- Die Europäische Zentralbank (EZB) will gegen die hohe Inflation weiter die Zinsen erhöhen.
- Erst Anfang September hatte die EZB eine historischen Leitzinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte beschlossen.
EZB-Präsidentin
Die Notenbank strebt für den Euroraum mittelfristig stabile Preise bei einer Inflationsrate von zwei Prozent an. Im August lagen die Verbraucherpreise im Währungsraum um 9,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Vor allem stark gestiegene Energiepreise und Lieferengpässe heizen seit Monaten die Teuerung an.
Lagarde: "Wir haben einige Prognosefehler gemacht"
Die Euro-Währungshüter hatten die steigende Inflation lange als vorübergehendes Phänomen interpretiert. Zudem gab es Sorgen, mit einer zu schnellen Normalisierung der seit Jahren ultralockeren Geldpolitik die Konjunktur abzuwürgen. "Wir haben einige Prognosefehler gemacht, wie jeder andere auch", sagte Lagarde. "Was wir jetzt sehen, ist hartnäckiger und von einer Größenordnung, die niemand erwartet hat."
Nun versucht die EZB, mit höheren Zinsen gegenzusteuern. Nach zwei kräftigen Zinsanhebungen im Juli und September liegt der Leitzins im Euroraum inzwischen bei 1,25 Prozent. Die nächste reguläre Sitzung des EZB-Rates ist für den 27. Oktober angesetzt. (dpa/ari)
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