Mundhygiene
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Ölziehen soll den Körper entgiften, die Mundhygiene fördern und sogar für weiße Zähne sorgen. Wissenschaftlich bewiesen ist die Wirkung von Ölziehen nicht. Die morgendliche Routine ist allerdings fester Bestandteil des Ayurveda, einer alten indischen Heilkunst. Doch wie funktioniert Ölziehen und wogegen hilft die Detox-Kur mit Öl?
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In der indischen Volksheilkunde gilt Ölziehen in Kombination mit dem Reinigen der Zunge mit einem Zungenschaber als Entgiftungskur nicht nur für den Mundraum, sondern für den ganzen Körper. Es soll einer Vielzahl von Krankheiten vorbeugen, wie etwa Herzbeschwerden, Rheuma, Arthritis, Migräne, Bronchitis und Asthma. Im Mundraum soll die Methode gegen Zahnfleischbluten, Karies und auch Mundgeruch wirken.
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Ölziehen soll zur Stärkung des Immunsystems beitragen. Denn die allmorgendlichen Saugbewegungen beim Ölziehen sollen die Lymphknoten anregen und so das Immunsystem unterstützen. Laut der ayurvedischen Lehre werden durch das Ölziehen die Schleimhäute im Mund gestärkt. Krankheitserreger, Viren und Bakterien haben es dann schwerer, über den Mund in den Körper zu gelangen.
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Die beste Tageszeit für eine Ölziehkur ist morgens nach dem Aufstehen. Denn über Nacht haben sich Bakterien und Ablagerungen im Mundraum, auf den Schleimhäuten, den Zähnen und der Zunge gebildet, die nicht wieder in den Körper gelangen sollten. Deshalb sollten Sie vor dem Ölziehen auch nichts essen oder trinken, um die entgiftende Wirkung der Kur nicht zu beeinflussen oder die Bakterien zu schlucken.
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Ganz nach alter Heiltradition wird das Öl mit bestimmten Kau- und Spülbewegungen durch den Mund und durch die Zahnzwischenräume hin- und hergezogen. Dadurch wird die Speichelproduktion angeregt, das Öl emulgiert, eine Art Seifenlösung entsteht und Bakterien sowie Toxine von Zahnfleisch, Zähnen und Zunge werden gelöst und gebunden. Ölziehen mit Kokosöl soll auch eine desinfizierende Wirkung haben.
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Für das Ölziehen ist kein spezielles Öl erforderlich, auch wenn es Mundziehöle von Naturkosmetik-Marken im Handel zu kaufen gibt. Als beste Öle für die morgendliche Detox-Routine haben sich Sonnenblumenöl, Leinöl, Kokosöl sowie Olivenöl etabliert. Neben der antibakteriellen Wirkung ist Kokosöl auch wegen seines angenehmen Geschmacks sehr beliebt.
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Achten Sie bei der Wahl auf qualitativ hochwertige, am besten kaltgepresste, native Öle in reiner Bio-Qualität. Wenn Sie Probleme mit Parodontitis oder anderen Infektionen im Mund haben, mischen Sie das Öl mit einem Tropfen Grapefruitkern-Extrakt. Der Grapefruitkern-Extrakt wirkt wie ein natürliches Antibiotikum gegen Bakterien, Pilze, Viren und andere Krankheitserreger.
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Vor dem Ölziehen sollten Sie Ihre Zunge mit einem ayurvedischen Zungenschaber - nicht aus Kunststoff, sondern aus antibakteriellem Material wie Kupfer oder auch Edelstahl - gründlich reinigen und von Belag befreien. Durch die Reinigung der Zunge wird auch Mundgeruch bekämpft und die Geschmackswahrnehmung der einzelnen Zungenzonen sensibilisiert.
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Falls Sie keinen Zungenschaber besitzen, können Sie auch mit einem Löffel die Zunge reinigen - wenn auch nicht so gründlich wie mit einem Schaber. Nach der Zungenreinigung geht es ans Ölziehen. Dafür nehmen Sie einen Tee- oder Esslöffel Öl Ihrer Wahl in den Mund - Kokosöl wird im warmen Mund flüssig - und spülen ihn danach aus.
