Unter Reitern gibt es viele Gesprächsthemen. Doch wenn Pferdemenschen plötzlich auf Nicht-Pferdemenschen treffen, wird es oft etwas eintönig. Denn kaum ist bekannt, dass da ein Pferdebesitzer vor dem Nicht-Pferdebesitzer steht, will dieser höflich sein. Und schon kommen sie, die sieben Fragen, die Reiter nicht mehr hören können und Nichtreiter immer stellen.
Natürlich gibt es auf einer Party viele Gesprächsthemen. Doch kaum erzählen Reiter, dass sie ein Pferd besitzen, wollen Nicht-Reiter sich von ihrer besten Seite zeigen. Und da sie wissen, dass für Pferdemenschen die Welt vor allem aus dem Stall besteht, wollen sie schnell ein paar Wissenslücken füllen. Unter den Fragen gibt es ein paar Klassiker, die eigentlich immer dabei sind. Wir haben die sieben typischen Fragen, die Reiter nicht mehr hören können, gefunden – natürlich mit einem Augenzwinkern.
1. "Ist es nicht furchtbar gefährlich?"
Wenn wir diese Frage hören, ahnen wir es: Unser Gegenüber hat nicht nur Respekt vor Pferden, sondern mit ziemlicher Sicherheit sogar Angst. Deshalb versuchen wir, eine pädagogisch wertvolle Antwort zu geben à la "es besteht immer ein Risiko, wenn Pferde beteiligt sind. Aber es gibt viel, was Du tun kannst, um die Wahrscheinlichkeit von Verletzungen zu minimieren."
Was wir dabei jedoch denken: Da Deine Stimme hier bereits vor Angst zittert, solltest Du besser nicht vor meinem Pferd stehen. Denn dann zittert vermutlich Dein ganzer Körper. Und mein Pferd gleich mit…
2. "Bist Du jemals runtergefallen?"
Ja, auch das ist ein Frage-Klassiker von Nicht-Pferdemenschen. Unter Reitern würde jetzt vermutlich eine Schilderung der Horror-Stürze folgen, doch Nicht-Reiter wollen wir ja nicht ängstigen. Daher gehört "Ja, war aber nicht schlimm" zu den häufigsten Antworten.
Was wir dabei denken: Frag‘ jetzt nicht wie oft, irgendwann hab‘ ich aufgehört zu zählen. – Und hoffe, dass ich auch irgendwann aufhöre, runterzufallen…
3. "Musst Du für Stall, Futter und all das Zeug bezahlen?"
Zugegeben, bei dieser Frage rollen wir innerlich mit den Augen. Trotzdem bleiben wir äußerlich gelassen und erklären sogar ganz freundlich, dass wir kein eigenes Land besitzen – und daher tatsächlich für alles zahlen.
Was wir dabei denken: Nein, mein Pferd verdient seinen Lebensunterhalt mit einem Samstagsjob, bei dem es Zeitungen ausliefert. Und tatsächlich schicke ich es manchmal alleine zum Discounter, um den Wocheneinkauf zu erledigen.
4. "Reitest Du jeden Tag – auch im Winter?"
Hurra, auf diese Frage haben wir gewartet. Und endlich können wir ein bisschen abschätzig antworten, dass wir natürlich jeden Tag auf dem Pferd sitzen, wir sind schließlich kein Schönwetter-Reiter. Und ein Ritt im Regen härtet ab.
Was wir dabei denken: Zumindest rede ich mir das immer wieder ein. Denn eigentlich würde ich bei Kälte und Regen doch gerne auf der Couch bleiben. Aber mein Pferd passt da nicht drauf…
5. "Machst Du Dressur?"
Wenn diese Frage kommt, steht meist ein sehr zufriedener Nicht-Reiter vor uns, der sich darüber freut, dass ihm dieses Wort gerade eingefallen ist. Und das belohnen wir natürlich – mit einer ehrlichen Antwort. "Naja, wir arbeiten daran."
Was wir dabei denken: Wenn Du mit Dressur Pirouetten und einen schwebenden Trab meinst, dann solltest Du mich mal begleiten, wenn ich mein Pferd von der Weide holen will. Das zeigt mein Pferd dann nämlich immer – wenn es vor mir davonläuft.
6. "Wie kannst Du Dich um ein Pferd kümmern, Vollzeit arbeiten und dann noch ein soziales Leben haben? Ich habe nach der Arbeit kaum Zeit fürs Fitness-Studio."
Hey, diese Frage zeigt, dass unser nichtreitendes Gegenüber unser Zeit-Management bewundert. Das soll auch so bleiben, oder? Also antworten wir cool: "Ich führe meine Pferde- und Lebensbalance nach einem streng verwalteten Zeitplan."
Was wir dabei denken: Soziales Leben – was ist das? Und was das Fitness-Studio betrifft: Vergiss‘ es! Mein Pferd steht an erster Stelle und bei dem Rest hoffe ich aufs Beste…
7. "Bist Du schon mal in Aachen geritten?"
Oha, die Frage beweist: Unser Gegenüber hat schon mal ein bisschen Pferdeluft geschnuppert – vermutlich vor dem Fernseher. Da können wir doch mal unseren Optimismus rausholen und "Noch nicht, aber vielleicht eines Tages" sagen.
Was wir dabei denken: zumindest in unseren Träumen! © Pferde.de
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