."
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"Ich mag Kühe", freut sich Horst Lichter, als er das kleine Gemälde betrachtet. "Außerdem mag ich auch Milch, Butter und Sahne", fügte Lichter mit einem Schmunzeln hinzu. Das Landschaftsbild stammt von Johannes Hubertus Leonardus de Haas und ist laut Colmar Schulte-Goltz um 1870 gemalt.
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Das Verkäuferpaar wünscht sich 1.800 Euro für das Bild. Der Experte schätzt den Wert für "das sehr schöne Bild" auf 1.300 bis 1.800 Euro. Doch im Händlerraum kommt das "skizzenhafte" Kleinformat leider nicht an. Mehr als 700 Euro von Daniel Meyer werden nicht geboten und so nehmen die Verkäufer ihr Bild wieder mit.