- Der US-Automobilkonzern Ford will in den kommenden drei Jahren 3.800 Stellen in Europa abbauen, davon 2.300 in Deutschland.
- Betroffen sind die Werke Köln und Aachen, wie Ford-Europa-Chef Martin Sander am Dienstag sagte.
Der US-Autobauer Ford will in Köln und Aachen 2.300 Stellen abbauen. Ziel sei eine "schlankere, wettbewerbsfähigere Kostenstruktur", erklärte der Konzern am Dienstag.
Die meisten Jobs sollen in den nächsten drei Jahren in der Kölner Entwicklungsabteilung wegfallen. Zudem ist die Verwaltung betroffen, hier sollen den Angaben zufolge 600 Stellen gestrichen werden. In Köln arbeiten derzeit rund 14.000 Menschen für Ford, in dem Aachener Forschungszentrum circa 200.
Die IG Metall hatte schon Ende Januar vor dem Stellenabbau gewarnt. Die Gewerkschaft fürchtete allein am Unternehmenssitz in Köln den Abbau von bis zu 3.200 der 15.000 Stellen dort. Der Betriebsrat forderte einen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2032.
Ford ist im Umbruch
Auch in Großbritannien werden Stellen gestrichen: 1.000 in der Produktion und 300 in der Verwaltung. Im restlichen Europa will Ford sein Personal in Europa um weitere 200 Männer und Frauen reduzieren.
Ford erklärte am Dienstag, das Unternehmen bereite den Umbau seiner Organisation und seiner Produktpalette vor, um in einer "stark vom Wettbewerb geprägten Region" bestehen zu können, die "starkem wirtschaftlichen und geopolitischen Gegenwind" ausgesetzt sei. Der Plan, bis 2035 nur noch Elektroautos anzubieten, habe sich nicht geändert.
In diesem Jahr sollen die ersten in Europa hergestellten reinen Ford-Elektroautos in Köln vom Band rollen, das Verbrennermodell Fiesta wird hingegen eingestellt. Für die Elektroproduktion investiert Ford zwar einen Milliardenbetrag in Köln, mit den nun bekanntgewordenen Plänen verliert die Domstadt als Ford-Entwicklungsstandort aber an Bedeutung. (dpa/afp/ari)
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