Dortmund - Umweltschutz, diverse Krisen - das Weltgeschehen macht sich auch im privaten Hobbybereich bemerkbar. "Die Nachrichten sind voll mit Negativem. Die Menschen suchen nach freudigen, optimistischen Botschaften", sagt Gabriela Kaiser, die bei der Handarbeitsmesse Creativa in Dortmund aktuelle Trends im Blick behält.
Neben bunten, positiven Kreativideen wird dort nachhaltige Bastelei in den Vordergrund gerückt. Die Messe hat nun begonnen und dauert bis Sonntag (19. März).
Schönheit ohne Funktion - als Beispiel nennt Trendexpertin Kaiser "Pajaki". Das sind eigentlich aus dem Polnischen kommende kronleuchterartige Mobiles, die mit bunten Bommeln aus Papier oder Strohhalmschnipseln verziert werden. "Ein Ding, das keinen Nutzen hat - muss es aber auch nicht", sagt Kaiser.
"Man guckt es sich an und freut sich." Auf der Messe wird der Trend unter dem Motto "Happy Day" zusammengefasst. Viele bräuchten "Regenbogen, Einhörner, bunte Farben. Alles, was Optimismus ausstrahlt", sagt Kaiser. "Es darf auch "Happy" draufstehen." Auch Traumfänger oder Makramee sind demnach nach wie vor beliebt. Bei den Techniken gibt es laut Kaiser keinen eindeutigen Trend, angesagt seien aber zum Beispiel Sticken und Plotten.
Als zweites Hauptthema werden bei der Dortmunder Messe nachhaltige Techniken in den Vordergrund gestellt. Ein Beispiel: Mit Furoshiki - Tüchern, die vor allem in Japan genutzt werden - ließen sich Geschenke einknoten, erklärt Kaiser. Geschenkpapier kann man sich so sparen, das Tuch kann wiederverwendet werden. Außerdem sind Techniken wie das Färben mit Naturfarben, Kräutern oder Blüten im Trend.
Die Veranstalter der Creativa verweisen auf eine Umfrage, wonach das Interesse an Handarbeit und Kunsthandwerk während der Corona-Pandemie zugenommen hat. Trendexpertin Kaiser erklärt, dass viele, die im Berufsleben dazu keine Gelegenheit hätten, es bräuchten, Kreatives mit den Händen zu erschaffen und ein Ergebnis in Händen zu halten. "Und das hast du nicht, wenn du am Computer tippst."
Ein Trend, der nach wie vor anhält und laut Kaiser während der Pandemiezeit noch zugenommen hat, ist der Verkauf über die Online-Plattform Etsy, auf der Hobby-Bastler ihre Machwerke anbieten können. "Die Leute haben entdeckt, dass sie ihr Hobby zum Business machen können." Es gehe nicht darum, davon leben zu können, erklärt Kaiser. Ein Verkauf sei aber eine tolle Bestätigung. Und so ließen sich ein paar Euro dazuverdienen, um das Hobby zu refinanzieren. © dpa
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