Die Ballotade ist ein Sprung in der Luft. Klingt nach Springreiten? Stimmt – aber damit hat sie nicht zu tun. Also: Was ist eine Ballotade eigentlich?
Sie wird in den Hofreitschulen der Welt gezeigt – die "Hohe Schule". Dabei gibt es jedoch nicht eine einzige, sondern durchaus unterschiedliche Schulen. Genauer: Hofreitschulen. In Spanien gibt es zum Beispiel die "Spanische Hofreitschule" und die "Königlich-Andalusische Reitschule", in Frankreich die "Cadre Noir" und in "Portugal Escola Portuguesa de Arte Equestre". Und auch in Deutschland gibt es eine – die "Hofreitschule Bückeburg".
Jede Schule legt dabei das Hauptgewicht auf andere Bereiche der "Hohen Schule". So zeigen zum Beispiel alle Schulen die "Courbette". Die "Ballotade" dagegen wird nur bei der "Spanischen Hofreitschule" und der "Escola Portuguesa de Arte Equestre" gezeigt.
Was ist eine "Ballotade"?
Gemeint ist damit ein "Sprung des Pferdes in der Hohen Reitschule, bei dem das Pferd die Beine anzieht, aber die Sohlen der Hinterhufe zeigt, ohne dabei auszuschlagen" heißt es im Brockhaus von 1928. Das heißt: Es ist ein Sprung, bei dem das Pferd einen Augenblick waagerecht in der Luft zu "stehen" scheint. Die Hinterbeine bleiben dabei senkrecht und die Vorderbeine werden stark angezogen, das Pferd springt dabei ein Stück vorwärts.
Warum heißt es "Ballotade" und woher stammt sie?
Der Begriff kommt aus dem Französischen von dem Wort "ballotter." Übersetzt bedeutet es hin und her werfen, beziehungsweise schaukeln. Im Prinzip kommt die "Ballotade" vom Schlachtfeld. Die Hohe Schule wurde den Pferden nämlich beigebracht, damit sie im Krieg nicht nur perfekt kontrolliert werden konnten, sondern auch selbst zur "Waffe" wurden. Vor allem die "Kapriole" wurde dafür genutzt, denn der Tritt in der Luft konnte auch andere Reiter treffen – und sogar töten.
Von der "Ballotade" zur "Kapriole"?
Genau genommen ist die "Ballotade" ein Zwischenschritt zur "Kapriole". Die erste Phase ist die "Kruppade", in der sich das Pferd aus der "Levade" vom Boden abschnellt, die Beine unter dem Körper anzieht und auf den Hinterbeinen landet. Die zweite Phase ist dann die "Ballotade", die zuerst wie eine "Kruppade" ausgeführt wird. Die Hinterbeine sind dabei zum Ausschlagen bereit. Sie werden vom Pferd so angezogen, dass die Hufeisen zu sehen sind. Dann folgt die "Kapriole", bei dem das Pferd in der Luft ausschlägt. Sie gilt als der schwierigste Schulsprung. © Pferde.de
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