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Ziehen Sie bei dieser morgendlichen Routine das Öl durch die Zähne und spülen Sie Ihren Mund in jeder Ecke aus, als würden Sie eine Mundspülung benutzen. Durch die Saug- und Kaubewegungen werden alle Bakterien, die unter anderem Karies verursachen können, sowie Essensreste aus dem Mundraum und aus den Zahnzwischenräumen gelöst.
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Es wird empfohlen, das Ölziehen täglich zwischen 15 und 20 Minuten durchzuführen. Denn erst nach dieser Einwirkzeit können sich alle Bakterien auch in den Zahnfleischtaschen vollständig lösen. Beachten Sie außerdem: Da die Speichelproduktion im Mund durch das Öl angeregt wird, haben Sie nach dieser Zeit mehr Flüssigkeit im Mund. Das Ergebnis ist eine gelblich-weiße, schaumige Emulsion.
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15 bis 20 Minuten können Ihnen vor allem anfangs recht lange vorkommen. Machen Sie zwischendurch eine Pause und lassen Sie das Öl im Raum ruhen. Wenn Sie mögen, können Sie die Kur langsam steigern. Starten Sie mit einem fünfminütigen Ölziehen und erhöhen Sie die Zeit nach und nach. Auch wenn eine tägliche Anwendung empfohlen wird, können Sie anfangs auch erst drei bis viermal wöchentlich Ölziehen.
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Auch eine auf vier Wochen begrenzte Kur ist denkbar, um die positiven Effekte zu erhalten. Wichtig ist jedoch, dass das Ölziehen entspannt abläuft und Sie im Kiefer nicht verkrampfen. Sobald Sie im Training sind und das Ölziehen zur morgendlichen Routine geworden ist, können Sie die Zeit auch für andere Dinge nutzen: Wie etwa duschen, das Frühstück zubereiten oder sich anziehen.
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Schlucken Sie das Öl bitte nicht runter - auch nicht aus Versehen. Denn die gelösten Schadstoffe sollen nicht in den Körper gelangen. Verzichten Sie deshalb auch auf ein Gurgeln mit der Öl-Mischung. Sobald die Zeit abgelaufen ist, spucken Sie das Öl am besten in ein Papiertaschentuch und entsorgen es über den Restmüll. Denn Ölablagerungen braucht niemand in den Abwasserrohren und auch nicht im Klärwerk.
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Nach der Öl-Kur spülen Sie Ihren Mundraum mit lauwarmem Wasser gründlich aus. Danach putzen Sie sich wie gewohnt die Zähne. Als erste Erfolge durch das Ölziehen werden Sie vermutlich glattere Zähne, eine reine Mundschleimhaut und frischen Atem bemerken. Langfristig wird die Mundflora und Zahngesundheit gestärkt sowie anderen Krankheitsbildern wie etwa auch Nasennebenhöhlenentzündungen vorgebeugt.
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Auch wenn weitere positive Auswirkungen oder heilende Effekte durch das Ölziehen wissenschaftlich noch nicht erwiesen sind, so hilft die Kur dennoch, Schadstoffe und Ablagerungen aus der Mundhöhle zu leiten. Viele Ärzte erkennen einen antimikrobiellen Schutz für den Mundraum sowie nachhaltige Effekte für Immunsystem und Stoffwechsel. Nebenwirkungen sind nicht bekannt, einem Test steht also nichts im Wege.
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Auch Kinder können Ölziehen ab einem gewissen Alter ausprobieren und dadurch eventuell Karies-Problemen oder Zahnfleischbluten vorbeugen. Dabei müssen Sie aber sicherstellen, dass die Kinder das Öl nicht schlucken, sondern unbedingt ausspucken. Am besten startet man die heilende Methode des Ölziehens erst bei Grundschulkindern, damit die Methode auch von den Kleinen richtig durchgeführt wird.