Das Clickertraining für Katzen ist bei Tierhaltern sehr beliebt. Zurecht, denn mit der Methode kannst Du Deinen Stubentiger spielerisch erziehen. Wie das Training funktioniert, was Du alles dafür benötigst und worauf Du achten solltest, erfährt Du hier.

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Das Clickertraining für Katzen ist eine anerkannte Trainings-Methode. Damit kannst Du Deiner Mieze unerwünschtes Verhalten abgewöhnen und durch neue Kommandos korrigieren. Außerdem kannst Du ihr durch das Clickern Tricks wie "Sitz", "Platz", "High Five" oder "Pfötchen geben", durch einen Reifen springen, durch einen Tunnel laufen oder das Apportieren spielerisch beibringen. Da die meisten Stuben-Tiger neugierig, verspielt, intelligent und lernbereit sind, lastest Du Deine Samtpfote mit dem Clickertraining zudem auch noch geistig und körperlich aus.

Aber: Unsere Samtpfoten sind sehr verschieden. Nicht alle Katzen begeistern sich für das Clickertraining oder lassen sich Kommandos beibringen. Daher ist es wichtig, dass Du auf die Bedürfnisse Deines miauenden Mitbewohners eingehst und ihn nicht bedrängst oder überforderst. Denn Clickertraining bedeutet vor allem eines: Training ohne Strafe und ohne Dominanz!

Wie funktioniert das Clickertraining für Katzen?

Beim Clickertraining wird durch einen Clicker – eine Art "Knackfrosch", der ein spezielles Klick-Geräusch von sich gibt – erwünschtes Verhalten durch Leckerlis belohnt und damit verstärkt. So motivierst Du Deine Samtpfote dazu, ein bestimmtes Verhalten oder bestimmte Bewegungsabläufe immer wieder auszuführen.

So kannst Du versuchen, Deinem schnurrenden Mitbewohner als willkommene Abwechslung Kunststücke, zusätzliche Bewegungen oder das Wiederbringen von Gegenständen beizubringen. Gerade für Stubentiger ist dies eine tolle Abwechslung.

Du möchtest Deiner Mieze zum Beispiel abgewöhnen, an Möbeln zu kratzen? Dann kannst Du mithilfe des Clickertrainings das Kratzen am Kratzbaum positiv unterstützen. Mit dem Clicker lassen sich aber auch die Nutzung des Katzenklos, der Transportbox, der Katzenklappe oder die Fellpflege trainieren.

Der wichtigste Teil des Trainings ist die Sequenz "Klick und Belohnung". Damit assoziiert die Samtpfote gewünschte Verhalten oder eine perfekt ausgeführte Übung mit der positiven Konsequenzen, ein Leckerbissen zu erhalten. So erreichst Du eine nachhaltige und vor allem positive Katzenerziehung.

Clickertraining ist eine Erziehungsmethode.
Clickertraining ist eine Erziehungsmethode. © Foto: unsplash.com/Ayelt van Veen (Symbolfoto)

Was benötigst Du für das Clickertraining?

Um die Methode erfolgreich anzuwenden, benötigst Du nur einen Clicker und ganz viele Leckerlis für Deinen schnurrenden Trainings-Partner. Du könntest auch mit der Zunge schnalzen, klatschen oder mit einem Kugelschreiben klicken, um Miezi mit diesen Geräuschen zu trainieren. Doch haben die unterschiedlichen Clicker aus dem Handel den Vorteil, dass sie zuverlässig immer die gleichen, speziellen Klick-Geräusche machen, die normalerweise auch nicht in anderen Situationen im Alltag vorkommen. So kannst Du Deine Samtpfote zielgenauer trainieren.

Da die Leckerlis beim Training eine wichtige Rolle spielen, sollte Mieze nicht ganz satt sein. Stelle daher den Futternapf beiseite, damit ihr Fokus auf die Leckerlis gerichtet ist. Deine Samtpfote sollte den starken Drang verspüren, diese Belohnung auch zu bekommen. Ein Clickertraining ohne besondere Naschis wird nur schwer funktionieren, da dann der Ansporn für Dein kleines Leckermäulchen fehlt.

