Er schaffte als erster Vielseitigkeitsreiter das Tripple: Einzel-Gold bei der WM, EM und den Olympischen Spielen. pferde.de fragte Michael Jung nach seinem ersten Turnier, dem schönsten Moment seiner Karriere – und was wir von Pferden lernen können.

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Pferdeliebe liegt ihm im Blut: "Ich bin mit Pferden auf dem Hof meiner Eltern in Horb-Altheim aufgewachsen und bin ganz spielerisch in den Umgang mit ihnen hineingewachsen", erklärt Michael Jung. "Meine ersten Reitversuche hatte ich auf unseren Ponys Sally und Moritz, mit denen mein Bruder Philip und ich viel Spaß erleben durften."

Zu dem Spaß kamen auch schnell die Erfolge. Und mit Sam, genauer La Biostethique Sam FBW, ging es für Michael Jung dann steil nach oben. Dem Duo gelang, was niemand vor ihnen geschafft hatte: Sie wurden zeitgleich Europa- und Weltmeister und holten sich dazu noch den Titel Olympiasieger.

Doch wie war sein erstes Turnier? Und warum reizt ihn die Vielseitigkeit? Hier elf Fragen an Michael Jung…

1. Wie war Ihr erstes Turnier?

Die ersten Turniere, Reiterwettbewerbe, absolvierte ich mit acht Jahren. Kurz darauf habe ich mit Flaneur und Pamino auch erste Springen geritten. Mit Flaneur konnte ich dann erste E-Springen gewinnen.

2. Warum Vielseitigkeit – und nicht "nur" Springen oder Dressur?

Ich war von Anfang an von der vielseitigen Ausbildung begeistert und überzeugt. Es ist eine besondere Herausforderung, die Pferde und sich selbst in drei Teil-Disziplinen immer auf den Punkt fit zu haben und das Beste herauszuholen.

3. Welche Eigenschaften braucht ein guter Reiter oder eine gute Reiterin?

Geduld, Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu hinterfragen und an jedem noch so kleinen Detail zu arbeiten.

4. Was war der schönste Moment in ihrer Karriere?

Es gab viele schöne Momente. Ganz besonders war natürlich der Augenblick in London 2012, als mir bewusst wurde, dass ich mit Sam Olympiasieger bin. Ich freue mich aber beispielsweise auch sehr, wenn ich sehe, wie sich meine jungen Pferde entwickeln und immer mehr hinzulernen – auch solche Momente sind etwas Besonderes.

5. Gab es auch mal einen Moment, an dem Sie aufgeben wollten?

Es gibt natürlich immer wieder Tiefpunkte und Rückschläge, aber aufhören wollte ich nie. Man muss stets nach vorne schauen und sich neue Ziele setzen.

6. Welche Ziele haben Sie noch?

Jetzt liegt der Fokus zunächst natürlich auf den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Aber auch die weitere Ausbildung meiner Nachwuchspferde ist immer wieder mit neuen Zielen verbunden.

7. Was sind ihre Lieblings-Momente mit Pferden?

Es gibt viele. Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn ich merke, dass sie alles für mich geben und wir gemeinsam etwas erreichen.

8. Haben sie ein Seelenpferd?

Ich hatte und habe viele tolle Pferde, aber Sam war und ist schon etwas Besonderes für mich.

9. Immer wieder gibt es Kritik am Reitsport. Wie wichtig ist Ihnen das Wohl Ihrer Pferde – und was machen Sie alles, damit es Ihnen gut geht?

Das Wohl meiner Pferde steht über allem. Mein Team und ich geben alles dafür, dass es ihnen an nichts fehlt. Dazu gehört zum Beispiel auch der tägliche Gang auf Paddock oder Weide und eine bedarfsgerechte, hochwertige Fütterung.

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10. Was können wir von Pferden lernen?

Vielleicht die Dinge nicht immer allzu ernst nehmen.

11. Welchen Sport machen Sie außer Reiten?

Ich sitze natürlich sehr viel im Sattel, aber wenn ich Zeit habe, gehe ich auch gerne ins Fitnessstudio und mache Kraft- und Ausdauersport.  © Pferde.de

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