Bei einer Zählaktion von Naturschutzverbänden sind in diesem Jahr auffallend wenig Schmetterlinge gesichtet worden. "2023 ist wirklich gar kein Schmetterlingsjahr. Noch nie wurden uns so wenige Falter gemeldet", sagte Insektenexpertin Laura Breitkreuz am Donnerstag zu den Ergebnissen der Aktion "Insektensommer" von Naturschutzbund (Nabu) und bayerischem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV). Die Zählaktion gibt es seit 2018.
Als Grund für den Rückgang vermutet die Expertin die Klimakrise, die extremes Wetter mit sich bringe. Auch der immer kleiner werdende Lebensraum und ein schlechteres Nahrungsangebot spielten eine Rolle. "Vielen Tagfalterarten, wie dem Kleinen Fuchs, dem Landkärtchen oder dem Schornsteinfeger, wird es offenbar zu warm und trocken. Sie ziehen sich vermutlich in kältere Regionen zurück."
Die genauen Ursachen für die geringen Schmetterlingszahlen seien aber nicht bekannt und müssten dringend erforscht werden, damit etwas gegen den Schwund getan werden könne.
Am häufigsten gesichtet wurde bei der Zählaktion wie bereits im Vorjahr die Erdhummel. Auch die Blaue Holzbiene wurde demnach deutlich öfter gemeldet. "Unsere größte Wildbiene hat sich offenbar weiter in ganz Deutschland ausgebreitet.
Durch die wärmeren Sommer findet sie hier gute Lebensbedingungen", sagte Breitkreuz. Diese Biene sei durch ihre schwarz-bläuliche Farbe, ihre Körpergröße und ihr tiefes Summen zudem so auffällig, dass sie sehr leicht zu erkennen sei. "Auch Anfänger beim Insektenzählen können den dicken blauen Brummer kaum übersehen." Rund 14 000 Menschen machten laut den beiden Verbänden in diesem Jahr bei der Zählaktion mit. © dpa

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.