Trainiert Du täglich, dann achte darauf, dass die Belohnung kalorienarm ist. Da Du anfangs sehr viele Leckerlis benötigen wirst, reduziere die Futtermenge Deines Stubentigers entsprechend.

Clickertraining: Wie alt sollte die Katze sein?

Ab wann das Clickertraining für Katzen geeignet ist, hängt der "Uelzener Versicherung" zufolge von vielen Faktoren ab. Du kannst mit einer nur vier Monate jungen Katze, aber auch mit einer Senioren-Katze das Training beginnen. Vieles hängt von der Kommunikation zwischen Dir und Deiner Samtpfote ab und ob Dein schnurrender Mitbewohner überhaupt Interesse an dem Training hat. Bei älteren Katzen wirst Du mehr Geduld brauchen, um neue Verhaltensweisen einzustudieren. Aber auch bei jungen Katzen benötigst Du Ausdauer, da sie meist sehr verspielt sind und nach kurzer Zeit alles andere noch wesentlich interessanter finden.

Clickertraining für Katzen: Wie oft?

Auch die Trainingshäufigkeit und -dauer können individuell sehr verschieden sein. Versuche stets darauf zu achten, ob Deine Samtpfote Freude hat, motiviert ist und sich nicht überfordert fühlt. Beende das Training, bevor Deine Katze die Lust daran verliert.

Bemerkst Du Interesse und Motivation bei Deiner Samtpfote, kannst Du auch täglich üben. Gerade für den Anfang sollte in Serien von circa zehn Klicks trainiert werden, die Zeitspanne sollte nicht länger als jeweils zwei bis drei Minuten dauern. Lege zwischen den Wiederholungen ausreichend Pausen ein, so steigerst Du die Motivation und die Lernbereitschaft für die nächste Übung. Eine konzentrierte und motivierte Katze lernt Neues schneller und einfacher.

Das Alter der Katze ist egal.
Das Alter der Katze ist egal. © Foto: unsplash.com/Kim Davies (Symbolfoto)

Worauf musst Du beim Clickertraining achten?

Wichtig ist eine ruhige Umgebung. Störfaktoren wie geöffnete Fenster, Telefon, Radio, TV oder sogar andere tierische Mitbewohner lenken Deine Katze beim Clickertraining zu sehr ab und sind daher kontraproduktiv.

Besonders wichtig ist das Timing. Du hast nur wenige Sekunden, um das positive Verhalten Deiner Samtpfote mit einem Leckerli zu belohnen. Klickst Du zu spät, dann bewertet Deine Katze ihr Folgeverhalten positiv.

Das Training signalisiert für die Katze: Klick heißt Belohnung. Dein tierischer Mitbewohner geht daher davon aus, dass er nach jedem Klick eine Belohnung erhält. Halte Dich daran und das Training wird für Dich und Miezi zum Erfolg.

Ein wichtiger Faktor sind Zeit und Geduld. Eine wilde und verspielte Katze oder eine Seniorin machen nicht immer gleich das, was Du von Ihnen erwartest.

Warum ist Clickern eine wirksame Methode?

Clickertraining ist wesentlich effektiver als nur reine Sprachbefehle anzuwenden, denn die menschliche Stimme klingt jedes Mal anders. Je nach Deiner Laune kann sich die Tonhöhe Deiner Stimme und dadurch die Informationen verändern. So wirkt Deine Stimme dann unzuverlässig und inkonsequent auf Deine Samtpfote. Desinteressiert macht sie sich vom Acker und lässt Dich einfach stehen. Mit einem Clicker erzeugst Du dagegen ein schnelles und eindeutiges Signal und verbesserst damit die kommunikative Beziehung zwischen Dir und Deinem schnurrenden Liebling.

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Mithilfe des Clickertrainings lassen sich Katzen vieles beibringen. Wichtig ist, dass das Training der Katze Freude macht und sie nicht überfordert. Und natürlich darf der Clicker nicht intensive Streichel-, Schmuse- und Kuscheleinheiten als Belohnung ersetzen.  © Deine Tierwelt

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