Der Ausdruck "Implantat" kommt wie die meisten medizinischen Fachbegriffe aus dem Lateinischen und leitet sich ab von dem Wort "implantare", was so viel bedeutet wie "einpflanzen". Bei einem Implantat handelt es sich dabei zunächst um eine Art künstliche Zahnwurzel, die im Kiefer verankert wird. Auf diese künstliche Zahnwurzel wird ein Implantat-Aufbau aufgebracht, der als Fundament für die Implantat-Krone, den eigentlichen Zahnersatz, dient.
Ein Zahnimplantat empfiehlt sich immer dann, wenn ein Zahn aufgrund einer vorhergehenden Erkrankung mitsamt der Zahnwurzel entfernt wurde. Es handelt sich dabei um ein bewährtes Verfahren, um die entstandene Zahnlücke auf Dauer. Ein Zahnimplantat ist nach dem Einbringen äußerlich nicht von einem gesunden Zahn zu unterscheiden. Ein Haken dabei sind jedoch oft die hohen Kosten, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht immer übernommen werden. Doch dazu später mehr.
Als Zahnimplantat bezeichnet man in der Regel das gesamte Konstrukt aus Implantat-Körper, Implantat-Aufbau und Implantat-Krone. Medizinisch korrekt ist jedoch nur der Körper, der im Kiefer verankert wird, das eigentliche Implantat.
Implantat-Körper
Der Implantat-Körper bildet die Basis dieser Form des Zahnersatzes. Dabei handelt es sich um eine Art künstliche Zahnwurzel, die über ein Gewinde, ähnlich einer Schraube, im Kieferknochen fixiert wird. Zunächst wird durch einen kleinen Schnitt im Zahnfleisch der Kieferknochen freigelegt. Über eine vorher angefertigte Schablone wird der Bohrer passgenau angesetzt, um die Öffnung für das Implantat zu bohren. Ist das Implantat im Kiefer verankert, vergehen etwa 2 bis 6 Monate, bis es fest mit dem Kieferknochen verwachsen ist. Bis es soweit ist, wird die Zahnlücke mit einem provisorischen Zahnersatz verschlossen. Dies dient der Hygiene, auch sollte in dieser Zeit auf eine gründliche Mundhygiene mit einer möglichst weichen Zahnbürste geachtet und auf den Genuss von Alkohol, Kaffee und Nikotin verzichtet werden. Auch von sportlichen Aktivitäten und anderen körperlichen Anstrengungen sollte abgesehen werden.
Die Dauer dieses Eingriffs kann von 15 Minuten bis zu einigen Stunden dauern, je nach Zustand des Kieferknochens, der Zugänglichkeit sowie weiteren Faktoren.
Implantat-Aufbau
Ist das Implantat schließlich fest mit dem Kiefer verwachsen, wird das Zahnfleisch noch einmal mit einem kleinen Schnitt geöffnet, um das Implantat zugänglich zu machen. Der Zahnarzt erstellt nun einen exakten Abdruck des Implantats und des umgebenden Kiefers, um einen passgenauen Aufbau anfertigen zu können. Dieser Aufbau bildet später quasi das Verbindungsglied zwischen dem Implantat und der Krone, dem eigentlichen Zahnersatz, und wird in den Implantat-Körper eingeschraubt.
Implantat-Krone
Ist der Implantat-Aufbau fest mit dem Implantat-Körper verschraubt, kann der Zahnarzt die Implantat-Krone aufbringen, die im Vorfeld von einem Zahntechniker passgenau und möglichst natürlich angefertigt wurde. Die Befestigung erfolgt erneut über eine Verschraubung, oftmals zusätzlich fixiert durch speziellen, medizinischen Zement.
Das größte Hindernis bei der Entscheidung für ein Zahnimplantat sind oft die zu erwartenden Schmerzen, doch das ist aufgrund der modernen Narkoseformen eigentlich unbegründet. Die heutige Anästhesie bietet unterschiedliche Möglichkeiten, das ganze Verfahren schmerzfrei durchzuführen. Diese möchten wir Ihnen kurz erläutern:
• Örtliche Betäubung, Lokalanästhesie
Bei einer örtlichen Betäubung wird mit einer Spritze der Bereich rund um den zu behandelnden Zahn betäubt, wodurch während der kleinen Operation keine Schmerzen auftreten und selbst Berührungen nicht wahrgenommen werden.
