Eine Studie hat die Lebenserwartung von Labrador Retrievern untersucht – und herausgefunden, dass die braunen Hunde im Schnitt früher sterben als ihre andersfarbigen Artgenossen. Grund dafür könnte auch die Zucht auf eine bestimmte Fellfarbe sein.
Der Labrador Retriever ist – nach dem Mischling – seit Jahren die beliebteste Hunderasse in Deutschland. Alleine 2024 wurden mehr als 15.000 Labrador Retriever beim deutschen Haustierregister "Tasso" neu registriert. Aber wie alt kann ein Labrador eigentlich werden?
Eigentlich haben die treuen Vierbeiner eine überdurchschnittlich hohe Lebenserwartung für ihre Größe. Eine schwedische Studie kam zu dem Ergebnis, dass drei Viertel der Labradore älter als zehn Jahre werden.
Welches Alter ein Labrador Retriever dann wirklich erreicht, hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab. Und einer davon ist die Fellfarbe. Klingt verrückt? Tatsächlich hat ein internationales Forscherteam herausgefunden, dass Labradore mit Schokofell durchschnittlich eineinhalb Jahre kürzer leben als ihre Artgenossen mit andersfarbigem Fell.
Braune Labrador Retriever sind anfälliger für Krankheiten
Für die Studie untersuchten die Forscher die Lebenserwartung von 2.074 Labrador Retrievern im Vereinigten Königreich. Dabei kam heraus, dass braune Labradore eine durchschnittliche Lebenserwartung von 10,7 Jahren haben. Solche mit schwarzem, gelbem, rotem oder weißem Fell werden im Schnitt dagegen 12,1 Jahre alt.
Auslöser ist dabei vermutlich nicht die Fellfarbe an sich, sondern die Tatsache, dass braune Labrador Retriever anfälliger für bestimmte Krankheiten sind. So haben sie den Forschern zufolge etwa ein höheres Risiko für Ohrenentzündungen oder Hautkrankheiten. Durch die Züchtung auf bestimmte Merkmale – wie etwa die Fellfarbe – kann sich die Anfälligkeit für Krankheiten weiter verstärken.
Deshalb rät etwa der Direktor des Instituts für Tierzucht und Vererbungsforschung in Hannover, Ottmar Distl, davon ab, Tiere nur innerhalb einer Farbvariante zu züchten. Stattdessen solle man lieber "bunt und quer über die Farben" mischen, zitiert ihn der "Spiegel". Dadurch könne man die Vielfalt gewährleisten und Negativeffekte vermeiden.
Verglichen mit schwarzen und gelben Labrador Retrievern ist die Schokoladenfarbe übrigens seltener: Von den 33.320 Labradoren, die in der britischen Tierarzt-Datenbank registriert waren, hatten 44,6 Prozent schwarzes, 27,8 Prozent blondes und 23,8 Prozent braunes Fell.

Ältester Labrador wurde fast 30
Letztendlich ist die Lebenserwartung eines Hundes aber natürlich individuell. So erreichte der älteste Labrador der Welt immerhin ein stolzes Alter von 27 Jahren. Adjutant lebte "t-online" zufolge in Großbritannien und starb im Jahr 1963. © Deine Tierwelt