Horst Lichter, Verkäufer
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Die "Bonbonfarbe" der Höhensonne hat es Verkäuferin Beate wirklich angetan und auch Horst Lichter gibt in der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" zu: "Das ist ein optisches Highlight!" Doch die Funktion hat er gar nicht erkannt. Im Händlerraum hingegen hagelt es viele Gebote - in Ein-Euro-Schritten!
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Das Nostalgie-Objekt hat das Verkäuferpaar Beate und Hubert aus Vaihingen bei der Wohnungsentrümpelung der Oma gefunden und wegen der "bonbonfarbenen Farbe" behalten. Moderator Lichter aber hat im ersten Moment Probleme, die wahre Funktion des Retro-Geräts zu identifizieren: "Eierkocher oder Waffeleisen?"
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"Das ist typisch 50er-Jahre", da ist sich Lichter sicher, und auch Experte Detlev Kümmel stimmt zu: "Ja, Ende 50er-, Anfang 60er-Jahre!" Doch das kuriose Höhensonnen-Gerät "ist nicht mehr zeitgemäß und verbraucht wohl etwas mehr Strom als ein neugebautes Einfamilienhaus", lacht Lichter. Doch nun zur eigentlichen Expertise.
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Kümmel schreibt die Aufschrift "Original Hanau" dem Anbieter von Bräunungsstrahlern zu: Quarzlampen Hanau. Das Gerät mit dem Namen "Soliput" kann mit UV-Licht "entweder die Haut bräunen oder mit Infrarot-Wärme behandeln", erklärt der Experte das Gerät samt Zeitfunktion. "Verrücktes Ding", meint Lichter.
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Auch der "Zustand der Aufbewahrungstasche ist sensationell", ergänzt Lichter, Kümmel nickt: "Es ist alles sehr gut erhalten!" Doch wie viel ist das alte Gerät noch wert? Laut Verkäuferin sei "alles zwischen 10 und 40 Euro ein Erfolg". Doch Lichter weiß, es gibt einen Sammlerkreis für Nostalgie-Objekte aus den 1950-ern.
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Kümmels Wertschätzung liegt immerhin bei 50 bis 100 Euro. Zudem sieht er das Bräunungsgerät auch umgearbeitet als Tischleuchte. Und Lichter zeigt auch noch mal die Tasche als eigenes Accessoire: "Ganz ohne Quatsch, mit dem passenden Hut dazu, könnte man damit über die Kö in Düsseldorf flanieren!" - "Dir steht sie auf jeden Fall!", schmunzelt Kümmel.
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Im Händlerraum fällt ebenfalls die stylische Farbe der "Picknick-Höhensonne" samt praktischer Aufbewahrung auf, die das Retro-Objekt sogar zum "Cadillac unter den Höhensonnen" adelt. Dazu "ist das Gerät brandneu!" und auch funktionsfähig. Doch Händler Fabian Kahl zweifelt: "ob man so was heute noch benutzen würde?"
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"Eher als Deko im Schaufenster!", stimmt Christian Vechtel seinem Kollegen Kahl zu. Elke Velten aber sieht das rosafarbene Bräunungsgerät auch als umgebaute Lampe auf dem "Mädchen-Schminktisch." - "Oder ein Waffeleisen einbauen", schlägt Meyer vor und bietet als Erster 20 Euro. Doch auch die anderen Händler und die Händlerin haben Interesse.
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Als Vechtel 35 Euro bietet, erklärt die Verkäuferin: "Ich nehme auch einzelne Euro-Stücke!" Das Angebot nimmt Meyer lachend an: "36 Euro!" "Warum machst du das?", schüttelt Vechtel den Kopf, denn niemand im Raum hat Euro-Stücke im Portemonnaie. "Dann runden wir eben auf!", bietet die Verkäuferin an, und so bietet Elke Velten munter weiter: "37 Euro!"
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"Jetzt hast du den Schwarzen Peter, Elke!", freut sich Meyer. Denn jetzt muss seine Kollegin wegen fehlender Münzen im Geldbeutel aufrunden. Doch Vechtel hilft aus und erhöht auf 38 Euro. Nach 39 Euro von Meyer kann Vechtel endlich auf 40 Euro aufrunden und die Höhensonne ohne klimperndes Kleindgeld bezahlen.
