Ein Seitensprung ist bei Menschen häufig ein Grund zur Trennung. Im Tierreich sieht das aber häufig ganz anders aus. Dort scheint das Fremdgehen nicht selten ganz normal zu sein. Forscher haben auch eine ziemlich einleuchtende Erklärung gefunden. Richtig interessant wird es aber, wenn Alkohol ins Spiel kommt.
Liegt der Menschheit das Führen von monogamen Beziehungen wirklich im Blut, oder ist diese Beziehungsform nur ein soziales Konstrukt? Darüber streiten Wissenschaftler bis heute. Klar ist aber, dass lebenslange Treue nicht allen leicht fällt. Seitensprünge sind bei Menschen keine Seltenheit und auch im Tierreich lässt sich ein solches Verhalten beobachten. Ein ehemaliger US-Präsident ist Namensgeber für diesen Untreue-Effekt.
Fremdgehen bei Menschen und Tieren
Die Beziehungen unter Menschen mit denen von Tieren zu vergleichen, ist kompliziert. Schließlich können Forscher sich nie über die Gefühle der Tiere sicher sein. Einer der Hauptgründe für einen Seitensprung bei Menschen sei laut Forschern mangelnde Abwechslung. Immer mit der gleichen Person zu schlafen und zusammen zu sein, werde auf Dauer langweilig. Ähnliches konnten Wissenschaftler im Tierreich beobachten, berichtet "National Geographic".
In einem Versuch setzten sie eine männliche und eine weibliche Ratte in einen Kasten. Die Tiere leben übrigens mal monogam, mal polygam und mal in großen "Patchwork-Familien" zusammen. Zu Beginn des Experiments fand eine Paarung noch statt, doch mit der Zeit verlor das Männchen das Interesse an dem Weibchen. Als die Forscher schließlich andere Weibchen in den Kasten setzten, besprang das Männchen diese sofort. Dieses Verhalten wurde als Beweis für die Theorie der mangelnden Abwechslung gesehen und als Coolidge-Effekt, nach Ex-US-Präsident Calvin Coolidge, betitelt.
Alkohol sorgt im Tierreich für Untreue
Fremdgehen im Tierreich basiert aber nicht nur auf der reinen Lust und der Dopamin-Ausschüttung im Hirn. Es basiert auch auf dem Fortpflanzungsdrang, denn wenn sich Tiere immer nur mit den gleichen Partnern paaren würden, könnten sie häufig für nicht genug Nachwuchs sorgen und die Art gefährden. So scheinen auch Hühner zu ticken. "Aus evolutionsbiologischer Sicht erfüllt das Verhalten vermutlich eine wichtige Funktion. Es sorgt dafür, dass ein Individuum sein Erbgut möglichst effizient weitergeben und breit streuen kann.", heißt es in dem Magazin.
Besonders interessant ist aber ein Experiment, das Forscher vor einiger Zeit mit Präriewühlmäusen durchführten. Die Nager leben eigentlich streng monogam und sich selbst über den Tod hinaus treu. Als den Nagern aber Alkohol verabreicht wurde, vergaßen besonders die männlichen Mäuse schnell mal ihre Partnerin und wagten einen Seitensprung. Für die Forscher ein weiterer Beweis dafür, dass hoher Alkoholkonsum zum Scheitern vieler Beziehungen führen kann. © Deine Tierwelt
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