Als Daniel Banham bei seinem Fohlen einen Hautausschlag entdeckte, holte er nicht den Tierarzt. Stattdessen setzte er auf Hausmittel, rieb sein Pferd mit Kokosöl ein. Mit fatalen Folgen…

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Als Passanten auf einem Feld im britischen Fordingbridge ein Fohlen mit offenen Wunden entdeckten, alarmierten sie "RSPCA", Englands größte Tierschutzorganisation. Die Tierschützer guckten sich das Hengstfohlen an – und reagierten sofort. Sie holten einen Tierarzt, der stellte fest: Das Pferd leidet!

Vor dem West Hampshire Magistrates Court kam heraus: Daniel Banham (24), Besitzer des Fohlens, war überzeugt, dass die Haut des kleinen Hengstes nur durch Regen gereizt wurde. Dafür rief er keinen Tierarzt, sondern trug lieber Kokosöl auf die Wunden auf. Und auch sonst kümmerte er sich nicht um das Fohlen, wie der Tierarzt feststellte – das berichtet "The Reading Chronicle".

"Dieses Pferd litt unter den Folgen einer unzureichenden Behandlung", heißt es in seinem Bericht. "Das führte zu Dehydrierung, Unterernährung, schmerzhaften Hauterkrankungen und schweren Lebererkrankungen, die lebensbedrohliche Folgen haben können." Über Besitzer Banham sagte der Tierarzt: ""Er hat seine Pflicht nicht erfüllt, weil er es versäumt hat, wegen der offensichtlichen und schweren Hauterkrankung seines Pferdes und wegen des Gewichtsverlusts tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen."

Kokosöl verstärkte das Leiden nur

Und auch die Idee, zum "Hausmittel" zu greifen, hatte Folgen: "Darüber hinaus verstärkte seine Entscheidung, Kokosnussöl auf seine Haut aufzutragen, die Schmerzen und das Leiden dieses Tieres erheblich, indem es die Sonnenwärme auf seine stark geschädigte Haut leitete und verstärkte."

Für die Tierschützer ist das Handeln von Banham unverständlich. "RSPCA"-Inspektorin Tina Ward sagte: "Unser Appell an alle Tierbesitzer ist, sicherzustellen, dass sie immer Pflege und Behandlung von Veterinärexperten erhalten, wenn sie diese benötigen. Sie sind vollständig auf ihre Besitzer angewiesen, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse erfüllt werden und sie sicher und gesund bleiben." Und: "Ein Tier zu besitzen ist ein Privileg – und die Gewährleistung einer angemessenen tierärztlichen Versorgung ist ein wesentlicher Teil der Verantwortung, die wir ihm gegenüber tragen. Es ist so traurig, dass dieser Verantwortung in diesem Fall nicht nachgekommen wurde."

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Strafe: Bewährung und acht Jahre Pferdeverbot

Banham, der zuerst alles abstritt, bekannte sich Anfang Dezember 2023 vor Gericht am Ende schuldig. Urteil: acht Wochen Haft, die zur Bewährung ausgesetzt wurden. Dazu muss er die Behandlung des Fohlens, Schmerzensgeld von rund 180 Euros sowie die Gerichtskosten von 350 Euro zahlen. Und: Er darf acht Jahre lang keine Pferde halten. Das Fohlen wurde den Helfern der "RSPCA" übergeben und darf vermittelt werden.  © Pferde.de

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