• Das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) hat seinen ersten Exoplaneten entdeckt.
  • "LHS 475" ist etwa 41 Lichtjahre von uns entfernt - und könnte der Venus gleichen.

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Das Weltraumteleskop "James Webb" hat seinen ersten Exoplaneten entdeckt. Auf die Existenz des Exoplaneten "LHS 475" habe es zuvor schon Hinweise gegeben, jetzt sei sie mithilfe des Teleskops erstmals bestätigt worden, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. "LHS 475" habe fast exakt genau denselben Durchmesser wie unsere Erde und liege ungefähr 41 Lichtjahre entfernt.

Gleicht "LHS 475" vielleicht der Venus?

Ob der Exoplanet eine Atmosphäre ähnlich unserer Erdatmosphäre habe, sei noch unklar. So sei auch eine Gashülle aus reinem Kohlendioxid möglich. Allerdings könne man einige Gaszusammensetzungen bereits ausschließen, beispielsweise eine von Methan dominierte Atmosphäre ähnlich des Saturnmondes Titan. Auch sei noch nicht abschließend geklärt, ob der Planet überhaupt eine Atmosphäre aufweise.

Webb zeigte auch, dass der Planet einige hundert Grad wärmer ist als die Erde. Wenn also Wolken entdeckt werden, könnte dies die Forscher zu dem Schluss führen, dass der Planet eher der Venus ähnelt, die eine Kohlendioxidatmosphäre hat und ständig in dicke Wolken gehüllt ist.

Forscher entdecken immer wieder neue Exoplaneten

Lange Zeit kannten Astronomen nur die Planeten, die sich um unsere Sonne bewegen. Die ersten Exoplaneten - Himmelskörper, die in der Regel um einen Stern außerhalb unseres Sonnensystems kreisen - wurden erst Anfang der 90er Jahren bestätigt. Nasa-Experten gehen davon aus, dass es Hunderte Milliarden Exoplaneten in unserer Galaxie, der Milchstraße, gibt.

Das "James Webb"-Teleskop wurde gemeinsam von den Weltraumbehörden in Europa (Esa), den USA (Nasa) und Kanada (CSA) gebaut und startete Ende 2021 an Bord einer Ariane-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All - nachdem es zuvor Kostenexplosionen und immer neue Verschiebungen gegeben hatte. Im Sommer 2022 waren die ersten Aufnahmen des Teleskops veröffentlicht worden und hatten die bislang tiefsten und detailreichsten Einblicke in den Weltraum geliefert. (dpa/mgb)