• Lachgas
Ergänzend zur lokalen Anästhesie bieten immer mehr Zahnarztpraxen auch eine Sedierung mit Lachgas an. Dieses Lachgas ist frei von Nebenwirkungen, löst Ängste und entspannt. Die Wirkung von Lachgas verfliegt schon nach kurzer Zeit.
• Sedativa oder örtliche Sedierung
Dabei handelt es sich um eine Narkoseform, die direkt über das Gehirn beruhigt und schläfrig macht. Mitunter kann man sich nach dem Eingriff nicht einmal mehr daran erinnern. Da die Wirkung nach einer solchen Sedierung länger anhält, sollte man das Abklingen der Betäubung nach der Operation beobachten und überwachen lassen.
• Vollnarkose
Die Vollnarkose ist die ultimative Betäubungsform und sollte ausgeprägten Angstpatienten vorbehalten sein. Allerdings ist die Vollnarkose auch eine sehr kostenintensive Narkoseform, nicht zuletzt durch die dabei zwingend erforderliche künstliche Beatmung. Die entstehenden, oft nicht unerheblichen Kosten, werden von der gesetzlichen Krankenkasse nicht getragen und müssen vom Patienten
Unter gewissen Umständen ist die Einbringung eines Zahnimplantats auch mit einigen gesundheitlichen Risiken verbunden. Dazu zählen:
• ein nicht ausreichender Knochenaufbau des Kiefers, um das eigentliche Implantat fest zu verankern.
• ein zu hartes oder zu weiches Knochengewebe, das eine feste Fixierung des Implantats verhindert oder erschwert.
• Vorerkrankungen wie bspw. bestehende Tumorerkrankungen, HIV, Hepatitis, Leukämie, Autoimmun-Erkrankungen, Diabetes oder Chemotherapien.
• mangelnde Mundhygiene nach der Einbringung. Dadurch kann es im Umfeld des Implantats zu einer Entzündung kommen, einer sog. Periimplantitis, die sich im fortgeschrittenen Stadium bis in den Kieferknochen ausbreiten kann. Auch hier gilt: Das A und O zur Vermeidung einer solchen Entzündung ist eine regelmäßige und gründliche Mundhygiene.
Sprechen Sie diese Aspekte auf jeden Fall mit Ihrem Zahnarzt ab, bevor Sie sich für oder gegen ein Zahnimplantat entscheiden.
Ein Zahnimplantat, bzw. die Implantat-Krone, besteht aus Titan oder Keramik, in eher seltenen Fällen auch aus Gold. Im Folgenden erläutern wir die die Eigenschaften bzw. die Vor- und Nachteile der verschiedenen Materialien.
Ein Zahnimplantat kann für den Patienten unter Umständen leider ziemlich viel Geld kosten, da die gesetzlichen Krankenkassen längst nicht alle Leistungen übernehmen. Diese Kosten sind abhängig von den erforderlichen Vorbehandlungen wie z.B. Knochenaufbau oder auch dem gewählten Material für die Zahnkrone.
Als Faustregel gilt:
• Im Frontbereich fallen Kosten von ca. 1.400 bis 3.000 € an, bei Backenzähnen 1.200 bis 2.500 €.
• Alleine der Knochenaufbau im Vorfeld kann ebenfalls über 1.000 € kosten.
• Die Versorgung von mehreren Zahnlücken gleichzeitig kann leicht in den fünfstelligen Bereich reichen.
• Weitere Kosten, die in den Bereich der Selbstbeteiligung fallen, sind von den individuellen Anforderungen abhängig.
Wie man sieht, ist eine solche Implantats-Behandlung leicht mit privaten Kosten bis in den fünfstelligen Bereich verbunden. Am besten schützen Sie sich vor diesen Ausgaben mit der Zahnzusatzversicherung bei WEB.DE von unserem Partner für Versicherungen, die einen Großteil dieser Kosten übernimmt.