Im Jahr 2022 stand das Zuchtverbot von Cavalier King Charles Spaniel und Englischer Bulldogge in Norwegen erstmals zur Debatte. Jetzt fällte der Oberste Gerichtshof ein endgültiges Urteil. Die Spaniels dürfen ab sofort nicht weiter gezüchtet werden, die Bulldoggen unter bestimmten Umständen aber schon.

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Als Politiker in Norwegen auf die Forderungen von Tierschützern eingingen und ein Zuchtverbot für bestimmte Rassen diskutierten, bangten manche Hundezüchter um ihre Existenz. Im Frühjahr 2022 schien ein Verbot dann schon beschlossen. Die Zucht der Rassen Cavalier King Charles Spaniel und Englische Bulldogge war verboten.

Das Urteil des Bezirksgerichts Oslo war jedoch noch nicht rechtskräftig und Tierschützer mussten weiterhin gegen Zuchtvereine und für das Wohl der Tiere kämpfen. Für sie stand fest, dass die Züchter bei den beiden Rassen Qualzucht betreiben würden. Die Fellnasen leiden demnach unter bestimmten, angezüchteten Merkmalen, wie einer extrem kurzen Schnauze.

Urteil rechtskräftig: Zuchtverbot in Norwegen

Schon damals wiesen Tierschutzvereine auf das Leid bestimmter Qualzucht-Rassen hin. Der Cavalier King Charles Spaniel, der für seine kurze Nase und seine besonders großen Augen bekannt ist, leidet unter genau diesen Merkmalen. Doch Züchter legen großen Wert darauf, genau solch ein Äußeres bei ihren Hunden zu erzielen. Schließlich sind die Fellnasen wegen dieser Attribute beliebt und erzielen guten Profit.

Bei der Englischen Bulldogge sieht es ganz ähnlich aus. Die massigen Tiere sind ebenfalls für ihre kurze Schnauze und die leicht gekrümmten Beine bekannt. Die Folgen dieser angezüchteten Merkmale können ein erhöhtes Krankheitsrisiko, Atemnot und nicht selten der verfrühte Tod der Vierbeiner sein.

Cavalier King Charles verboten – Englische Bulldogge nicht ganz

Der Oberste Gerichtshof in Norwegen entschied nun endgültig: Die Qualzucht des Cavalier King Charles Spaniels hat ein Ende. Mit einem rechtskräftigen Urteil entschieden die Richter, dass die kleinen Hunde mit dem flauschigen Fell nicht länger untereinander gekreuzt werden dürfen. Tierschützer feiern die Entscheidung und sind froh, dass die Rasse nicht länger unter der Qualzucht leiden muss.

Die Leiterin des norwegischen Tierschutzvereins "Dyrebeskyttelsen Norge", Åshild Roaldset, hält das Urteil für einen großen Sieg. Die unethische Zucht von Hunden sei eines der größten Tierschutzprobleme, sagt sie gegenüber dem norwegischen Sender "NRK".

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Der Vertreter des norwegischen Hundezuchtclubs, Nils Erik Haagenrud, steht dem Urteil skeptisch gegenüber. Er ist enttäuscht von der Entscheidung des Gerichtshofes. Über einen kleinen Teil des Urteils kann er sich aber trotzdem freuen. Die Zucht der Englischen Bulldoggen wurde nicht pauschal verboten. Unter bestimmten Auflagen soll es in Norwegen weiterhin möglich sein, die Rasse zu züchten.  © Deine Tierwelt

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