Tattoos sind oft mehr als nur ein Körperschmuck – sie bewahren Erinnerungen an besondere Momente, Menschen oder Haustiere. Manche dieser Erinnerungen tragen sogar die Überreste geliebter Vierbeiner in sich. Eine Brandenburgerin stach jetzt ein Tattoo mit der Asche eines verstorbenen Hundes.

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Carmen Gallien aus Brandenburg an der Havel hat eine besondere Art von Erinnerung geschaffen. Die gelernte Krankenschwester und medizinische Pädagogin betreibt seit drei Jahren ein eigenes Tattoo-Studio und stach kürzlich ein Gedenktattoo mit der Asche eines verstorbenen Hundes.

Die Idee dazu kam von einer Bekannten, die sich auf einer Bestattungsmesse über diese ungewöhnliche Art des Gedenkens informierte. Für Carmen, die sich intensiv mit den Themen Sterben und Trauer beschäftigt hat, schien das eine sinnvolle Methode, um den Trauerprozess zu unterstützen.

Tattoo aus Asche von geliebtem Hund

Für das Asche-Tattoo arbeitete Carmen mit einer britischen Firma zusammen, die die Asche auf die Partikelgröße herkömmlicher Farbpigmente reduziert und durch mehrere Sterilisationsverfahren aufbereitet. So entsteht eine Tattoofarbe, die äußerlich nicht von normaler Tinte zu unterscheiden ist, aber für die Trägerin eine besondere emotionale Bedeutung hat, berichtet "rbb".

Anika, die Auftraggeberin des Tattoos, freut sich, dass Carmen ihre Idee umsetzen konnte. Sie fühlt sich ihrem verstorbenen Hund durch das Asche-Tattoo jetzt wieder näher und beschreibt es als Trost in der Trauer. Während das Stechen von Tattoos aus Tierasche offenbar möglich ist, stoßen Gedenktattoos aus menschlicher Asche in Deutschland auf etwas mehr rechtliche Hürden, erklärt Carmen dem Sender aus Brandenburg.

Sind Tattoos aus Menschenasche möglich?

Die strengen Bestattungsrichtlinien erlauben es nicht, Asche nach einer Einäscherung aus der Aschekapsel zu entnehmen. Möglich wäre dies nur in Zusammenarbeit mit einem Bestatter, der Kontakte zu Partnern im Ausland pflegt, wo solche Praktiken erlaubt sind. Im Internet finden sich bereits Angebote für "Feuerbestattungstinte" aus menschlicher Asche, die in anderen Ländern legal hergestellt wird.

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Die Möglichkeit, Asche in Tattoos zu verwenden, bietet Trauernden anscheinend eine neue Form des Gedenkens. Für viele ist es eine wertvolle Hilfe, um den Verlust eines geliebten Tieres zu verarbeiten. Die Nachfrage zeigt, dass das Bedürfnis nach solchen individuellen Erinnerungen offenbar besteht. Wichtig ist jedoch, dass die Asche von Profis aufbereitet und nicht einfach selbst in die Tattoofarbe eingemischt wird. Das könnte nämlich erhebliche Gesundheitsrisiken bedeuten.  © Deine Tierwelt