Das richtige Futter für Hunde kann entscheidend für die Gesundheit der Fellnasen sein. Das Magazin "Öko-Test" hat deshalb zahlreiche Trockenfutter getestet und dabei einige Ungereimtheiten bei den Inhaltsstoffen festgestellt. Wir verraten, welches Futter das beste für Deinen Hund ist.
Für den eigenen Hund soll es nur das Beste sein. So denken viele Herrchen und Frauchen und greifen im Regal zu Premium-Futter. Dabei muss das Fressen für die Fellnasen gar nicht unbedingt teuer sein, wie eine umfangreiche Untersuchung jetzt zeigt.
Das Verbrauchermagazin "Öko-Test" hat 25 Trockenfutter für Hunde untersucht. Die Auswahlkriterien: Die Produkte werden als "Alleinfuttermittel" angepriesen und decken den gesamten Nährstoffbedarf der Tiere ab, ohne Nahrungsergänzungsmittel erforderlich zu machen.
Trockenfutter im Test: Die Kriterien
Die Tester des Magazins kauften insgesamt 25 unterschiedliche Produkte in Heimtiermärkten, Discountern, Supermärkten und im Online-Handel. Dabei bevorzugten sie vegetarisches oder veganes Hundefutter. Auch zwei Bio-Produkte schafften es in den Test. Wenn die ausgewählte Marke keine vegetarischen Angebote hatte, wählten die Tester bevorzugt Huhn oder Geflügel aus.
Die 25 Trockenfutter, die allesamt als "Alleinfuttermittel" gelten, schickten sie an ein Labor. Dort wurden sämtliche relevante Inhaltsstoffe untersucht. Gut zu wissen: Der Verband der europäischen Tierfutterindustrie (FEDIAF) gibt Minimalempfehlung für Hundefutter und deren Zusammensetzung, an denen sich die Tester orientierten. Gesetzliche festgelegte Werte für Nährstoffe im Futter gibt es allerdings nicht.
Worauf kommt es bei Trockenfutter für Hunde an?
Wie bei Lebensmitteln für Menschen besteht auch das Trockenfutter für Hunde aus etlichen Bestandteilen. Im Test wurde insbesondere auf Nährstoffe geachtet, die wichtig für die Funktion des Hundekörpers sind. Dazu zählen unter anderen Selen, Kalium, Jod, Vitamin D3 und bestimmte Aminosäuren. Sie alle erfüllen unterschiedliche Zwecke und können, je nach Hund, besonders wichtig für die Gesundheit sein.
Selen ist ein Spurenelement, dass die Zellen der Hunde vor freien Radikalen schützt und somit den gesamten Organismus stärken kann. Mehrere Trockenfutter wiesen, gemessen an den Empfehlungen des FEDIAF, eine deutlich zu hohe Selen-Konzentration auf. Die bisherige Datenlage lässt keine fundierte Aussage über die Reaktion von Hunden auf eine erhöhte Selen-Aufnahme zu. Veterinäre schreiben den Vierbeinern aber eine hohe Toleranz zu und erklären, dass Hunde auch größere Mengen Selen im Futter kompensieren können.
Jod, Kalium und Vitamin D3
Auch bei den Inhaltsstoffen Jod, Kalium und Vitamin D3 halten sich die Tester an die Empfehlungen des FEDIAF und ziehen einen Punkt ab, wenn die Mengen zu niedrig oder deutlich zu hoch sind. Für den Hund sind nämlich alle drei Stoffe wichtig. Jod spielt eine entscheidende Rolle für die ordnungsgemäße Funktion der Schilddrüse. Vitamin D3 unterstützt die Knochengesundheit der Fellnasen, reguliert den Stoffwechsel von Calcium und Phosphor und gilt generell als eines der wichtigsten Vitamine für Hunde.
Kalium wird ebenfalls benötigt und sorgt für eine gute Funktion der Nerven und des Herzmuskels. Auch hier erklären Experten gegenüber "Öko-Test" aber, dass abweichende Mengen im Trockenfutter von gesunden und ausgewachsenen Hunden in der Regel toleriert werden können und nicht umgehend zu Mangelerscheinungen und gesundheitlichen Problemen führen müssen.
Aminosäuren im Hundefutter
Hunde benötigen eine ganze Reihe unterschiedlicher Aminosäuren, die sie nicht selbst bilden können. Die Säuren helfen den Vierbeinern unter anderem beim Zellaufbau und beim Hormon- und Enzymaufbau. Zudem sind sie wichtig für Haut und Fell. Im Test wurde insbesondere auf die Aminosäuren Methionin und Cystein geachtet, deren empfohlene Menge im Futter ebenfalls vom FEDIAF angegeben wird.
Methionin gilt für Hunde als lebenswichtige Aminosäure, die die Fellnasen jedoch nicht selbst bilden können. Sie muss dementsprechend über das Futter aufgenommen werden. Methionin sorgt für die Ansäuerung des Harns und kann Harnsteinen und Harnwegerkrankungen vorbeugen. Aus Cystein können Hunde Taurin herstellen, das für eine bessere Funktion der Augen und Ohren sorgen kann.
Das beste Trockenfutter – die Testsieger
Neben den bereits vorgestellten Inhaltsstoffen achteten die Tester in ihrer Untersuchung unter anderem auch auf den Eiweiß-Gehalt, Mineralstoffe und die Fütterungsempfehlungen auf der Verpackung. Unter den 25 getesteten Futtern erhielten sechs Produkte die Bestnote "sehr gut". Darunter zum Beispiel die günstige Kaufland-Eigenmarke "K-Carinura" mit dem Trockenfutter "Komplettnahrung 25 % Frischgeflügel".
Auch das bei Netto oder Edeka erhältliche "4paws Sunny Hills Premium Softbrocken Huhn" erhielt die Bestnote. Vom Futterhaus sicherte sich "Activa Friends Adult feines Hühnchen mit Ente" die Note "sehr gut" und auch das bei Lidl erhältliche "Orlando Pure Taste mit Huhn" konnte ganz oben mithalten.
Wegen einzelner erhöhter Werte beim Selen oder den Aminosäuren, konnte unter anderem "Eukanuba Adult M mit frischem Huhn" im Test nicht bestehen und erhielt ein "Ungenügend".
Hundefutter ist immer individuell anzupassen
Veterinäre erklären gegenüber dem Verbrauchermagazin jedoch, dass leichte Über- und Unterschreitung der empfohlenen Werte für gesunde und ausgewachsene Hunde in der Regel keinerlei Probleme darstellen. Halter sollten aber stets darauf achten, ob ihre Fellnase das Trockenfutter gut verträgt und sich vital zeigt. Wird das Tier plötzlich träge, hat starke Blähungen oder muss eventuell sogar erbrechen, könnte es sein, dass das gewählte Futter nicht das richtige für den Vierbeiner ist.
Wenn Halter sich nicht sicher sind, ob der eigene Hund sein Futter wirklich verträgt oder möglicherweise Mangelerscheinungen hat, ist eine Ernährungsberatung beim Tierarzt stets zu empfehlen. Die Profis können dem Tier dann die perfekten Rationen zusammenstellen und eine vollständige Versorgung mit den wichtigsten Inhaltsstoffen garantieren. © Deine Tierwelt
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