Kaum wird es etwas wärmer, wird es auf den Paddocks und Weiden fröhlich: Übermütige Bocksprünge und wildes Toben – die Pferde sind im Frühlingsrausch. Hat Dein Pferd Frühlingsgefühle wie wir Menschen? pferde.de nennt 7 Fakten, die Du kennen solltest.

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Der erste Ausritt bei wärmender Frühlingssonne – es sollte so schön werden. Sollte. Doch dann spielt plötzlich das Pferd "verrückt", bockt, rast los und hat vor allem eins: vergessen, dass da oben ein Reiter sitzt. Dabei ist das Pferd nicht böse, sondern schlicht fröhlich und übermütig. "Schuld" sind Frühlingsgefühle, die auch aus den liebsten Pferden kleine Rodeo-Monster machen können…

1. Hormone und Instinkte machen "wild"

Im Prinzip haben Pferde ähnliche Frühlingsgefühle wie wir Menschen. Denn nach dem dunklen Winter bringt die Sonne und laue Luft ihren Körper in Schwung, Stoffwechsel, Kreislauf und Durchblutung werden angeregt. Dazu ändert sich bei Pferden die körpereigene Hormonproduktion: Es wird weniger Melatonin produziert, dafür steigt der Serotonin-Spiegel an. Weniger Schlafhormone, mehr Glückshormone – das sorgt dafür, dass die Pferde plötzlich voller Energie sind und die natürlich auch zeigen wollen. Zum Beispiel mit wilden Bocksprüngen.

Aber auch die Instinkte spielen eine Rolle: Im Frühjahr beginnt die Paarungszeit – und das führt auf Weiden und Paddocks zu Rangkämpfen und wilden Spielen.

2. Frühlingsgefühle beim Pferd sind keine Frage des Alters

Dein Pferd ist eigentlich ein entspannter Oldie? Das kann sich im Frühjahr schnell ändern: Da werden selbst die älteren Pferde plötzlich zu wilden Youngstern, die noch einmal zeigen, wie viel Leben in ihnen steckt. Und auch die bravsten Lieblinge auf vier Hufe werden zu kleinen Rambos, die mit ihrem Imponiergehabe ihren Menschen das Leben schwer machen.

Da hilft nur eins: Ruhe bewahren, konsequent bleiben – und genau auf Dein Pferd achten. Sind die Frühlingsgefühle heute so stark, dass es gefährlich werden könnte? Dann lass Dein Pferd lieber erst einmal seine überschüssige Energie zum Beispiel auf dem Paddock loswerden.

3. Der erste Ausritt – besser nicht allein

Nach der Wintersaison soll es jetzt endlich wieder ins Gelände gehen? Eine super Idee. Nur: Wenn Dein Pferd im Winter vor allem die Halle gesehen hat, sind selbst altbekannte Strecken plötzlich wieder ganz spannend. Und entsprechend reagiert Dein Pferd. Da wird geguckt, gescheut oder losgerannt – das ist nicht nur unangenehm, es kann auch schnell gefährlich werden.

Um etwas sicherer zu sein, kannst Du Dein Pferd vorher ablongieren, damit es schon mal ein bisschen Energie loswerden kann. Und: Du solltest nicht alleine ausreiten – für alle Fälle hast Du dann Hilfe an Deiner Seite.

4. Fang langsam an

Juhu, Sonnenschein und Dein Pferd ist voller Power – da willst Du am liebsten auf die nahe Galoppstrecke? Lass es besser. Beim ersten Ausritt ist Gemütlichkeit angesagt. Mach also lieber eine entspannte Schritt-Tour, vielleicht ein kleiner Trab, das reicht schon. Dein Pferd kennt alle Strecken und weiß genau, dass hinter der nächsten Kurve eine tolle Galoppstrecke beginnt? Dann reite dort vielleicht beim ersten Mal besser nicht entlang.

5. Denk wie Dein Pferd

Du kennst Deinen Liebling auf vier Hufen? Dann überleg vor dem Ausritt, was Dein Pferd liebt oder welche kleinen Macken es hat und plane Deinen Ausritt entsprechend. Dein Pferd sieht zum Beispiel jeden tierischen Kumpel als "Gegner" an, den es zu überholen gilt? Dann achte darauf, dass seine Nüstern immer entsprechend weit vor denen des anderen Pferdes sind und so kein Wettrennen entsteht, das im Frühling auch mal zu einem wilden Buckel-Wettkampf werden kann.

6. Einfach mal laufen lassen

Wenn möglich, sollte Dein Pferd jetzt täglich für ein paar Stunden raus und mit Artgenossen spielen und toben können. Wenn das nicht geht, dann lass Dein Pferd seine Frühlingsgefühle in der Halle ausleben. Am besten, Du longierst es vorher kurz ab, damit Körper und Muskeln schon ein bisschen warm sind und Dein Pferd keinen wilden "Kaltstart" hinlegt – damit steigt nämlich die Verletzungsgefahr.

7. Lieber mal auf einen Ritt verzichten

Wenn Dein Pferd im Winter vor allem im Stall und in der Halle war, dann ist der Frühling natürlich super spannend. Und die Vorfreude auf den ersten Ausritt bei lauen Temperaturn und Sonne entsprechend sehr verlockend. Aber wie auch immer Deine Pläne aussehen – achte auf Dein Pferd und verlass Dich auf Dein Bauchgefühl.

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Wenn Dein Pferd ausgerechnet an diesem Tag vor lauter Frühlingsgefühlen gar nicht weiß, wo es mit seiner Energie hinsoll, dann ist ein Ausritt für Euch bestimmt alles – nur nicht entspannt. Da kann es besser sein, wenn Du den Ausritt streichst und stattdessen auf dem Platz reitest, ein bisschen Boden- oder Stangenarbeit machst – und den Tag mit Deinem Pferd genießt!  © Pferde.de

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