Es ist eine Bewegungsstörung, bei der das Pferd sein Hinterbein im Gang ruckartig nach oben zieht. pferde.de nennt sieben wichtige Fakten zum Hahnentritt, der auch "Zuckfuß" genannt wird.

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Ein bisschen erinnert es an einen stolzierenden Hahn, daher hat die Krankheit auch ihren Namen: Hahnentritt. Das klingt im ersten Moment niedlich. Gemeint ist aber eine Bewegungsstörung, die ein oder sogar beide Hinterbeine von Pferden betreffen kann. Dabei zuckt die Hinterhand deutlich, wird ruckartig nach oben gezogen – teilweise bis zum Bauch. Doch was sind die Ursachen? Und wie kann diese Krankheit behandelt werden? Hier die wichtigsten Fakten…

1. Symptome können beide Beine betreffen

Der Hahnentritt wird auch "Zuckfuß” genannt – und das liegt an dem deutlichen Symptom: Das Pferd zieht seine Hinterbeine im Schritt ruckartig nach oben in Richtung des Bauches. Genauso schlagartig und unkontrolliert senken sich die Beine wieder zum Boden.

Dieses Symptom betrifft meist nur ein Hinterbein. Es kann aber auch an beiden Hinterbeinen auftreten. Und: Nicht nur im Schritt kommt es zum "Zuckfuß”. Auch im Trab kann sich die Bewegungsstörung zeigen. Übrigens: Bei engen Wendungen oder Rückwärtsbewegungen macht sich das Zucken des betroffenen Beins besonders bemerkbar.

2. Hahnentritt: Echt – oder "nur" ein Symptom?

Tierärzte unterscheiden zwischen zwei Varianten. Der echte Hahnentritt ist eine Erkrankung des Bewegungsapparats. Dann gibt es noch das Symptom Hahnentritt. In diesem Fall ist die Bewegungsstörung die "Nebenwirkung" einer anderen Krankheit, wie zum Beispiel Spat oder ein Hufgeschwür.

3. Was ist die Ursache für Hahnentritt?

Tatsächlich ist die Ursache für den Hahnentritt noch nicht wissenschaftlich gesichert. Mittlerweile gibt es verschiedene Ursachen, die als Auslöser unter Verdacht stehen. Dazu gehören Nervenentzündungen, Muskelentzündungen sowie eine Rückenmarkerkrankung.

4. Hahnentritt: Wenn Gift die Ursache ist

Beim sogenannten "Australischen Hahnentritt" gilt die Ursache als gefunden: eine Vergiftung. Als Auslöser wird das Gemeine Ferkelkraut genannt, das auch als "falscher Löwenzahn" bekannt ist. Unklar ist jedoch, ob in der Pflanze Giftstoffe stecken, die den "Zuckfuß” auslösen. Möglich ist auch ein Pilzbefall der Pflanze.

Australischer Löwenzahn kann schuld daran sein.
Australischer Löwenzahn kann schuld daran sein. © Foto: unsplash.com/Viridi Green (Symbolfoto)

Seinen Namen verdankt der "Australische Hahnentritt" der Tatsache, dass er zuerst vor allem in Australien beobachtet wurde. Mittlerweile gibt es aber weltweit Fälle. Der Grund: Pferde finden die Pflanze auf der Weide, sie kann auch im Heu auftauchen. Das Besondere: Oft erkrankt dann nicht nur ein Pferd, sondern mehrere leiden. Und: Meist sind beide Hinterbeine betroffen.

5. Behandlung ganz individuell

Beim Hahnentritt richtet sich die Behandlung nach Ausmaß und Ursache – entsprechend individuell kann sie sein. Und: Einen hundertprozentigen Erfolg gibt es bei Hahnentritt noch nicht. Der Grund: Da die Ursache nicht sicher geklärt ist, kann sie auch nicht behandelt werden. Aber die Symptome können gemindert werden. Dabei helfen können:

  • Medikamente zur Muskelentspannung
  • Vitamin-B-Präparate
  • Krampflösende Medikamente

Auch eine OP ist eine Möglichkeit. Dabei kann ein Teil oder die ganze Sehne eines Muskels entfernt werden, der hauptsächlich den Bewegungsablauf beim Hahnentritt ausführt. Der Erfolg dieses Eingriffs ist aber nicht garantiert. Nach Absprache mit dem Tierarzt können auch Osteopathie, Akupunktur oder Homöopathie helfen.

6. Hahnentritt – Prognose mit Fragezeichen

Die Heilungschancen hängen von der Art der Erkrankung ab. Beim "Australischen Hahnentritt" sieht es grundsätzlich gut aus. Meist reicht es da bereits, wenn die betroffenen Pferde die Pflanze nicht mehr fressen. Grundsätzlich kann diese Form der Krankheit deutlich verbessert oder sogar vollständig geheilt werden.

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Da der echte Hahnentritt dem Pferd keine Schmerzen verursacht, kann es – je nach Grad der Erkrankung – auch weiter geritten werden. Viele Tierärzte raten zu einem angepassten Training, damit die Muskulatur fit bleibt.

An einigen Wettkämpfen können Pferde teilnehmen.
An einigen Wettkämpfen können Pferde teilnehmen. © Foto: unsplash.com/melanie hartshorn (Symbolfoto)

7. Können Pferde mit Hahnenfuß an Turnieren teilnehmen?

Tatsächlich können Pferde mit Hahnenfuß auch weiter auf Turnieren geritten werden, da diese Erkrankung dem Pferd nach heutigem Stand der Wissenschaft keine Schmerzen bereitet. Aber: Eine Turnierteilnahme ist nicht in allen Disziplinen möglich. Im Springen und auch bei Westernturnieren können Pferde, die nur im Schritt Symptome zeigen, durchaus eingesetzt werden. In der Dressur ist es jedoch mit der Turnier-Karriere ziemlich sicher vorbei. Denn dort gibt das zuckende Bein mindestens Abzüge in der Bewertung. Es kann aber auch zur Disqualifikation führen.  © Pferde.de

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