Für Hundefreunde gibt es kaum etwas Schöneres, als mit der geliebten Fellnase zu schmusen. Eine Studie von Forschern aus Finnland hat das Kuscheln jetzt wissenschaftlich beleuchtet und erstaunliche Effekte auf das menschliche und das tierische Herz beobachtet.

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Für Hundehalter gehört das Schmusen mit dem Tier in der Regel zum Alltag dazu. Die meisten Hunde lieben es schließlich, gestreichelt und gekuschelt zu werden und fordern ihre Menschen nicht selten sogar aktiv dazu auf. Das Schmusen sorgt in der Regel schnell für ein gutes Gefühl. Forschende haben nun auch Effekte auf das Herz beobachtet.

Wissenschaftler von der Universität Jyväskylä in Finnland veröffentlichten vor wenigen Tagen eine Studie, in der sie sich den Interaktionen zwischen Mensch und Hund widmeten und dabei das Hauptaugenmerk auf die Herzfrequenzvariabilität legten.

Vor Kurzem konnte bereits in einer anderen Studie aus China festgestellt werden, dass sich die Hirnaktivität von Hund und Mensch bei intensivem Blickkontakt angleicht. Doch wie sieht es mit dem Herzen aus?

Herzschlag passt sich beim Kuscheln an

Die Herzfrequenzvariabilität (HRV) beschreibt die Variabilität in den Intervallen zwischen zwei Herzschlägen. Eine hohe Variabilität deutet auf eine gute Gesundheit hin, während eine niedrige Variabilität dafür spricht, dass das autonome Nervensystem weniger anpassungsfähig ist und somit ein gesteigertes Empfinden für Stress oder Belastung bewirken kann, informiert die Sporthochschule Köln.

Um herauszufinden, wie sich die HRV in der Interaktion zwischen Mensch und Hund verändert, untersuchten die Forscher aus Finnland in einer aktuellen Studie 30 Halter und ihre Fellnasen. Die Ergebnisse waren ziemlich eindeutig: Die HRV des Hundes passt sich während der Interaktion der HRV des Menschen an. Wenn der Halter entspannt ist und eine hohe HRV aufweist, überträgt sich das nach kurzer Zeit auch auf den Vierbeiner.

Hund beeinflusst auch den Menschen

Somit beweist auch diese Studie, wie empfindsam Hunde sind und wie gut sie kleinste Veränderungen im Verhalten ihrer Menschen spüren können. Die Studie zeigte außerdem, dass die HRV während sportlichen Aktivitäten mit dem Hund keine großen Veränderungen aufwies. Auch hier beobachteten die Forscher, dass Hund und Mensch miteinander emotional synchronisiert sind.

Diese emotionale Synchronisation, insbesondere beim Kuscheln mit der Fellnase, geht aber nicht nur vom Menschen aus. Ist der Hund entspannt, kann das ebenso für eine Entspannung beim Halter sorgen und die HRV beeinflussen.

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Für die Forscher des Instituts für Psychologie war dieses Ergebnis überraschend. Sie wollen in weiteren Studien genauer untersuchen, wie Mensch und Hund sich gegenseitig emotional und körperlich beeinflussen.  © Deine Tierwelt

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