Manchmal ist es sinnvoll oder gar notwendig, einen großen mit einem kleinen Hund zu vergesellschaften. Mal geht es um einen potenziellen Spielkameraden, mal um den Nachbarshund. Diese Tipps können Dir helfen.

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Hunde sind Rudeltiere und in der Regel sehr gut darin, Freunde zu finden. Das heißt aber nicht, dass das Zusammenführen von Artgenossen ein Selbstläufer für Herrchen und Frauchen ist. Gerade die Vergesellschaftung von großen und kleinen Vierbeinern erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und Überwachung. Denn zunächst einmal begegnen sich fremde Hunde als Rivalen. Bei Zweithunden, Nachbarshunden oder potenziellen Spielkameraden, ist eine Vergesellschaftung aber sinnvoll bis notwendig.

Worauf musst Du also achten, wenn Deinen Hund mit einem körperlich über- oder unterlegenen vergesellschaften möchtest? Wichtig zunächst: Es ist schwierig, einem pauschalen Muster zu folgen. Denn je nach Rasse klappt die Vergesellschaftung besser oder schlechter.

Es gibt große Hunde, die sehr sanftmütig sind und umsichtig mit den "Minis" umgehen. Andere sind draufgängerischer und weniger rücksichtsvoll. Auf der anderen Seite sind einige kleine Rassen extrem ängstlich, andere sehr forsch. All das spielt eine Rolle und sollte von Hundehaltern berücksichtigt werden. Es gibt aber durchaus einige allgemeine Tipps, die Du beherzigen kannst.

Groß und Klein kann funktionieren.
Groß und Klein kann funktionieren. © Foto: pixabay.com/Katrin B. (Symbolfoto)

Graduelle Gewöhnung beim Erstkontakt

Aneinander gewöhnen können sich zwei Hunde immer, eine Vergesellschaftung ist da schon schwieriger. Ersteres ist der Grundstein. Lasse die Hunde unter Aufsicht aneinander schnuppern und gib ihnen genug Platz für Ausweichmöglichkeiten, wenn ihnen der Kontakt zu viel wird. Hierfür empfiehlt sich ein neutraler Ort, damit keiner der Vierbeiner im Zugzwang ist, sein Revier zu verteidigen.

Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, lass den großen Hund an der Leine, um notfalls eingreifen zu können. Spielt er zu wild, könnte das für den kleinen Artgenossen schmerzhaft und nachhaltig verstörend werden. Wenn der kleine Hund eher schüchtern ist, nimm ihn am besten auch an die Leine, damit die Gewöhnung zunächst aus sicherer Distanz stattfinden kann.

Positive Verstärkung

Belohne gutes Verhalten während des Kennenlernprozesses mit Leckerlis und Lob. Beobachte die Körpersprache der beiden Fellnasen und achte auch auf Deine eigene Haltung. Rede und denke positiv über den "fremden" Hund, mit dem Du Deinen Vierbeiner vergesellschaften möchtest. So bringst Du eine entspannte und positive Emotion in den Raum.

Verhält sich Dein Hund ruhig und beherrscht, reagiere darauf mit Belohnung. Streichele ihm über das Fell, rede ihm mit ruhiger Stimme gut zu oder gib ihm ein Leckerli. Wird einer der Vierbeiner übermütig, ist es umso wichtiger, dass Du selbst Ruhe ausstrahlst. Im Idealfall wartest Du ab, bis er sich wieder beruhigt hat. Wird der große Hund zu wild, trenne die beiden für eine gewisse Zeit, bevor Du es noch einmal versuchst. Klappt es beim zweiten Mal besser, belohne die Verhaltensänderung.

Kontrolliertes Spielen erlauben

Bloß nicht übervorsichtig sein: Erlaube den Hunden, miteinander zu spielen, aber achte darauf, dass das Spiel unter Kontrolle bleibt. Nimmst Du eine aggressive oder ängstliche Reaktion bei einem der Vierbeiner wahr, schreite ein. Umso besser Du die Körpersprache Deines Hundes verstehst, desto besser kannst Du die Interaktion beurteilen.

Wenn Du eingreifen musst, versuche nicht dazwischenzugehen. Entferne Dich von dem anderen Hund und rufe Deinen Hund mit einem entschlossenen "Komm!" oder "Hier!". Belohne ihn, wenn er gehorcht.

Was, wenn der Erstkontakt schwierig ist?

Es kommt vor, dass der kleine Hund bei der ersten Begegnung sehr ängstlich ist. Das erkennst Du daran, wenn er keine Neugier zeigt, sondern sich hinter Dir versteckt und womöglich zittert oder winselt. In diesem Fall empfiehlt sich eine Gewöhnung über mehrere Zusammentreffen. Sorge dafür, dass beide Vierbeiner viel zusammen machen ohne interagieren zu müssen. Schlafen, fressen, spazieren – all das kann man in räumlicher Nähe stattfinden lassen, ohne dass direkter Kontakt erforderlich ist. Vermutlich muss der große Hund zunächst häufiger gebremst werden, am besten behältst Du ihn dafür an der Leine. Mit der Zeit wird die kleine Fellnase dann im Optimalfall mutiger und gewöhnt sich an die Anwesenheit des riesigen Kameraden.

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Generell gilt es zu beachten, dass jeder Hund einzigartig ist und es keine Garantie dafür gibt, dass eine Vergesellschaftung erfolgreich sein wird. Gerade wenn einer der Hunde Verhaltensprobleme hat, sehr aggressiv oder ängstlich ist, kann eine Zusammenführung scheitern. Wenn sich die beiden Tiere auch mehreren Versuchen noch nicht akzeptieren, solltest Du einen Verhaltenstherapeuten konsultieren. Bitte Deinen Tierarzt um eine Empfehlung.  © Deine Tierwelt

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