Marderkaninchen Rüdiger wohnt im Wildpark "Alte Fasanerie" in Hanau. Das Besondere an ihm sind die fehlenden Ohren. Kein Grund aber, den kleinen nicht goldig zu finden – er erfreut sich einer großen Fangemeinschaft. Warum er keine Löffel hat? Lies selbst!

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Anfang März erblickte ein ganz besonderer Hoppler das Licht der Welt. Das Marderkaninchen wurde auf den Namen Rüdiger getauft und sticht aus der Menge heraus, denn er hat keine Ohren. Er ist quasi ein waschechter Keinohrhase und lebt mit seinen neun Geschwistern im Wildpark "Alte Fasanerie" im hessischen Hanau. Doch wieso hat das kleine Häschen eigentlich keine Ohren?

Hin und wieder kommt es vor, dass die frisch gebackenen Muttertiere, ihren Schützlingen die Ohren abknabbern. Das passiert aber nicht absichtlich, sondern eher aufgrund des intensiven Pflegebedürfnisses gegenüber ihren Babys. Rüdigers Brüder und Schwestern haben aber alle noch ihre langen Löffel, daher gehen die Tierpflegenden in der "Alten Fasanerie" davon aus, dass der Keinohrhase so geboren wurde.

Marderkaninchen Rüdiger ist toll, so wie er ist

"Er sieht halt einfach ein bisschen anders aus, aber hören tut er trotzdem. Die Gehörgänge sind voll entwickelt", erklärt Tierpflegerin Leah Rasche gegenüber der "Hessenschau". Bisher stört Rüdiger sich kein Stück an seinen fehlenden Ohren. Auch seinen Geschwistern und Hoppler-Freunden sei der etwas andere Look völlig egal: "Die haben den so akzeptiert, wie der ist".

Im Wildpark "Alte Fasanerie" in Hanau leben etwa 350 wilde Tiere aus 35 Arten. Darunter Wölfe, Rot- und Schwarzwild, Wisente und viele mehr. Hier können die Tiere aus der Nähe beobachtet und einige auch gefüttert werden. Bereits seit Beginn des 18. Jahrhunderts wird das Gebiet als Wildpark genutzt und besucht. Viele Menschen, die seit März in den Park kommen, freuen sich, Rüdiger zu sehen – er ist ein Publikumsliebling.

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Gefährdete Art

Marderkaninchen haben ihren Namen nicht von ungefähr: Die Farbe ihres Felles gleicht der von Edelmardern und Steinmardern sehr stark. Hier wird allerdings nochmal in die beiden Farbschläge blau und braun unterteilt. Leider gehört die alte einheimische Kaninchenrasse mit Farbschlag braun mittlerweile zu den extrem gefährdeten Nutztierrassen. Auch Angora– und Luxkaninchen wurden von der "Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen" (GEH) dieses Jahr als extrem gefährdet eingestuft. Wichtig ist allerdings zu betonen, dass Angorakaninchen als Qualzuchten gelten, weil sie unter ihren angerichteten Merkmalen wie den Schlappohren und dem langen Fell stark leiden.  © Deine Tierwelt

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