- Elon Musk wollte umstrittene Accounts erst nach Überprüfung durch ein Beratergremium wieder freischalten - dieses Gremium wurde aber gar nicht gegründet.
- Nach einer Nutzerumfrage ließ er kürzlich den Trump-Account freischalten.
- Nun sollen weitere Konten folgen.
Twitter-Besitzer
Derartige Erhebungen sind nicht repräsentativ. Es ist unklar, ob und wie viele Stimmen von automatisierten Accounts abgegeben wurden. Nach jüngsten Angaben kommt der Dienst auf mehr als 230 Millionen täglich aktive Nutzer. Bei Ablauf der Umfrage am Donnerstagabend waren mehr als 3,1 Millionen Stimmen eingegangen. Mehr als 72 Prozent davon befürworteten die Freischaltung gesperrter Accounts.
Musk wollte Rat zum Umgang mit kontroversen Themen bilden
Musk hatte Ende Oktober angekündigt, dass vor der Wiederaktivierung von Twitter-Konten ein Rat zum Umgang mit kontroversen Inhalten gebildet werden solle. Am vergangenen Wochenende ließ der Tech-Milliardär dann ohne Gremium nach einer Nutzerumfrage den Account des früheren US-Präsidenten
Die anstößigen Tweets vom 6. Januar fehlen in dem freigeschalteten Profil. Trumps widerlegte Behauptungen über die ihm angeblich von Joe Biden gestohlene Präsidentenwahl sind weiterhin mit Warnhinweisen versehen.
Trump-Account bleibt trotz Entsperrung vorerst stumm
Der republikanische Ex-Präsident hatte erst kürzlich bekanntgegeben, dass er ins Rennen um die Kandidatur der Republikaner bei der Präsidentenwahl 2024 geht - und kann daher eine Plattform mit großer Reichweite gut gebrauchen. Bislang bekräftigte Trump, er wolle bei seiner hauseigenen Twitter-Kopie Truth Social bleiben. Dort bringt es Trump auf etwas mehr als vier Millionen Abonnenten. Bei Twitter folgen dem Profil "@realDonaldTrump" mehr als 87 Millionen Twitter-Nutzer. Von dem Account sind seit der Freischaltung bislang allerdings keine Tweets abgesetzt worden.
Musk hatte Twitter Ende Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Seit der Übernahme macht dem Unternehmen unter anderem die Zurückhaltung großer Werbekunden zu schaffen. Werbeeinnahmen machten zuletzt rund 90 Prozent der Erlöse aus. © dpa