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Vechtel hat das Bietergefecht in Ein-Euro-Schritten so gut gefallen, dass er es "auch bei Objekten, die 1.000 Euro wert sind" einführen will. Bei der Vorstellung erinnert sich Meyer an Thomas Gottschalk und dessen überlange "Wetten, dass..?"-Abende. "Dann wird 'Bares für Rares' drei Stunden überzogen und 'Die Ein-Euro-Show' genannt", lacht er.
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Als weiteres Objekt der Sendung bringt Vasilios aus Wuppertal eine "wunderschöne" Jardinière mit. Wendela Horz ist begeistert von dem Dekor mit Tatzenfüßen der Schale aus 800er-Silber. Zudem findet die Expertin die Herstellerpunze der Silberwarenfabrik Bruckmann & Söhne aus Heilbronn. Auch die genaue Datierung 1913 ist dort zu finden.
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Die repräsentative Jardinière "ist wohl einmal runtergefallen und hat sich verbogen", so die Expertin, die das "tolle Stück" auf 2.000 bis 2.500 Euro taxiert. Auch der Wunschpreis liegt bei 2.500 Euro. Am Ende erhält Elke Velten bei 2.300 Euro den Zuschlag. Immerhin steht ihr Hochzeitstag, der 27. August, als Gravur auf dem Objekt.
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Angelika aus Dormagen hilft ihrem Vater beim Aussortieren seiner vielen Antiquitäten und versucht nun, eine Hutschenreuther-Tasse in der Sendung zu verkaufen. Laut Expertin Bianca Berding handelt es sich um eine "patriotische Prunktasse" aus der Zeit des Ersten Weltkriegs.
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Auf der Tasse ist das Abbild des letzten deutschen Kaisers, Wilhelm II., zu sehen, das aus Biskuitporzellan gefertigt worden ist. Zudem hat die Tasse eine Vergoldung und ist in einem "sehr, sehr guten Zustand", beschreibt die Expertin. Der Wunschpreis liegt bei 370 Euro. Doch die Expertin taxiert nur auf 180 bis 250 Euro.
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Die Verkäuferin nimmt die Händlerkarte dennoch an. Die Händlerin und Händler tippen im ersten Moment auf KPM als Porzellanmanufaktur, sind aber auch von Hutschenreuther begeistert. Letztlich zahlt Händler Christian Vechtel sogar 320 Euro für die Andenken-Tasse.
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Brigitte aus Düsseldorf hat ein Schmuckset aus 585er-Gold mit Rubinen und Perlen dabei, das sie in den frühen 1970er-Jahren zum Hochzeitstag, Geburtstag und Weihnachten geschenkt bekommen hat. "Ein großzügiges Geschenk", wertet Expertin Wendela Horz die "Qualitätsarbeit" vom Goldschmied.
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Der Wunschpreis für die Schmuck-Garnitur liegt bei 3.000 Euro. Horz ermittelt den Goldwert bereits bei 3.000 Euro. Insgesamt taxiert sie auf 3.200 bis 3.500 Euro. Im Händlerraum kommt die Kombination aus Rubinen und Perlen leider nicht so gut an. Elke Velten überlegt die Perlen herauszunehmen, aber letztlich zahlt Daniel Meyer 3.200 Euro.
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Andreas aus Hamburg hat eine Nymphen-Figur dabei, die sein Großvater vor vielen Jahren auf einem Schrottplatz gefunden hat. Danach landet die kleine Mädchen-Figur in der Schublade. Zu Unrecht, meint Expertin Bianca Berding, die den Künstler dahinter kennt: Eugen Wagner, der bekannt ist für Genre-Figuren aus Bronze.
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Der studierte Bildhauer hat die "sehr entzückende kleine Statuette" als unschuldige Akt-Darstellung eines Mädchens wohl um 1919 entworfen. Die kleine Nymphe mit einem Frosch in den Händen erkennt die Expertin an dem Seerosen-Kranz in ihrem Haar. "Dafür, dass sie so eine wilde Geschichte hinter sich hat, ist der Zustand top", ergänzt Berding.
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Der Wunschpreis liegt zwischen 600 und 800 Euro. Die Expertin schätzt die "sehr gut verkäufliche Jugendstil-Figur" auf 700 bis 900 Euro. Händlerin Elke Velten hat sich sofort in das naive kleine Mädchen verliebt, doch den Zuschlag erhält jemand anderes. Nach einem Bieter-Duell kauft Kontrahent Fabian Kahl die Figur für satte 1.000 Euro.