Assistenzhunde stellen für Menschen mit Behinderungen, psychischen Problemen und Traumata eine riesige Hilfe dar. Doch der Weg zu einem solchen Hund ist nicht immer leicht. Wer einen Helfer auf vier Pfoten bekommen möchte, muss einige Schritte beachten und mitunter viel Geduld mitbringen.
Blinde, Gehörlose, psychisch kranke Menschen und Diabetiker fühlen sich mit ihren Problemen oft überfordert und allein gelassen. Ein Assistenzhund kann da eine große Unterstützung darstellen und im Alltag oder auf Reisen helfen. Die Vierbeiner müssen dafür zunächst eine spezielle Ausbildung bewältigen. Wer einen Assistenzhund haben möchte, muss zudem nicht nur Gesetze beachten, sondern auch finanzielle Hürden meistern.
Helfer auf vier Pfoten
Ein Assistenzhund ist speziell dazu ausgebildet, Menschen mit Behinderungen und anderen Krankheiten zu helfen. Er steht seinem Halter stets zur Seite und ist eigens auf die Bedürfnisse seines Menschen ausgebildet. Weil die Vierbeiner ganz besonderen Anforderungen gerecht werden müssen, kommt aber nicht jede Fellnase als Assistenzhund infrage. Um die Ausbildung beginnen zu können, müssen die Fellnasen zunächst einen Wesenstest bestehen.
Dabei müssen sie beweisen, dass sie gesund und geduldig sind und nicht zu Aggressionen neigen. Die Ausbildung des Vierbeiners kann dann von unterschiedlichen Organisationen übernommen werden. Einheitliche Regelungen für die abschließende Prüfung gibt es in Deutschland allerdings nicht. Die Bedürfnisse des jeweiligen Menschen stimmen sie nämlich stets individuell mit den Trainern ab.
So bekommst Du einen Assistenzhund
Wer einen Assistenzhund haben möchte, muss häufig Geduld mitbringen. Grundsätzlich gibt es zwei Wege, einen Helfer auf vier Pfoten zu bekommen. Der eine führt über die Selbstausbildung. Dabei kauft sich der Halter in Zusammenarbeit einer Organisation für Assistenzhunde einen geeigneten Welpen und bildet den mithilfe von Trainern selbst zum Assistenzhund aus. In der Regel sind dabei rund 50 Ausbildungsstunden notwendig, bevor der Vierbeiner die Prüfung bestehen kann.
Der zweite Weg ist der Kauf eines bereits ausgebildeten Hundes. Dabei übernimmt die Organisation sämtliche Ausbildungsmaßnahmen und stimmt die zu erlernenden Fähigkeiten der Fellnase auf die Bedürfnisse des zukünftigen Halters ab. Beide Möglichkeiten bedeuten aber häufig nicht nur ein hohes Maß an Geduld, sondern auch finanzielle Hürden. Die Kosten für einen Assistenzhund belaufen sich nämlich schnell mal auf rund 20.000 Euro, informiert die Webseite "Assistenzhunde fürs Leben".
Finanzierung des tierischen Helfers
Sowohl in der Selbstausbildung, als auch bei der Anschaffung eines bereits ausgebildeten Hundes, kommen hohe Kosten auf die Menschen zu. Dabei können sie nicht immer Hilfe vom Staat beantragen. Bislang übernehmen die Krankenkassen nämlich nur die Kosten für Blindenführhunde – in wenigen Ausnahmefällen auch andere. Fördergelder kann man zwar beantragen, werden aber nicht immer bewilligt.
Wer sich einen Assistenzhund anschafft, muss zudem die finanzielle Versorgung des Vierbeiners im Alltag gewährleisten können. Außerdem muss der Hund auch neben seiner Tätigkeit als Helfer genug Zeit bekommen, auch mal nur Hund sein zu dürfen. Von der Hundesteuer können Assistenzhunde allerdings häufig befreit werden. In manchen Bundesländern bedarf es dafür aber einen speziellen Antrag. © Deine Tierwelt
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