Nach seiner Rettung aus einem Leben in Müll und Dreck fand Staffordshire-Mischlingshund Loki im Tierheim Troisdorf ein neues und liebevolles Zuhause. Doch am Abend des 18. Oktobers wendet sich das Leben der 75 Kilogramm schweren Fellnase erneut dramatisch
Erst vor wenigen Wochen wurde Mischlingshund Loki vom Veterinäramt aus seinem bisherigen Leben in Müll und Dreck befreit. Staffordshire-Mix Loki hauste dort zusammen mit neun Katzen, vier Hühnern und 25 Tauben auf einem völlig verwahrlosten Grundstück. Nachdem diese Zustände im Rahmen einer polizeilichen Ermittlung zutage gekommen waren, wurden die Tiere sofort behördlich sichergestellt und in Tierheimen untergebracht. Dabei stellte sich heraus, dass eine Fahndung nach Mischungshund Loki lief, da sein Besitzer ein Haltungsverbot für den Rüden hatte. Denn Loki ist ein Listenhund, für den sein Besitzer eine behördliche Erlaubnis zur Haltung haben muss.
Der 75 Kilogramm schwere Mischlingshund fand daraufhin im Tierheim Troisdorf ein liebevolles Zuhause. Nach der Quarantänezeit fasste Loki schnell Vertrauen zu den Pflegerinnen und Pflegern des Tierheims und konnte sogar regelmäßig angeleint Gassi gehen. Doch am Abend des 18. Oktobers wendete sich das Leben von Loki erneut dramatisch. Bei einem späten Gassigang entführte ein Unbekannter den Staffordshire-Mix gegen 19:00 Uhr geradezu filmreif im Schutze der Dunkelheit.
Mischlingshund Loki in der Nähe vom Tierheim entführt
Während des Gassigehens mit ihrer eigenen Fellnase Käthe hörte die Vorsitzende des Tierschutzvereins Rhein-Sieg, und Leiterin des Tierheims Helga Berben an diesem Freitagabend laute Hilferufe. Sofort wählte sie den Notruf 110. Wie sich später herausstellte, handelte es sich um einen ehrenamtlichen, 62-jährigen Gassigänger, der zu diesem Zeitpunkt mit Loki unterwegs war und durch seine Hilferufe auf die Entführung des Hundes aufmerksam machen wollte.
Helga Berben, geht davon aus, dass der Täter sowohl das späte Ritual des Gassigehens alsauch die örtlichen Gegebenheiten zuvor ausgekundschaftet haben musste. Denn die Gassirunde führte Mischlingshund Loki vom Tierheim durch eine schmale Gasse. Die ehrenamtlichen Gassigänger können vom Tierheim nur in diese eine Richtung gehen. Für potenzielle Täter ist es daher ein Leichtes, am Ende des Weges auf ihre ahnungslosen Opfer aufzulauern.
Loki begrüßte den Täter schwanzwedelnd
Helga Berben erzählt gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger": "Das Tier muss den Täter gekannt haben. Als der Mann aus der Dunkelheit schnell auf den ahnungslosen Gassigänger zukam, begrüßte ihn Loki schwanzwedelnd"
Anschließend entwendete der Täter den überrumpelten Gassigänger den Mischlingshund und ging schnell zu seinem weißen, in der Nähe geparkten Auto. Loki sprang bereitwillig ins Auto, und der Entführer setzte sich ans Steuer.
Allerdings verfolgte der Gassigänger den Entführer bis zu seinem Auto und riss mutig die Tür auf, um Loki zurückzuholen. Doch der Täter stieß den 62-Jährigen brutal weg, warf noch die Leine der Fellnase nach ihm und fuhr mit quietschenden Reifen davon. Leider konnte sich der Gassigänger das Nummernschild nicht merken. Denn um nicht entdeckt zu werden, hatte der Täter dieses zuvor abgedeckt.
Obwohl die Einsatzfahrzeuge der Polizei bereits kurz nach der Alarmierung vor Ort waren, fanden sie weder von Loki noch dem Täter-Fahrzeug eine Spur. Laut dem Pressesprecher der Polizei im Rhein-Sieg-Kreis, Stefan Birk "ermitteln wir jetzt in dieser Sache." © Deine Tierwelt
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