Wer in Deutschland einen Hund hält, muss in der Regel auch eine Hundesteuer zahlen. Im Jahr 2022 spülte die Steuer einen Rekordwert von insgesamt 414 Millionen Euro in öffentliche Kassen. Das Geld wird aber nicht unbedingt dafür verwendet, Hundewiesen schöner zu machen oder Kot einzusammeln.
Länder, Gemeinden und Kommunen melden für das Jahr 2022 einen Rekord. Noch nie hat die Hundesteuer so viel Geld in die öffentlichen Kassen eingebracht. 414 Millionen Euro sind es insgesamt, wie das Statistische Bundesamt pünktlich zum Welthundetag am 10. Oktober vermeldete.
Die Rekordeinnahmen könnten darauf zurückzuführen sein, dass sich während der Corona-Pandemie extrem viele Menschen einen Hund anschafften, für den nun Steuern fällig sind. Die Höhe der Zahlungen hängt übrigens vom Wohnort der Halter ab und kann von Kommune zu Kommune unterschiedlich sein.
Hundesteuer auf Rekordniveau
Im Vergleich zum Vorjahr nahmen die Städte und Gemeinden 2022 rund 3,3 Prozent mehr Gelder durch die Hundesteuer ein. Auch in den vergangenen Jahren stiegen die Einnahmen aus der Steuer immer weiter an. Im Jahr 2012 brachten die Halter noch rund 288 Millionen Euro in die öffentlichen Kassen. Jetzt, zehn Jahre später, sind es ganze 44 Prozent mehr.
Dabei seien die höheren Zahlungen aber nicht nur durch mehr Hunde in deutschen Haushalten zu erklären. Je nach Gemeinde fallen für bestimmte Rassen zum Beispiel mehr Steuerzahlungen an. Auch wer mehrere Hunde hält, muss für den zweiten oder dritten Hund häufiger mehr zahlen. Die Steuer scheint Halter aber nicht davon abzuhalten, sich eine Fellnase anzuschaffen. Dabei ist die Haltung generell deutlich teurer geworden.
Was passiert mit den 414 Millionen Euro?
Im Vergleich zum Vorjahr stieg beispielsweise der Preis für Hundefutter im Jahr 2022 um 11,8 Prozent. Diese Preissteigerung setzt sich bis heute fort. Im August 2023 zahlten Halter durchschnittlich 15,9 Prozent mehr für das Futter, als im August 2022. Dazu kommt, dass auch die Tierarztkosten stark gestiegen sind und die Hundehaltung immer teurer machen. "Tierärztliche Dienstleistungen waren im August 2023 um 27,2 Prozent teurer als ein Jahr zuvor […]", so das Statistische Bundesamt.
Die Einnahmen aus der Hundesteuer kommen übrigens nicht direkt den Hunden und ihren Haltern zugute. Da es sich um eine Steuer handelt, landen die Gelder im allgemeinen Haushaltstopf der Gemeinden. Dort können sie für jegliche Belange wieder ausgegeben werden und finanzieren nicht ausschließlich die Sanierung von Hundeparks oder die Reinigung von Kothaufen. © Deine Tierwelt
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