Sie sind wertvoll und heißbegehrt. Kein Wunder, schließlich ist ein Polo Pony ein Hochleistungssportler auf vier Hufen. pferde.de hat sieben spannende Fakten über die wendigen Sprinter gesammelt und stellt sie Dir hier vor.

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Ihr Name ist eigentlich eine Mogelpackung. Denn: Das Polo Pony ist kein Pony, sondern ein Pferd. Trotzdem wird weltweit vom Pony gesprochen. Warum? Weil sie so agil und spritzig wie Ponys sind. Dazu ist das Polo Pony an sich keine eigenständige Rasse, sondern eher ein spezieller Pferde-Typ. Was sie alle verbindet: ihr Temperament, ihre Schnelligkeit und ihr Mut. Deshalb sind Polo Ponys auch tolle Freizeitpartner.

Wenn Du Dich für die wendigen Sportler interessierst – hier kommt das etwas andere Rasseportrait.

1.) Ihre Geschichte beginnt vor 2.700 Jahren

Der Polo-Ursprung liegt in Persien. Genauer: Bei den Nomadenkriegern. Und damals, vor rund 2.700 Jahren, war es ein äußerst grausamer Sport. Gespielt wurde nämlich nicht mit einem Ball, sondern mit den Köpfen von geschlachteten Ziegen – oder der getöteten Feinde… Schnell wurde der Sport bekannt. Schon 600 v. Chr. gab es das erste Turnier zwischen Turkmenen und Persern – daher gilt Polo auch als die älteste Mannschaftssportart der Welt. Auch Alexander der Große liebte Polo. Über China kam das Spiel dann auch nach Tibet. Dort wurde mit einer Kugel aus Bambuswurzeln gespielt. Und das Spiel bekam einen neuen Namen: "Pulu" – auf Deutsch: Ball.

2.) Polo Pony – in England gab es die erste Zucht

Britische Soldaten brachten während der Kolonialzeit im ostindischen Manipur Polo in ihre Heimat. Nicht nur den Sport holten sie nach Europa, sondern auch die Manipur Ponys, auf denen sie in Indien gespielt hatten. Doch schnell zeigte sich: Mit höchstens 1,30 Meter Stockmaß waren die Ponys für die Briten zu klein. Deshalb wurden Englische Vollblüter eingekreuzt. Die brachten Größe und Schnelligkeit. Dazu kreuzten die Engländer auch Dartmoor Ponys und New Forest Ponys ein. Damit wollten sie nicht nur das perfekte Polo Pferd bekommen, sondern auch die einheimischen Pferderassen stärken.

1893 wurde dann die "Polo Pony Stud Book Society" gegründet, ein Jahr später gab es das erste Zuchtbuch. Darin wurde ein maximales Stockmaß von 1,47 Metern festgelegt. Doch damit war 1916 schon wieder vorbei: Zu unterschiedlich waren die Vorstellungen im Polosport, wie das perfekte Polo Pony auszusehen hatte.

3.) Das perfekte Polo Pony kommt aus Argentinien

Die Engländer sind schuld, dass auch Argentinien zur Polo-Nation wurde. 1873 kamen die Briten nach Südamerika – unter anderem, um dort die Eisenbahn zu bauen. Im Gepäck hatten sie ihren Lieblingssport. Doch in Argentinien setzten sie schnell auf eigene Züchtungen. Dafür wurden der Criollo mit Englischen Vollblütern gekreuzt. Heraus kam ein robustes, wendiges und schnelles Pferd. Außerdem war es größer als der englische Mix: Ein Stockmaß von 1,55 Metern gilt als ideal. Doch es gibt auch Polo Ponys, die 1,80 Meter groß sind. Daraus entstand dann auch 1984 eine eigene Rasse, das Polo Argentino. Heute gelten die Argentinier als die besten Polo-Spieler der Welt – und ihre Pferde als die besten Partner…

Das perfekte Polo Pony kommt aus Argentinien.
Das perfekte Polo Pony kommt aus Argentinien. © Foto: unsplash.com/Meg Jerrard (Symbolfoto)

4.) Andere Länder – anderer Mix

Auch wenn die Engländer und Argentinier für Polo berühmt sind – der Sport wird weltweit gespielt. Tatsächlich gibt es nicht nur englische und argentinische Polo Pferde. In den Vereinigten Staaten werden dafür meist Vollblüter mit Quarter Horses gekreuzt. Und in Deutschland gibt es das Deutsche Polopferd. Laut Zuchtprogramm hat es ein Idealmaß von 1,56 Metern. Gewünscht ist ein waches, rittiges, umgängliches, charakterlich einwandfreies, unkompliziertes, nervenstarkes und zuverlässiges, gleichzeitig leistungsbereites und leistungsfähiges Pferd, das bestens für den Polosport sowie für Reit- und Fahrzwecke jeder Art geeignet ist. Ein guter Charakter und ein ausgeglichenes Temperament soll in seinem Auftreten erkennbar sein. Unerwünscht sind "im Umgang schwierige, nervöse oder bösartige sowie nicht leistungsbereite und im Umgang mit andern Pferden unleidliche Pferde".

5.) Polo Pony: Die Macht der Stuten

Beim Polo Pony heißt es: Die Eignung zum Spiel soll von den Stuten und die Geschwindigkeit von den Hengsten kommen. Tatsächlich sind jedoch die große Mehrheit der Polopferde Stuten. Und das hat gleich mehrere Gründe. Einer hat mit einem speziellen Glauben zu tun. Danach sind die Stuten im Vergleich zum Wallach besser gebaut und haben ein sanfteres Temperament. Der andere Grund ist simpel: Mit den Stuten verdienen die Züchter Geld. Deshalb verkaufen Polospieler, deren Einkommen zum Beispiel auch aus der Zucht stammt, die Hengstfohlen. Die Stutfohlen behalten sie dann für die eigene Zucht.

Übrigens: Das Polotraining beginnt in der Regel im Alter von drei Jahren und dauert etwa sechs Monate bis zwei Jahre. Die meisten Pferde erreichen ihren sportlichen Höhepunkt mit etwa sechs oder sieben Jahren.

6.) Polo Pony – Sicherheit fürs Pferd

Natürlich sollen auch die Pferde beim Spiel geschützt werden. Dafür wurde früher wie bei Kutschpferden der Schweif kupiert. Doch das ist zum Glück mittlerweile in vielen Ländern verboten. Daher wird der Schweif heute oft geflochten und dann getaped. So kann sich der Poloschläger nicht darin verheddern. Dazu wird auch die Mähne geschnitten.

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7.) Polo Pony – Pferde für den Sport der Könige

Polo gilt als "Sport der Könige". Was natürlich auch an dem britischen Königshaus liegt: Die Prinzen William und Harry sind begeisterte Polo-Spieler. Das haben sie von ihrem Vater geerbt. König Charles war jahrelang auf dem Polofeld zu sehen, wurde sogar Nationalspieler. Doch drei Tage nach seinem 57. Geburtstag verkündete er, dass er "in Würde, aber mit Bedauern" zurücktrete. Ganz freiwillig verzichtete er nicht auf seine Leidenschaft: Sein Rücken machte nicht mehr mit. Danach stieg er nur noch für den guten Zwecke in den Polo-Sattel.  © Pferde.de

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