Wenn jemand es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, heißt es: Derjenige "erzählt einem etwas vom Pferd". Doch was haben unsere Partner auf vier Hufen mit Flunkereien zu tun? Wir verraten Dir, woher der Spruch kommt.
Pferde sind der Spiegel unserer Seele – und dabei absolut ehrlich. Warum also werden sie bei der Redensart "was vom Pferd erzählen" ausgerechnet mit Flunkereien in Verbindung gebracht. Die Antwort liegt weit zurück. Genauer: In der griechischen Mythologie. Denn eines der berühmtesten Pferde der Welt ist "Schuld" an der Redewendung – das trojanische Pferd. Und auch ein Held spielt eine wichtige Rolle: der legendäre griechische Held Odysseus.
Laut Mythologie kämpften die Griechen damals gegen Troja. Doch auch nach zehn Jahren gelang es den Griechen nicht, die Stadtmauern zu stürmen. Laut Legende trafen sich daraufhin die Helden der Griechen und beschlossen: "Wir nehmen die Stadt nicht im Kampf – sondern mit einer List." Und so bauten sie in nur drei Tagen ein riesiges Holzpferd.
Von außen sah es sehr stabil aus. Doch im Inneren des Pferdes konnten sich die Griechen verstecken. Und das taten sie dann auch. Die anderen Krieger gingen dagegen zurück auf ihre Schiffe und segelten scheinbar Richtung Heimat davon.
Das Pferd zerstören? Bringt Unglück…
Die Trojaner glaubten nun, dass sie die Griechen endgültig geschlagen hätten. Sie gingen zum Strand, entdeckten das Pferd – und Sinon. Der Grieche erzählte ihnen, dass er zurückgelassen wurde. Er erklärte ihnen auch, dass das Pferd ein Opfergeschenk für die Göttin Athene sei. Es sollte den Griechen eine sichere Heimfahrt bringen.
Natürlich wollten die Trojaner das Pferd nun zerstören. Doch Sinon warnte sie: Wer das Pferd zerstört, werde mit großem Unglück bestraft. Wer aber das Pferd besitzt, werde von Athene beschützt. Deshalb hätten die Griechen es auch so groß gebaut. Denn so würde es nicht durch die Stadttore passen und damit auch nicht die Stadt schützen.
Vom Pferd erzählen auch Adelige…
Zwar gab es Warnungen vor dem Pferd, doch die Trojaner zogen es in die Stadt und feierten den Sieg. Doch in der Nacht kletterten die Griechen aus dem Pferd, öffneten die Stadttore. Ihre Kameraden waren zurückgekehrt – und sie zerstörten die Stadt. So entstand neben dem Mythos auch der Spruch jemandem "was vom Pferd erzählen".
Es gibt übrigens noch eine andere Erklärung. Danach soll das Sprichwort früher einmal länger gewesen sein: jemanden "etwas vom Pferd herab erzählen" soll die ursprüngliche Form gewesen sein. Und es entstand, weil früher nur Adelige und Reiche sich Reitpferde leisten konnten. Wenn sie mit dem "einfachen Volk" vom Pferd herab gesprochen haben, erzählten sie gerne mal die eine oder andere Unwahrheit. Nach dem Motto: "Das dumme Volk merkt doch nicht, wenn wir nicht die Wahrheit sagen…" © Pferde.de
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.