Die eine kriegt alles, die andere nichts. Futterneid kommt in Mehrkatzenhaushalten sehr häufig vor. Doch mit diesen Tipps kannst Du das Problem schnell lösen.
Futterneid ist in Mehrkatzenhaushalten ein häufiges Problem. Er kann wie aus heiterem Himmel kommen, wenn zum Beispiel eine weitere Fellnase in den Haushalt mit einzieht. Auf einmal entsteht eine Konkurrenz-Situation. Dann kann eine Samtpfote damit beginnen, das Fressen hastig herunterzuschlingen. Andere Fellnasen dagegen entwickeln eine so starke Gier, dass sie sich sogar überfressen und später wieder erbrechen.
Einige Vierbeiner leiden schon bald unter Übergewicht, während die fellnasige Mitbewohnerin zunehmend dünner und kränklicher wird. Zeigen Stubentiger solche Verhaltensmuster, ist die Diagnose klar: Futterneid. Jetzt muss der Katzenhalter eingreifen und im Sinne der Katzengesundheit die Verantwortung über die Futterration übernehmen.
Futterneid ist besonders bei Stubentigern zu beobachten, die in Tierheim aufgewachsen sind oder aus schwierigen Verhältnissen kommen. Sie haben es dann so gelernt: Wenn Futter in Reichweite ist, wird sich darauf gestürzt und auf keinen Fall geteilt. Und je hastiger das Futter heruntergeschlungen wird, desto größer ist die Chance, noch etwas Futter von der Konkurrenz stibitzen zu können. Getreu dem Sprichwort: Lieber sich den Bauch verrenken, als anderen etwas zu schenken.
Ein anderer Grund für den Futterneid kann das bewusste Mobben innerhalb der Katzengruppe sein. Dann unterdrückt die stärkste Katze die schwächere, zeigt damit, wer die Katze im Haus ist und vergreift sich als Zeichen der Dominanz an deren Katzenfutter.
Eigener Napf als Sofortmaßnahme bei Futterneid
Um den Futterneid sofort entschärfen, sollte jede Fellnase ihren eigenen Napf erhalten. Dieser sollte sich von dem anderen Napf abgrenzen, in dem er anders aussieht. Dabei haben aber Forschungen ergeben, dass Farbe weniger entscheidend ist. Unsere Samtpfoten können ihren eigenen Napf erkennen, wenn dieser markant gemustert ist und über mehrere Wochen regelmäßig genutzt wird. Ein Napf mit Streifen für Kater Mikesch – einen mit Sternen für Katze Miezi. Jeder Stubentiger kennt seinen Napf und es kommt nicht zu Verwechslungen.
Beruht der Futterneid jedoch auf Mobbing oder auf der Angst, nicht genug Fressen zu bekommen, helfen die markierten Näpfe nicht weiter. Denn in diesem Fall rast Kater Mikesch als Erstes zu Miezi’s Napf, schlingt diesen blitzeblank leer und wendet sich dann in aller Ruhe seinem eigenen Napf zu. Versucht sich die kleine Samtpfote dem Napf des dominanten Stubentigers auch nur zu nähern, wird dies mit lautem Krawall verhindert.
Dann hilft nur die individuelle Fütterung in verschiedenen Räumen und die Tür jeweils geschlossen zu halten. So kann jede Samtpfote ihr eigenes Fressverhalten ausleben, bekommt genau die richtige Menge an Futter und muss auch nicht die Nahrung herunterschlingen, aus Angst, nicht genug zu bekommen.
Solltest Du Deine Fellnasen nicht getrennt füttern können, überwache ihr Fressen, um sicherzustellen, dass jede Samtpfote genug zu fressen bekommt. Will Kater Mikesch dann "fremdnaschen", kannst Du ihn sanft, aber bestimmt weglotsen.
Futterautomaten sind eine bequeme Lösung
Auch mehrere Futterplätze verteilt im zu Hause helfen, den Wettbewerb um das Futter zu reduzieren. Genauso wie versteckte Futterquellen. Verstecke das Futter an verschiedenen Orten im Haus, damit die Vierbeiner ihre Nahrung suchen und finden müssen. Auch diese Möglichkeit verringert den Wettbewerb um die Nahrung, stimuliert aber vor allem den natürlichen Jagdinstinkt Deines Stubentigers.
Wenn Du berufsbedingt die genannten Tipps nicht realisieren kannst, ist Dir sicherlich mit einem mikrochipgesteuertem Futterautomaten geholfen. Dazu wird einfach die Chipnummer Deines vierbeinigen Lieblings mit einem einzigen Knopfdruck eingespeichert. Nähert sich dann der Stubentiger dem Automaten, öffnet sich der Deckel. Für die Fellnase, deren Chipnummer nicht eingespeichert ist, bleibt der Deckel hingegen geschlossen. Ein solcher Futterautomat hilft auch, wenn Deine Samtpfoten unterschiedliches Futter bekommen sollen oder müssen.
Futterneid ist jedoch nicht nur auf unsere vierbeinigen Lieblinge beschränkt. Auch unter den Zweibeinern gibt es die sogenannten "Buffet-Fräsen", die auf ihre bereits übervollen Teller weiteres Essen stapeln. Entweder aus Angst, nicht satt zu werden oder weil sie anderen die Leckereien nicht gönnen. © Deine Tierwelt
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