Reinigungsmittel, Medikamente und Süßigkeiten finden sich in beinahe jedem Haushalt der Welt. Während sie für Menschen bei bewusster Verwendung kaum eine Gefahr darstellen, können sie Hunde und Katzen schnell lebensbedrohlich werden. Eine Statistik zeigt, womit sich Haustiere am häufigsten vergiften.
Jedes Jahr wertet das "ASPCA Animal Poison Control Center" (APCC) die häufigsten Vergiftungsfälle bei Haustieren aus. 2024 verzeichnete die Organisation über 451.000 Anfragen zu giftigen Substanzen – ein Anstieg um fast 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Im Rahmen der "Nationalen Woche zur Vergiftungsprävention" in den USA haben Tierschützer die zehn häufigsten Giftquellen für Haustiere veröffentlicht. Tierhalter sollten besonders aufmerksam sein und diese gefährlichen Substanzen sicher aufbewahren.
Platz 1 bis 5: Medikamente, Lebensmittel und Schokolade
An erster Stelle stehen rezeptfreie Medikamente (16,5 Prozent der Fälle), darunter Schmerzmittel wie Ibuprofen und Paracetamol sowie Erkältungsmittel, Vitamine und Gelenksalben. Sie werden oft in Handtaschen oder auf Tischen liegen gelassen und können von Haustieren leicht erreicht werden.
Menschliche Nahrungsmittel folgen mit 16,1 Prozent auf Platz zwei. Besonders gefährlich sind Proteinriegel, Kaugummis mit Xylit, Weintrauben, Rosinen, Zwiebeln und Knoblauch, informiert das "APCC".
Rezeptpflichtige Medikamente liegen auf Platz drei und machen einen großen Teil der Vergiftungsfälle aus. Herzmedikamente, Antidepressiva und Mittel gegen ADHS sind dabei besonders häufig betroffen.
Schokolade rückt mit 13,6 Prozent auf Platz vier vor. Hunde können große Mengen davon fressen, ohne zu stoppen – eine Tafel Schokolade kann jedoch lebensbedrohlich sein. Tierarzneimittel, insbesondere aromatisierte Kautabletten oder Beruhigungsleckerlis, belegen mit 8,6 Prozent Platz fünf. In großen Mengen können sie gefährlich sein.
Platz 6 bis 10: Pflanzen, Rattengift und Drogen
Zimmer- und Gartenpflanzen sowie Pilze verursachten 8,1 Prozent der Vergiftungen. Viele beliebte Pflanzen, darunter zum Beispiel die Efeutute oder der Ficus, sind für Tiere giftig, daher sollten Halter vor dem Kauf prüfen, welche ungefährlich sind. Rattengift klettert mit 7 Prozent auf Platz sieben.
Besonders in den Wintermonaten sind die Köder gefährlich, da sie nicht nur Nagetiere, sondern auch Haustiere anziehen. Verschleppte Giftköder können unbemerkt zur Gefahr werden und zu inneren Blutungen, Nierenversagen oder Krampfanfällen führen.
Haushaltsprodukte wie Batterien oder Sauerstoffabsorber aus Verpackungen von Trockenfleisch und Leckerlis machen 6,5 Prozent der Fälle aus und stehen auf Platz acht. Insektizide bleiben mit 3,7 Prozent auf Platz neun. Freizeitdrogen vervollständigen die Liste mit 2,1 Prozent aller Fälle. Während THC-Vergiftungen rückläufig sind, nehmen Fälle mit halluzinogenen Pilzen wie Psilocybin zu.

Vorsorge kann Leben retten
Die Daten zeigen, dass viele Vergiftungen durch unaufmerksames Verhalten der Halter entstehen. Besondere Vorsicht und Vorsorge im Haushalt können solche dramatischen Fälle vermeiden. Haustierbesitzer sollten daher potenzielle Gefahrenquellen stets außer Reichweite aufbewahren, um ihre Tiere zu schützen. Im Verdachtsfall ist eine schnelle tierärztliche Behandlung entscheidend. © Deine Tierwelt