Wusstest Du, dass aus Kork mehr werden kann als nur Pinnwände und Flaschenkorken? Auch im Reitsport können wir auf das Naturmaterial umsatteln – wortwörtlich! Denn mittlerweile gibt es viele Ausstattung auch aus Kork. Der erste Schritt in eine nachhaltigere Reiterwelt?

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Wer reiten will, braucht für sein Pferd natürlich Sattel und Trense – zumindest in den allermeisten Fällen. Und in den meisten Sattelkammern herrscht dabei ein Material vor: Leder. Das tierische Produkt wird aber immer wieder von Tierschützern an den Pranger gestellt. Für die Produktion müssen Tiere sterben, außerdem kommen häufig giftige Chemikalien zum Einsatz.

Nach und nach wurden deshalb umweltfreundlichere Alternativen zum herkömmlichen Leder entwickelt. Sie kommen auch in der Reitausstattung zum Einsatz. Besonders beliebt? Kork! Er ist nur eine von vielen nachhaltigen Optionen – aber eine äußerst spannende!

So wurde vor einigen Jahren der erste vegane Reitsattel auf den Markt gebracht. Für den Sattel aus Kork, Kautschuk und Holz hat "Rieser Sattel" 2019 den Innovationspreis der Equitana gewonnen. Auch Stiefeletten und andere Ausrüstung für Pferd und Reiter sind mittlerweile aus Kork erhältlich. Die Beispiele beweisen: Es geht auch ohne Leder.

Warum Sattel und Co. oft aus Leder sind

Trotzdem kommt im Reitsport seit jeher vor allem tierisches Leder zum Einsatz. Das ist auch eigentlich kein Wunder. Denn Leder ist robust, passt sich prima an und ist bei richtiger Pflege sehr langlebig. Doch wir sollten nicht vergessen, dass tierisches Leder auch mit ethischen und ökologischen Bedenken verbunden ist.

Leder ist kein Nebenprodukt der Fleischindustrie. Die Tierhäute für Leder kommen oft aus verschiedenen Ländern, in denen der Tierschutz nicht immer an oberster Stelle steht. Dort werden die Häute von verschiedenen Tierarten, darunter Rinder, Schafe, Ziegen verwendet. Bei der Herstellung von Lederprodukten werden zusätzlich giftige Chemikalien eingesetzt. Dies hat den Zweck, dass beim Tierprodukt nicht der natürliche Verwesungsprozess einsetzt. In folge dessen können in den fertigen Produkten weiterhin Schadstoffe vorhanden sein.

Nachhaltige Leder-Alternativen im Trend

Veganes Leder aus tierfreien Materialien wird immer beliebter, besonders für diejenigen, die auf tierische Produkte verzichten möchten. Materialien wie Ananas- oder Eukalyptusfasern, Kork, Reis und ja, sogar Papier, bieten eine günstige und pflegeleichte Alternative zum herkömmlichen Leder.

Die Korkeiche gibt alle acht bis zehn Jahre Kork.
Die Korkeiche gibt alle acht bis zehn Jahre Kork. © Foto: unsplash.com/mtsjrdl (Symbolfoto)

Warum ist Kork besonders?

Kork ist ein erneuerbares Material, das von der Rinde der Korkeiche, auch bekannt als "Quercus suber", gewonnen wird, ohne dass der Baum gefällt werden muss. Das Besondere daran ist, dass das regelmäßige Abschälen der Rinde tatsächlich zur Regeneration des Baumes beiträgt. Eine Korkeiche kann alle acht bis zwölf Jahre geerntet werden, ohne den Bäumen Schaden zuzufügen.

In seinem langen Leben kann ein einziger Baum Tausende von Naturkorken produzieren, beispielsweise für Flaschen. Gewöhnlich werden diese Bäume circa 150 bis 200 Jahre wirtschaftlich genutzt, können jedoch eine Gesamtlebensdauer von bis zu 500 Jahren erreichen.

Korkleder ist super pflegeleicht, reißfest und wasserabweisend. Ein einfaches Abwischen mit einem feuchten Tuch oder Schwamm reicht zur Reinigung aus. Es ist also ein nachhaltiges, zu 100 Prozent recyclebares Material, welches der Umwelt keinen Schaden zufügt.

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Reiten für die Zukunft

Die Zeiten ändern sich, auch im Reitsport. Die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Alternativen zu tierischem Leder zeigt, dass wir Reiterinnen und Reiter Verantwortung übernehmen wollen. Kork hat sich als umweltfreundliche und hochwertige Wahl erwiesen und wird zweifellos die Zukunft des Reitsports mitgestalten. So hat etwa eine Reitmarke eine ganze Kollektion von ausgewählten Kork-Produkten für Pferd und Reiter erfolgreich auf den Markt gebracht.  © Pferde.de

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