Zieht bald ein vierbeiniger Freund bei Dir ein? Dann ist ein Thema besonders wichtig: die Sozialisierung. Sie ist entscheidend für seine Entwicklung und sein Verhalten. Erfahre, wie Du Deine kleine Fellnase optimal an die Welt um sie herum und an Hundebegegnungen gewöhnst.

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Die ersten Monate im Leben eines Welpen sind von entscheidender Bedeutung. In dieser Zeit lernt er, wie er mit seiner Umgebung sowie anderen Tieren, Hunden und Menschen interagiert.

Eine gute Sozialisierung legt den Grundstein für einen ausgeglichenen und selbstbewussten Hund. Daher haben wir für Dich die fünf wertvollsten Tipps, wie Du Deinen Welpen richtig sozialisierst, damit Hundebegegnungen wie am Schnürchen laufen.

1. Früh anfangen

Je früher Du mit der Sozialisierung Deines Welpen beginnst, desto besser. Die wichtigste Phase liegt zwischen der dritten und 16. Lebenswoche. In dieser Zeit ist Dein Welpe besonders offen für neue Eindrücke. Nutze diese sensible Phase, um ihn behutsam an verschiedene Menschen, Tiere, Geräusche und Umgebungen zu gewöhnen.

Zeige ihm, dass die Welt ein sicherer und spannender Ort ist. Dabei solltest Du ihn liebevoll begleiten und ihm Sicherheit vermitteln und vor allem – nichts überstürzen. Gib Deinem Liebling die Zeit, durch jede positive Erfahrung selbstbewusster zu werden und Ängste gar nicht erst zu entwickeln.

2. Positive Erfahrungen schaffen

Stelle sicher, dass Dein Welpe neue Situationen mit positiven Erlebnissen verbindet. Verwöhne ihn mit Streicheleinheiten, Lob und leckeren Belohnungen, wenn er neugierig und vor allem ruhig bleibt. So lernt er, dass es sich lohnt, mutig zu sein und die Welt zu erkunden und dass er keine Angst haben muss vor fremden Orten, lauten Geräuschen oder Menschen. Wenn Dein Welpe unsicher ist, unterstütze ihn sanft, aber zwinge ihn nie zu etwas, das ihm Angst macht. Ein freundlicher Nachbar oder ein gut erzogener Hund können dabei helfen, positive soziale Interaktionen zu fördern.

Schaffe positive Erfahrungen für Deinen Welpen.
Schaffe positive Erfahrungen für Deinen Welpen. © Foto: unsplash.com/Ayla Verschueren (Symbolfoto)

3. Soziale Kontakte fördern

Dein Welpe sollte frühzeitig andere Hunde und Menschen kennenlernen. Besuche Welpenspielgruppen oder organisiere Treffen mit anderen Hundebesitzern. Achte darauf, dass die Begegnungen kontrolliert und sicher ablaufen, damit Dein Welpe positive Erfahrungen sammelt. Auch der Kontakt zu Kindern, älteren Menschen und anderen Tieren ist wichtig, um eine umfassende Sozialisierung zu gewährleisten.

Du kannst beispielsweise damit beginnen, dass Du Dich mit Deinem Welpen auf eine Parkbank neben einem Kindergarten setzt und den Geräuschen lauscht. Belohne ihn, wenn er ruhig bleibt und sich entspannt. So werden diese Geräusche für ihn als etwas völlig Normales wahrgenommen.

Lass Deinen Welpen unter Aufsicht mit freundlichen Hunden spielen – das ist nicht nur gut für seine Sozialisierung, sondern macht ihm auch riesigen Spaß. Denke daran: Jeder neue Freund ist eine wertvolle Lektion in sozialer Kompetenz für Deinen kleinen Abenteurer. Merke Dir jedoch: Dein Hund muss nicht mit jedem Hund, der an Euch vorbeigeht, spielen. Im Gegenteil: Wenn Dein Hund bei jedem Hund in der Nähe erwartet, dass er gleich spielen darf, wird er auch im erwachsenen Alter an der Leine ziehen und sein Spiel einfordern wollen. Setze gezielt Grenzen und mache Deinem Hund deutlich, dass er dann spielen darf, wenn Du es erlaubst. Gehe also auch bewusst an anderen Hunden vorbei, ohne dass sich die Hunde begrüßen.

4. Verschiedene Umgebungen erkunden

Zeige Deinem Welpen unterschiedliche Umgebungen, damit er sich an verschiedene Situationen gewöhnt. Spaziergänge in der Stadt, im Park, im Wald oder am Wasser helfen ihm, vielseitige Erfahrungen zu sammeln. Achte darauf, dass er sich dabei sicher und wohl fühlt und vor allem – nicht am Anfang direkt überfordert ist. Beginne zum Beispiel erst damit, 15 Minuten in einem Restaurant zu verweilen und steigere die Minutenanzahl Schritt für Schritt, um Deinem Welpen die Zeit zu geben, sich langsam an die neuen Orte, Gerüche und Situationen zu gewöhnen.

Denn unterschiedliche Untergründe, Geräusche und Gerüche sind dabei besonders interessant für Deinen kleinen Entdecker. Plane also kleine Ausflüge und lass ihn Schritt für Schritt die Welt erkunden. Wenn er zum ersten Mal eine Treppe oder eine Brücke überquert, gib ihm Zeit und lobe ihn ausgiebig, wenn er es geschafft hat. Dein Mut machender Zuspruch wird ihm helfen, seine Umgebung zu meistern.

5. Training und Geduld

Und zu guter Letzt: Geduld ist der Schlüssel zur erfolgreichen Sozialisierung. Dein Welpe braucht Zeit, um sich an neue Eindrücke zu gewöhnen. Vermeide es, ihn zu drängen oder zu überfordern. Regelmäßiges Training und Wiederholung sind wichtig, damit er lernt, sich in verschiedenen Situationen sicher zu fühlen. Belohne ihn für positives Verhalten, gib ihm die Sicherheit und bleibe konsequent, aber liebevoll in Deiner Erziehung. Kleine Trainingseinheiten, die Spaß machen und Abwechslung bieten, sind ideal. So bleibt Dein Welpe motiviert und lernt spielerisch, wie er sich richtig verhält. Und denk daran: Jeder kleine Fortschritt ist ein Grund zum Feiern – für Dich und Deinen kleinen Helden.

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Für noch mehr hilfreiche Tipps höre doch mal in unseren Podcast rein. In der Folge "Pet-Talks Hund" teilt Moderatorin Juliane ihre persönlichen Erfahrungen mit Hündin Mila. Sie beantwortet die Hauptfragen: Warum ist Sozialisierung wichtig und wie mache ich es richtig? Worin besteht das große Missverständnis, weshalb viele Hundehalter Fehler machen? Und warum lohnt sich eine gute Sozialisierung besonders für Hundebegegnungen? Also worauf wartest Du noch? Höre in dieses super spannende und wichtige Thema rein!  © Deine Tierwelt

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